
Hoeneß „jagt“ spanische Vereine seit fünf Jahren
BRÜSSEL/MADRID/MÜNCHEN. „Deutsche und englische Vereine haben sich beschwert“, meinte Joaquín Almunia, Wettbewerbskommissar der Europäischen Union, nachdem am 18. Dezember 2013 bestätigt wurde, dass das „Schiedsgericht“ der EU Ermittlungen gegen Real Madrid, den FC Barcelona, FC Valencia, FC Elche, Athletic Bilbao, CA Osasuna sowie Zweitligist Hércules Alicante eingeleitet habe.
Hauptverantwortlich für diese Anschwärzungen bei der Kommission war augenscheinlich der FC Bayern München. Das Madrider Blatt EL CONFIDENCIAL will in Erfahrung gebracht haben, dass Uli Hoeneß Real, Barça und Co. über fünf Jahre hinweg bei der EU wegen „verdächtigen Machenschaften mit dem spanischen Staat“ anzeigte. Ausgerechnet Hoeneß, der selbst wegen einer Steuer-Affäre im Mittelpunkt der Öffentlichkeit steht.
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Dem Bericht zufolge sei die erste von vielen schriftlichen Beschwerde des deutschen Rekordmeisters 2009 bei der Kommission eingegangen. Explizit habe Hoeneß auf das Trainingsgelände der Blancos verwiesen, das 1998 angeblich für umgerechnete 421 Millionen Euro an den Staat verkauft und später für knapp 23 Millionen Euro zurückgekauft wurde.
Spätestens nach dem Werben Reals um Franck Ribéry im Sommer 2009 und den teuren Transfers von Cristiano Ronaldo und Kaká waren die Spanier dem 62-Jährigen ein Dorn im Auge. „Eher ein Gerichtsvollzieher geht nach Madrid als Franck. Bei der Vorstellung von Ronaldo waren 80.000 Zuschauer im Bernabéu und haben dem Verein zugejubelt. Sie werden erstmal ein Problem haben, wenn ihr Stadion von irgendeinem Gerichtsvollzieher zugeschlossen wird, weil sie ihre Schulden nicht mehr bezahlen können. Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht. Und dann soll man sie doch laufen lassen. Irgendwann bricht er schon“, wetterte Hoeneß damals.
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