
„Ich war entsetzt, als ich das gehört habe“
MÜNCHEN. Dass die Kommission der Europäischen Union aufgrund von Steuerbegünstigungen Ermittlungen gegen Real Madrid und sechs weitere spanische Vereine, darunter auch der FC Barcelona, eingeleitet hat, ist unlängst bekannt und Tatsache. Wie REAL TOTAL berichtete, sei es nach Informationen vom Blatt EL CONFIDENCIAL der FC Bayern München gewesen, der die Klubs angeschwärzt habe – ausgerechnet mit Präsident Uli Hoeneß an der Spitze, der ja bekanntlich selbst Steuern in Millionenhöhe hinterzog.
Dies seien einzig und allein Behauptungen böser Zungen, stellte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge im Gespräch mit der TZ klar: „Ich war entsetzt, als ich das gehört habe und kann es nur aufs Schärfste zurückweisen. Das ist eine totale Lüge. Ich habe auch nur über die Medien erfahren, dass die EU in Brüssel offensichtlich gegen spanische Klubs ermittelt, Details sind mir aber nicht bekannt. Daher möchte ich mit Nachdruck betonen, dass der FC Bayern hierbei keine Rolle gespielt und keine spanischen Klubs angeschwärzt hat.“

„Weder Pérez noch Rosell sprachen mit in Zürich darauf an“
Vielmehr verwies der 58-Jährige auf die Verbundenheit mit den Offiziellen der Königlichen und Katalanen vom FC Barcelona und schilderte: „Ich bin mit Florentino Pérez und mit Sandro Rosell befreundet, von ihnen hat mich vergangenen Montag bei der Weltfußballer-Wahl auch keiner darauf angesprochen. Das zeigt mir, dass auch sie wissen, dass diese Vorwürfe nicht wahr sind. Andernfalls hätten mich beide angesprochen, so vertrauensvoll ist unser Verhältnis. Wenn es irgendein Problem gibt, greift der eine zum Hörer und ruft den anderen an, und dann löst man es auf dem unkomplizierten Weg. Noch mal: Alles komplett erfunden.“
Dazu sei gesagt: Rummenigge war es, der sich vor einigen Monaten alles andere als negativ über den Klubchef des spanischen Rekordchampions äußerte: „Ich kenne Florentino Pérez inzwischen sehr gut. Er ist kein Finanzhasardeur. Er ist ein ausgesprochen seriöser Kaufmann – und auch ausgeschlafen!“
[advert]
„Ribéry hat geschlafen wie ein kleines Kind“
Spricht ein Bayer dieser Tage über Real Madrid, kommt er nicht drum herum, auch Worte zum Ausgang der Weltfußballer-Wahl zu verlieren. Cristiano Ronaldo bekam den Goldenen Ball, Franck Ribéry nicht. Der Franzose landete hinter dem Superstar der Blancos und Barças Lionel Messi auf Rang drei. „Alle drei, die da oben auf der Bühne standen, sind wunderbare Spieler, die ihre Klubs prägen. Nichtsdestotrotz ist es eine Momentaufnahme und sehr schwer zu sagen, wer der Beste ist. Nach der Gala war ich noch mit Franck essen, weil ich gemerkt habe, dass er ein bisschen enttäuscht war, und habe ihm gesagt: ‚Franck, da standen keine Nobodys mit dir da oben. Das sind die drei besten Spieler der Welt. Da musst du nicht unglücklich sein.‘ Ob er traurig war? Traurig ist das richtige Wort dafür. Als wir dann fertig waren mit dem Essen, habe ich ihm gesagt: ‚Fahr mit nach München, da kannst du besser schlafen.‘ Und dann hat er auf dem Rücksitz geschlafen wie ein kleines Kind (lacht). Da war mir klar, dass er das bereits verdaut hat.“
Nach der FIFA-Gala stellte sich „Kalle“ bereits demonstrativ hinter den 30-Jährigen und machte deutlich: „Der FC Bayern würde Franck nicht für Ronaldo tauschen.“ Und der FC Bayern ist auch heilfroh, „Kaiser Franck“ 2008 respektive 2009 nicht Richtung Spanien gehen lassen hat – die Madrilenen streckten damals ihre Fühler nach der Nummer 7 des FCB aus. „Bei den Fans ist er der Hero – es war also sehr gut, dass wir damals hart geblieben sind, als unter anderem Real Madrid 2008 großes Interesse gezeigt hat. Wir haben das damals sehr gentlemanlike gelöst, obwohl ich korrekterweise sagen muss, dass es kein finanzielles Angebot gab. Sie haben lediglich ihr Interesse bekundet, wir haben aber die Tür strikt zugemacht. Wir hätten auch große Kasse machen können, weil wir ein Angebot von Chelsea auf dem Tisch hatten, das für damalige Verhältnisse Wahnsinn war. Es war aber die richtige Entscheidung, ihn nicht abzugeben, weil seither alle verstanden haben, dass Bayern München kein Verkauf-, sondern lediglich ein Kaufklub ist. So ist es nämlich auch bei diesen beiden Klubs: Wenn Barcelona oder Madrid nicht verkaufen wollen, hast du keine Chance. Das Gleiche gilt heutzutage für uns“, so Rummenigge.
Schalke 04 gegen Real Madrid: Hier gibt’s Tickets – SEI LIVE DABEI!
Community-Beiträge