
„Was nach 2015 kommt, weiß ich noch nicht“
[dataset id=25]MADRID. Auch wenn Lionel Messi am letzten Montag zum Weltfußballer gekürt wurde, hätte das Jahr 2013 für Cristiano Ronaldo nicht besser beginnen können. Fünf Tore in zwei Spielen lassen sich sehen, doch noch schöner war für den portugiesischen Superstar die volle Unterstützung und Zuneigung der Fans im Estadio Santiago Bernabéu, die ihn so sehr feierten wie noch nie. Zum einen wollten die Madridistas ihren Besten nach dem erneuten zweiten Platz bei der Ballon-d’Or-Vergabe aufmuntern, zum anderen ihn zum Bleiben bewegen. In den letzten Wochen und Monaten machten ja einige Gerüchte die Runde, Ronaldo habe eine Vertagsverlängerung ausgeschlagen und plane, die Königlichen alsbald zu verlassen. In einem Interview mit der FIFA verkündete der 27-Jährige den Real-Fans nun eine frohe Botschaft: „Ich will meinen Vertrag erfüllen, das steht fest!“ Über seine Zeit nach dem 30. Juni 2015 konnte er jedoch noch keine Angaben machen: „Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was danach kommt. Das werden wir sehen. Wichtig ist das Hier und Jetzt!“
„Es gibt dieses Jahr noch viel zu gewinnen“
Das Hier und Jetzt stellte sich der Dribbelkünstler vor ein paar Monaten sicher noch ganz anders vor. Die Hinrunde ist vorüber und Real Madrid steht nicht nur mit 18 Punkten abgeschlagen hinter dem FC Barcelona, sondern sogar sieben hinter dem Stadtrivalen Atlético. Ronaldo aber zieht das Positive aus der momentanen Situation: „Wir sind nicht gut in die Meisterschaft gestartet, das stimmt schon. Wir wissen, dass es für uns in der Liga mittlerweile sehr schwer wird, aber im Fußball ist nichts unmöglich. Wir werden arbeiten und versuchen, unsere Spiele zu gewinnen. Dann werden wir sehen, was passiert. Und dann gibt es natürlich auch noch die UEFA Champions League und den spanischen Pokalwettbewerb. Es gibt dieses Jahr noch viel zu gewinnen.“
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Nach elf Jahren ohne einen Erfolg auf internationalem Parkett habe die Königsklasse natürlich höchste Priorität. CR7 weiß um den Wunsch eines jeden Blanco, „la Décima“ nach Madrid zu holen. „Der zehnte Titelgewinn ist das, was alle Madrilenen wollen. Das ist ganz klar. Letztes Jahr sind wir kurz vor dem Ziel gescheitert, was sehr frustrierend war. Glücklicherweise haben wir dieses Jahr Gelegenheit zur Revanche, wobei die Sache noch dadurch erschwert wird, dass wir gegen Manchester United antreten müssen. Das wird nicht leicht, denn sie sind hervorragend in die Saison gestartet und haben einen großen Vorsprung an der Tabellenspitze. Aber wenn wir unser Potenzial abrufen, können wir gewinnen. Dafür müssen wir alle an einem Strang ziehen und als geschlossene Einheit auftreten, wie wir das schon in vielen anderen Partien getan haben. Meiner Meinung nach stehen die Chancen 50 zu 50, aber ich bin sehr zuversichtlich“, so der Torjäger über die Achtelfinal-Duelle mit seinem Ex-Verein am 13. Februar und 5. März.
„Bei Real Madrid herrscht zu viel Druck“
Sir Alex Ferguson und José Mourinho sprachen bereits von einem vorgezogenen Finale und Ronaldo ist ebenfalls der Meinung, dass die „beiden besten Klubs der Welt“ aufeinandertreffen. Allerdings weiß er auch, was den englischen und spanischen Rekordmeister unterscheidet: „Ich glaube, bei Real Madrid ist der Druck größer als bei Manchester. Ich bin jetzt seit dreieinhalb Jahren dort und der Grund liegt meiner Meinung nach darin, dass das gesamte Umfeld unbedingt den zehnten Titel in der Champions League gewinnen will. Dadurch entsteht eine gewisse Unruhe, die immer zu spüren ist.“ Ob sich diese ständige und von den Medien zusätzlich aufgebauschte Unruhe auf die Leistungen auf dem Platz auswirkt? „Ja, ich glaube schon. Das ist zu viel Druck, und manchmal wirkt sich das aus. Aber wir müssen versuchen, uns darüber hinwegzusetzen, und dürfen das, was man über uns sagt, nicht an uns herankommen lassen. Das gilt vor allem für Äußerungen in der Presse, in der Real Madrid täglich Thema ist. Letztendlich kann man selbst entscheiden, ob man das lesen möchte oder nicht. Es ist nicht besonders wichtig, was in den Zeitungen steht, daher sollte man dieses Thema nicht dramatisieren“, meinte der Außenstürmer.
Besonders unter der Presse zu leiden hat aktuell kein Spieler der Merengues, sondern Coach Mourinho. Nicht wenige sind mit dem „Special One“ unzufrieden und wünschen sich eine Veränderung auf der Trainerbank. „Die Leute protestieren, und das muss man respektieren, wobei ich finde, dass sie etwas geduldiger mit ihm sein sollten. Für mich ist klar, dass Mourinho immer nur das Beste für den Klub will und dafür bis zum Letzten kämpfen wird. Das wissen alle, die ihm nahe sind, aber dennoch muss man die Meinung der Fans respektieren. Meiner Meinung nach ist er der beste Trainer der Welt. Er hat viel Erfahrung und alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt“, brach Cristiano eine Lanze für seinen Landsmann und Vorgesetzten.
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