
Euphorie vorerst beendet
MADRID. Erstmals nach fünf Jahren spanischer Meister werden und als Sahnehäubchen als erste Mannschaft in der Geschichte der Champions League den Titel verteidigen: Real Madrid verfolgt in dieser Saison hohe Ziele. Wie sollte es bei diesem ambitionierten Verein auch anders sein? Doch nach der zweiten 1:2-Niederlage binnen vier Tagen – erst gegen den FC Sevilla, dann gegen Celta Vigo – kehren bei Fans und Experten erste Zweifel ein.
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Marcelo sieht keine Parallelen zu Anfang 2015
Die Königlichen befinden sich nach dem Gewinn der FIFA Klub-Weltmeisterschaft in einem Tief – wie 2015. Erlebt der Madridismo nun wie vor zwei 24 Monaten eine Talfahrt? Vizekapitän Marcelo betonte nach der jüngsten Copa-del-Rey-Pleite: „Die Mannschaft steht mehr denn je zusammen. Ich glaube nicht, dass es irgendeine Parallele gibt.“
In gewisser Weise ist das aber schon der Fall. So wie nach dem Klub-WM-Titel 2014 verlor das weiße Ballett auch jetzt zwei wichtige Pflichtspiele zu Beginn des neuen Jahres. Damals hatte Real sich dem FC Valencia (1:2) und dem Lokalrivalen Atlético (0:2) geschlagen geben müssen – ebenfalls erst im Pokal und schließlich in der Primera División. Nur kurz nach den beiden Pleiten war das Team des damaligen Trainers Carlo Ancelotti aus dem Pokal eliminiert worden. Auch am nächsten Mittwoch droht in Vigo das Aus.
Und: Während im Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán kürzlich nach 40 Pflichtspielen die Ungeschlagenen-Serie der Merengues endete, war im Januar 2015 der sensationelle Lauf nach 22 Siegen in Folge gerissen. Es folgten fünf Patzer in der Meisterschaft und das Aus im Halbfinale der Königsklasse gegen Juventus Turin – auch wegen etlicher Verletzungen bei Leistungsträgern. Ancelotti hatte kaum Lösungen parat und zuvor auch kaum rotiert. Im Mittelfeld fiel Sami Khedira lange aus, Lucas Silva kam im Winter und erwies sich nicht als Verstärkung, während Asier Illarramendi alles andere als ein gleichwertiger Ersatz für den verletzten Luka Modrić war. Derjenige, der übrig blieb, war Kreativspieler Isco.
Zidane: „Du kannst nicht immer gewinnen“
Unter Zinédine Zidane sieht es anders aus: mehr Rotationen und bessere Optionen, was Personal und Taktik betrifft. Alle Akteure seien wichtig, sagte er oftmals und ließ es auch schon erkennen. Eine Hoffnung, dass sich die Geschichte von 2015 nicht wiederholt? Der 44-jährige Franzose setzt sich mit einer solchen Frage nicht auseinander. An einen Absturz unter seiner Regie denkt „Zizou“ gar nicht erst. „Das schwirrt nicht in meinem Kopf herum. Wir sind immer auf die Arbeit konzentriert. Der Fußball ist so, du kannst nicht immer gewinnen. Manchmal gibt es schlechte Momente“, so der „Undécima“-Coach.

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