
Ausblick
MADRID. Zwei Wochen Weihnachtspause sind genug, jetzt wird es wieder ernst für Real Madrid! Genau 17 Tage nach dem Triumph bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft – gleichbedeutend mit dem dritten Titel im Jahr 2016 – eröffnen die Königlichen das neue Kalenderjahr gleich mit einem echtem Kracher: Im Achtelfinal-Hinspiel der Copa del Rey gastiert am Mittwochabend (21.15 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) der FC Sevilla im Bernabéu und ist hochmotiviert, die mittlerweile 37 Spiele betragende Ungeschlagenen-Serie der Blancos zu beenden.
Im Lager der Madrilenen wird man sich vor allem darauf konzentrieren, einen ähnlichen Einbruch wie nach dem Klub-WM-Sieg 2014 zu vermeiden, als man einen Vier-Punkte-Vorsprung auf den FC Barcelona leichtfertig herschenkte und am Ende der Saison ohne jeden Titel dastand. Besonders brisant: Das Duell in der spanischen Hauptstadt ist das erste von drei Duellen in den nächsten elf Tagen. Am 12. Januar findet das Achtelfinal-Rückspiel im Pizjuán statt, nur drei Tage später duelliert man sich an selbigem Ort auf Liga-Ebene erneut. Und im Finale des UEFA Super Cups (3:2-Sieg Reals nach Verlängerung) stand man sich in dieser Spielzeit ja bekanntlich schon einmal gegenüber.
Der Gegner
Mit dem Team von Trainerfuchs Jorge Sampaoli erwischte man das neben dem FC Barcelona wohl unangenehmste Los im Topf. Die Sevillanos haben den mittelgroßen Umbruch in Form des Abgangs von Erfolgscoach Unai Emery gen Paris sowie von Leistungsträgern wie Grzegorz Krychowiak (ebenfalls Paris), Kevin Gameiro (Atlético) oder Eder Banega (Inter Mailand) hervorragend verkraftet und scheinen unter Sampaoli sogar noch gefährlicher als die Jahre zuvor. Der dritte Platz in der Liga (33 Zähler) bei nur einem Punkt Rückstand auf den FC Barcelona sollten fürdie Merengues Warnung genug sein, dass mit den Andalusiern ein absolutes Top-Team in die spanische Hauptstadt reist.
Durch die Mischung aus hochaggressivem Pressing und gepflegtem Passspiel können Vietto und Co. jedes Team dieser Welt vor große Probleme stellen. Im Finale des UEFA Super Cups bewies Sevilla bereits, dass sie durchaus in der Lage sind, den Blancos empfindlich weh zu tun. Und dass man das Pokalduell im Lager der Rot-Weißen durchaus mit großem Selbstbewusstsein angeht, beweisen die Aussagen des argentinischen Cheftrainers im Vorfeld der Partie, der forsch zu verstehen gab: „Wir wollen Real in seiner Hälfte festnageln und mehr Ballbesitz haben als sie.“
Personelles und voraussichtliche Aufstellung
Mit Gareth Bale, Lucas Vázquez, Mateo Kovačić, Sergio Ramos und Pepe ist das Lazarett der Königlichen zwar ohnehin bereits mehr als prominent besetzt, trotzdem sorgte Zidane bei der Kadernominierung für einen Paukenschlag und ließ Cristiano Ronaldo außen vor. Eine Schonungsmaßnahme, die wohl schon vor langer Zeit so abgesprochen war und die Zidane, allen aktuellen Verletzungssorgen zum Trotz, auch konsequent durchzuziehen scheint. Freuen darf sich dafür Martin Ødegaard, der den frei gewordenen Kaderplatz des Portugiesen übernehmen und somit auf seine nächsten Minuten für die erste Mannschaft hoffen darf.
Was die Besetzung in Abwehr und Mittelfeld angeht, ist mit keinen allzu großen Überraschungen zu rechnen: Marcelo und Daniel Carvajal dürften das Innenverteidiger-Duo Nacho Ferandez und Raphaël Varane flankieren, im Zentrum ist das Trio Casemiro, Toni Kroos und Luka Modrić gesetzt. Und im Angriff? Vieles deutet auf eine neue Chance für James Rodríguez hin, der in Abwesenheit von Bale und Vázquez in Ermangelung von Alternativen die besten Karten für die rechte Außenbahn besitzt, selbiges gilt auf links für Marco Asensio.

Das königliche Formbarometer

Die Stimmen zum Spiel
Zinédine Zidane: „Sie sind sehr wettbewerbsfähig, haben eine Menge Selbstvertrauen. Natürlich wird es eine komplizierte Aufgabe für uns und ich hoffe, dass sie genauso kompliziert für sie wird. Wir können uns alle sicher auf ein gutes Fußballspiel einstellen.“
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Jorge Sampaoli (Cheftrainer): „Ich hätte Real gerne vermieden. Es ist ein Champions-League-Finale… in der Copa. Sie sind lange Zeit ungeschlagen, besitzen große Konstanz. Es werden drei Partien, die mental und physisch an die Substanz gehen. Unsere Idee ist es, Real in seiner eigenen Hälfte festzunageln. Wenn sich das Spiel in unserem Bereich entwickelt, werden ihre Stürmer uns leiden lassen. Das Ziel ist, hohen Druck auszuüben, sie am Spielaufbau zu hindern und mehr Ballbesitz als sie zu haben, über den Ball zu verfügen. Dass wir uns qualifizieren, ist eine Hoffnung, eine Möglichkeit, auch wenn es schwierig ist, quasi unerreichbar, wenn man die Historie betrachtet.“
Statistiken und Besonderes
- LIEBLINGSGEGNER: Real Madrid gegen den FC Sevilla – das hat in der Copa lange Tradition. Bereits 29-mal standen sich beide Mannschaften im Königspokal gegenüber, 17-mal triumphierten die Königlichen, 10-mal die Andalusier und zweimal trennte man sich Remis. Dabei kegelte man die Sevillanos bei den letzten sechs Aufeinandertreffen jeweils aus dem Wettbewerb und sicherte sich im 1962 im direkten Duell zuzüglich noch den Pokal. Als man 2011 die Südspanier das letzte Mal aus dem Turnier schoss, holte man im Anschluss übrigens den Titel.
- REKORD IN SICHTWEITE: Zidane und seine Mannen befinden sich natürlich weiter auf Rekordjagd: Kassiert man auch in dieser Partie keine Niederlage, würde man den Vereinsrekord auf 38 ungeschlagene Spiele ausbauen. Der Spanien-Rekord des FC Barcelona mit 39 Partien würde somit in Reichweite rücken.
- HEIMSTÄRKE: Apropos Lieblinsgegner: im Bernabéu sind die Sevillanos stets ein gern gesehener Gast. Die letzten fünf Heimspiele gegen die Andalusier konnten allesamt gewonnen werden und fielen dabei nicht selten sehr hoch aus. Die Tordifferenz von 20:5 spricht eine deutliche Sprache.
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