Pressekonferenz

„Benzema hat einen starken Charakter“

Nach dem 4:1-Heimsieg gegen den FC Getafe sprach Carlo Ancelotti auf der Pressekonferenz über die Leistung seiner Mannschaft. Hervorheben wollte er dabei zwei Akteure, die mit besonders guten Leistungen auf sich aufmerksam machten, jedoch auch einen Mann, der derzeit etwas seiner Form hinterher läuft. Grundsätzliche Zufriedenheit ist beim königlichen Diplomaten auf der Trainerbank aber durchweg zu erkennen.

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Carlo Ancelotti
Zeigte sich in weiten Teilen zufrieden mit der Leistung: Carlo Ancelotti

„Bale hatte große Lust auf das Spiel im Bernabéu“

MADRID. Das erste Highlight des Abends wartete schon vor dem Anstoß auf sich. Wenngleich es keine positive Überraschung war, fragte man sich doch, warum Gareth Bale auf einmal in der Startelf und dann auch noch gänzlich im Kader der Blancos fehlte. Carlo Ancelotti brachte Licht ins Dunkle und erklärte: „Bale hatte ein kleines Problem im Oberschenkel. Ich glaube, dass er mit den Ärzten gesprochen hat, aber es kein großes Problem ist. Wir müssen jedoch den Montag abwarten, wonach wir Ergebnisse der Untersuchungen vorliegen haben. Der Spieler hat sich nicht wohl gefühlt, war nicht ruhig und deswegen wollten wir Probleme vermeiden. Er ist nicht zufrieden in diesem Moment, weil er große Lust hatte, im Bernabéu aufzulaufen. Ich weiß nicht, wie lange er fehlen wird, denn das werden wir erst morgen sehen. Am kommenden Samstag wird er aber sicher wieder spielen können. Die Vorbereitung von ihm spielt dabei sowohl physisch, als auch psychisch eine wichtige Rolle. Wir arbeiten aber daran, seine physische Verfassung zu verbessern.“

So wurde es also nichts mit dem Debüt des Walisers im Estadio Santiago Bernabéu, doch durfte dafür ein Mann im Zentrum ran, der schon in den letzten Wochen für mächtig Aufsehen gesorgt hat: Isco. „Jeder spricht von seinem Talent. Das Außergewöhnliche ist, dass er mit einer tollen Persönlichkeit zu uns gekommen ist“, lobte der Coach die Leistungen des jungen Spaniers. „Er hat diese bereits oft gezeigt als Spieler mit 21 Jahren. Das ist das Schwierigste. Hier auf diesem Platz mit dieser Historie zu spielen ist nicht einfach. Die Jungen können diesen Druck spüren, aber Isco hat, außer seiner Persönlichkeit, ein großes Talent.“ Ähnliche Lobeshymnen hatte Ancelotti anschließend auch für Ángel Di María übrig, der ebenfalls in einigen Aktionen zu überzeugen wusste: „Di María ist in seiner Qualität einzigartig, vor allem in seiner Körpersprache und seiner Dynamik, die fantastisch. Er arbeitet für das Team, hilft den Defensivleuten. Er ist sehr wichtig für uns.“

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„Unser Spiel muss noch variabler werden“

Mit einer weniger überzeugenden Leistung auf sich aufmerksam gemacht hat indes Karim Benzema. Der Franzose hatte zwar viele Chancen im Sturmzentrum, konnte das Tor jedoch nicht treffen und musste so mit einigen Pfiffen leben. Bei der Auswechslung jedoch gab es dann Beifall für den Angreifer. „Ich glaube, dass Benzema gute Arbeit abgeliefert hat, denn er hatte viele Möglichkeiten zu treffen. Die Reaktion des Publikums war gut, denn es hat applaudiert“, wollte der Italiener keine Kritik aufkommen lassen. „Ich glaube nicht, dass Benzema untergeht, denn er ist ein Spieler mit Charakter, auch wenn er nicht viel spricht. Um einen Spieler zu motivieren ist Applaus gut. Über Morata zu sprechen, setzt ihn nur unter Druck. Das ist normal auf dem Platz.“

Insgesamt kann Ancelotti aber zufrieden sein mit dem Auftreten seines Teams, wobei er während der Fragerunde mit den Pressevertretern erklärte, dass die „Spielidee klar“ sei, jedoch „die Kombinationen noch verbessert“ werden müssen. „Das Spiel muss noch variabler werden, aber nur mit der Ruhe, denn das wird sich noch verbessern. Ich glaube, dass das Spiel der gesamten Mannschaft über 90 Minuten sehr gut war. Wir hatten Pech, weil Pepe den Ball beim 0:1 noch abfälschte. Die Reaktion der Mannschaft war aber gut. Wir haben Tore geschossen und hatten dann mehr Räume, wodurch das Spiel für uns leichter wurde.“

„Ich will respektiert werden und respektiere dann auch die Presse“

Zum Abschluss gab es vom Diplomaten, wie er im Buche steht, dann noch ein kurzes Statement zu seinem Verhältnis zu Presse auf der iberischen Halbinsel. Dass dies ein heikles Thema ist, weiß auch der Coach der Blancos nach seinen ersten Monaten in Madrid und verkündete deshalb: „Ich brauche meine Zeit, denn die Pressekultur ist hier eine andere, als in anderen Ländern. Ich glaube, dass die Presse in Spanien und Italien ziemlich ähnlich ist. In England ist es etwas anders, denn dort ist man sehr am Privatleben interessiert. Man muss die Presse respektieren, denn dort wird Arbeit geleistet und vor allem in Spanien gibt es einige Sportzeitungen. Es ist für einen Journalisten hier viel schwieriger als in England. Ich will hier respektiert werden und ich werde eure Arbeit respektieren.“

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von
Marcel Hildmann

Sportjournalismus-Student, der seit dem CL-Sieg 2002 im Bann der Königlichen steht und seit vielen Jahren im World Wide Web sein redaktionelles Unwesen treibt. Aus Leidenschaft wird nun Beruf – REALTOTAL ist dafür die perfekte Plattform.

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