
„Die Jahresbilanz fällt sehr einfach aus…“
MADRID. Das Pflichtspieljahr 2012 geht auf die Zielgerade. Noch ein Spiel haben die Königlichen zu absolvieren, bevor es in den Weihnachtsurlaub geht und die Real-Stars für einige Tage ihre Füße hochlegen können. Auf der Pressekonferenz vor dem morgigen Liga-Match an der Costa del Sol beim FC Málaga (20 Uhr, live auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) bewertete Real Madrids Trainer José Mourinho die vergangenen zwölf Monate: „Die Bilanz fällt sehr einfach aus. Wir haben die Liga gewonnen, wir haben sie gut gewonnen. In dieser Spielzeit gewannen wir die Supercopa, zwar der am wenigsten wichtige Wettbewerb, dafür aber gegen den größten Rivalen. Das ist von Bedeutung. In der zweiten Jahreshälfte haben wir die Erwartung in der Champions League erfüllt, in der Liga aber nicht.“
[dataset id=46]In der Meisterschaft nicht, Mourinho spricht es an. Dort rangieren die Blancos nach 16 Spieltagen bereits mit für die eigenen Verhältnisse katastrophalen 13 Punkten Rückstand auf den FC Barcelona auf einem enttäuschenden dritten Rang. Viel zu wenig! Deshalb fingen die spanischen Medien nach jüngsten Punktverlusten in La Liga und einer Pokal-Schlappe (1:2 gegen Celta Vigo) natürlich an, mit ihrer Berichterstattung an Mourinhos Trainerstuhl zu sägen. Man hat bisweilen fast den Eindruck, als sei „the Special One“, der Besondere an der Concha Espina nicht mehr unumstritten. Zugleich soll es auch immer mehr Stunk innerhalb der Truppe gegeben haben. Distanziert sich der Cheftrainer? „Ich fühle mich als Teil der Gruppe. Wer mit ihr arbeitet, weiß, dass jeder seine eigene Persönlichkeit hat und jeder seine eigene Motivation findet. Verlieren ist nicht Teil meiner Erfahrungen. Morgen werde ich zum 400. Mal in der Liga an der Seitenlinie stehen, von diesen Spielen habe ich vielleicht nur zehn Prozent verloren“, meinte Mou. „Ich habe keine andere Lösung als weiter auf hohem Niveau zu arbeiten Wir alle sind Schuld daran, wie es derzeit läuft. Und: Wir müssen uns in allen Belangen unseres Spiels verbessern und jedes so angehen, um es am Ende zu gewinnen. Dabei dürfen wir uns nicht nach Lust und Laune die Wettbewerbe aussuchen. In jedem Match muss das Maximum gegeben werden!“
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„Coentrão wird immer besser“
Themenwechsel. Als die Journalisten erkannten, dass sie dem Portugiesen bis dato keine allzu brisante Aussage entlocken konnten, stand die bereits erwähnte Partie in Málaga im Fokus. Die Andalusier, die heute von der UEFA heute aufgrund von Verstößen gegen das Financial Fair Play für die nächste Saison aus allen internationalen Wettbewerben verbannt wurden, genießen Mourinhos höchsten Respekt. Und angesichts des vierten Tabellenplatzes mit fünf Zählern Rückstand auf Real kommt dies auch nicht von ungefähr. „Sie spielen eine sehr gute Saison, auch in der Champions League. Einfach ein toller Job, den die Truppe verrichtet. Sie haben viele Varianten auf Lager: Saviola ist eine, Santa Cruz die andere. In Málagas Team steckt viel Kreativität. Es wird schwer“, glaubt der 49-Jährige, der anschließend in gewohnter Manier „Einblicke“ in sein Notizbuch gab. Welche vier Akteure morgen verteidigen würden, fragte eine Journalistin und brachte dabei Nacho Fernández ins Spiel. Mourinhos Antwort: „Wir haben fünf Verteidiger, vier spielen davon und einer sitzt auf der Bank.“ Fábio Coentrão wird verletzt fehlen, bestätigte er daraufhin und lobte seinen Landsmann: „Wenn er spielt, spielt er gut. So sehe ich das. Und mit jedem Mal wird er besser.“
„Ich denke, dass Kaká bleibt“
Ach ja, was sagt José Mourinho eigentlich zum Hammerlos, das Madrid gestern mit Manchester United für das Achtelfinale in der Königsklasse erwischte? „Ich will darüber nicht reden, bis zu den Spielen ist es noch weit hin.“ Ob ein gewisser Kaká den Merengues helfen kann, die Briten am 13. Februar und 5. März 2013 auszuschalten? „The Special One“ zumindest geht davon aus und glaubt nicht an einen Abgang der Nummer 8: „Ich denke, der Markt funktioniert für Real Madrid nicht, sodass er wohl bleibt.“ Anders gesagt: Es gibt für den Brasilianer kein zufriedenstellendes Angebot.
Abschließend wollten einige Presseleute gerne vom Real-Chef wissen, wie er denn die Arbeit der Medien in diesem Jahr beurteilt. Um 2012 im Reinen mit den Journalisten zu beenden und den heutigen 21. Dezember für sie nicht wirklich noch zur Apokalypse zu machen, erklärte Mou: „Wir sind nicht dafür zuständig, um eure Arbeit zu analysieren. Nur: Wenn ihr sie ehrlich ausführt, seid ihr an Weihnachten alleine. Andernfalls werden eure Feiern dann weniger ruhig.“
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