Einzelkritik

Noten zum PSG-Hinspiel: Abwehr und Mittelfeld-Duo trumpfen auf

Real Madrid spielt zum dritten Mal in dieser Saison 0:0, steht nach der Aufgabe in der Champions League bei Paris St. Germain aber keineswegs in der Kritik. Die Königlichen traten im Gegensatz zu ihrem Kontrahenten nicht in Bestbesetzung an, waren insgesamt aber die bessere Mannschaft. Eine hellwache Abwehr, ein kraftstrotzendes Mittelfeld und ein bemühter Angriff stellten PSG vor große Probleme. Was lediglich fehlte, war ein Tor. Die REAL TOTAL-Spielerbewertungen des 3. Spieltags der Champions-League-Gruppenphase 2015/16.

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Teamfoto
Real Madrid blieb auch im elften Saisonspiel ungeschlagen

Startelf

Keylor Navas

Wer hätte gedacht, dass der Torhüter der Königlichen einen derart ruhigen Abend erlebt? Navas bekam nicht eine einzige Rakete von Zlatan Ibrahimovic auf sein Gehäuse und musste ansonsten lediglich bei zwei harmlosen Schüssen eingreifen. Unter dem Strich blieb der Costa-Ricaner also auch in seinem fünften Champions-League-Spiel ohne Gegentor. Damit egalisierte er den Rekord eines gewissen Bodo Illgner. Läuft! REAL TOTAL-Note: 2.

Danilo

Nach seinem schwachen Comeback gegen UD Levante (REAL TOTAL-Note: 5) gelang dem Neuzugang vom FC Porto im Duell mit PSG eine klare Steigerung. Stand Edinson Cavani überhaupt dem Feld? Der Brasilianer nahm den Uruguayer aus dem Spiel und ließ auch dessen Ersatz Javier Pastore kaum zur Entfaltung kommen. Die Offensivbemühungen Danilos hielten sich allerdings einmal mehr deutlich in Grenzen. REAL TOTAL-Note: 3.

Raphaël Varane

Wie gewohnt sattelfest und hellwach. Der Jungspund unterstützte Danilo, mit Cavani fertig zu werden und half darüber hinaus seinem Innenverteidiger-Partner Sergio Ramos, Zlatan Ibrahimovic wie einen alten Schweden aussehen zu lassen. Dem 34-jährigen Superstar der Gastgeber gelang auch dank Varanes Aufmerksamkeit rein gar nichts. REAL TOTAL-Note: 2.

Sergio Ramos

Ramos war wieder der Ramos, den jeder Madridista sehen will. Der Kapitän kämpfte trotz Schulterproblemen leidenschaftlich und blieb anders als im Derby gegen Atlético Madrid von der ersten bis zur letzten Minute konzentriert. Sinnbildlich für seine starke Leistung: Nach einem Ballverlust Marcelos im zweiten Durchgang, der teuer hätte enden können, klärte der Abwehrchef grandios. REAL TOTAL-Note: 2.

Marcelo

Bis auf den oben genannten Ballverlust weltklasse. Marcelo transportierte seine wochenlang konstante Top-Form auch nach Paris. Er verdarb nicht nur seinem ehemaligen Mitspieler Ángel Di María den Spaß, sondern schmiss auch wieder seinen gefürchteten Offensiv-Turbo an. Nach einem hohen Aufwand in Halbzeit eins ließ es die Nummer 12 etwas ruhiger angehen. REAL TOTAL-Note: 2.

Casemiro

Die Lunge Reals. Casemiro war vorne wie hinten mit all seiner Bissigkeit aktiv und unterstrich eindrucksvoll, dauerhaft in die erste Elf zu gehören. Marco Verratti und Blaise Matuidi wussten nie ihr Potential abzurufen, weil ihnen der bärenstarke Brasilianer ständig auf den Füßen stand. Ein Dankeschön geht an dieser Stelle nach Porto, wo sich der unscheinbare Casemiro binnen zwölf Monaten zu einem Spieler entwickelte, dem das weiße Trikot keineswegs mehr zu groß ist. REAL TOTAL-Note: 1.

Toni Kroos

100 Prozent Passgenauigkeit nach 45 Minuten, 96 Prozent Passgenauigkeit nach 90 Minuten. Gerade in Spielen gegen große Gegner erkennt man, wie glücklich sich die Madrilenen über einen derart sicheren und intelligenten Spieler wie Kroos schätzen können. Der Deutsche lieferte seine stärkste Saison-Leistung ab, indem er auch unter Bedrängnis nahezu keinen Ball verlor, das Spiel in den richtigen Situationen beruhigte oder mit seinen Diagonalbällen verlagerte und speziell in den ersten 45 Minuten die Angreifer beim Pressing unterstützte. Dass Casemiro nun in der Rolle des Abräumers steckt, tut Kroos spürbar gut. Wenngleich er nach dem Seitenwechsel einen Gang herunterschaltete, gehörte der Weltmeister zweifellos zu den Besten auf dem Platz. REAL TOTAL-Note: 1.

Isco

Nach seinen zuletzt blassen Auftritten auf dem rechten Flügel durfte der Kreativposten wieder mehr im Zentrum spielen, wusste dort aber ebenso wenig zu überzeugen oder speziell in Erscheinung zu treten. Bis zum Strafraum sahen die Bemühungen Iscos zwar ordentlich aus, doch in den entscheidenden Situationen dribbelte er sich fest anstatt einen tödlichen Pass in Erwägung zu ziehen. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Fähigkeiten sind vorhanden, die Ausführung muss besser werden. REAL TOTAL-Note: 4.

Lucas Vázquez

Der Flügelflitzer aus „la Fábrica“ rückte für den angeschlagenen Mateo Kovačić in die Startformation und machte seine Sache ausgesprochen ordentlich. Mit harter Arbeit in jeder Trainingseinheit verdiente sich Vázquez das Vertrauen von Benítez und zahlte es in Frankreich zurück. Nach vorne fehlten ihm die Durchschlagskraft und allen voran in der zweiten Halbzeit die Bälle, da Reals Spiel einmal mehr sehr linkslastig war (45 Prozent der Angriffe liefen über die linke, nur 26 Prozent über die rechte Seite), aber insgesamt erwies sich der 24-Jährige als äußerst zuverlässige Alternative. REAL TOTAL-Note: 3.

Jesé Rodríguez

Die Zeit des antriebslosen Jesé ist vorüber. Nach seinem persönlichen Hoch gegen Levante präsentierte sich der Nachwuchsstürmer auch in Paris gedankenschnell und torgefährlich. Er gewann viele Zweikämpfe, machte gemeinsam mit Marcelo viel Dampf über die linke Seite und zwang PSG-Keeper Kevin Trapp nach einer tollen Kroos-Vorlage zu einer Glanzparade. Wie der Rest der Offensive war auch Jesé aber nach dem Seitenwechsel nicht mehr so auffällig und konzentriert. REAL TOTAL-Note: 3.

Cristiano Ronaldo

Es war nicht der Abend der Alphatiere, doch CR7 entschied das persönliche Duell mit Ibrahimovic eindeutig für sich. Der Weltfußballer hatte alle Freiheiten, tauchte aber nicht unter. Er bot sich permanent an, war in nahezu jeden Angriff involviert. Phasenweise griff er sogar in die Trickkiste und hätte sich mit ein wenig mehr Zielwasser und ohne die Fingerspitzen Trapps in die Torschützenliste eingetragen. Alles in allem ausbaufähig, aber zufriedenstellend. REAL TOTAL-Note: 3.

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Einwechselspieler

Luka Modric

Der Mittelfeldregisseur war nach seiner Adduktorenverletzung noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, was ihm auch nach seiner Einwechslung in Minute 69 für Isco anzumerken war. Modric verstärkte das Zentrum, fiel aber bis auf einen schön eingeleiteten Konter kaum auf. REAL TOTAL-Note: 3.

Denis Cheryshev

Der Russe stellte während seiner 18-minütigen Einsatzzeit unter Beweis, weshalb er momentan kaum eine Rolle in den Plänen von Benítez spielt. Cheryshev konnte offensiv zwar kaum auf sich aufmerksam machen, weil er den sichtlich erschöpften Marcelo unterstützen musste, doch wenn er am Ball war, traf er nahezu ausschließlich falsche Entscheidungen. Nach einer Ecke der Blancos verlor er leichtsinnig die Kugel und konnte sich nur noch mit einem taktisches Foul helfen, nach einem Konter übersah er den hervorragend postierten Ronaldo und zog zum Ärger seines Mitspielers aus 30 Metern schwach ab. Von dem Canterano muss mehr kommen, will er noch im Benítez-Team triumphieren. REAL TOTAL-Note: 5.


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