
„Den Bayern würde nie ein Desaster wie von Paris passieren“
MÜNCHEN/MADRID. Der Trainer kennt die gegnerische Mannschaft aufgrund seiner Vergangenheit bestens und die Spieler sinnen nach dem Debakel von 2014 auf Revanche. Vor dem Auftakt des Champions-League-Viertelfinals am 12. April spricht das eine oder andere für den FC Bayern München – und nicht unbedingt für Kontrahent Real Madrid.
Lothar Matthäus möchte aber nicht von einem Plus reden, wenn es um Carlo Ancelottis Historie an der Concha Espina geht. „Deswegen von einem großen Vorteil für den FC Bayern zu sprechen, wäre meiner Meinung nach übertrieben. Im heutigen Fußball ist alles gläsern. Es gibt sehr wenige Details, die da im Verborgenen bleiben“, so der 56-Jährige.
[advert]
Dennoch seien die Münchner für ihn „leichter Favorit. Zwar sehe ich es prinzipiell als Nachteil an, das zweite Spiel auswärts bestreiten zu müssen. Jedoch zeichnet die Bayern eine unglaubliche Heimstärke aus, sie gewannen die vergangenen 16 Heimspiele in der Königsklasse und können sich in der Allianz Arena einen Vorteil erarbeiten. Zudem ist die Mannschaft so erfahren, dass sie sich vor keiner Kulisse und keinem Gegner auswärts beeindrucken lässt. Den Bayern würde nie ein Desaster wie das 1:6 von Paris in Barcelona passieren“. Die Chancen stünden „55:45“ zugunsten des Bundesligisten.

„Lahm für Ronaldo ein Angstgegner“
Eine Möglichkeit für die Bayern sieht der deutsche Rekordnationalspieler beim Spiel über die Flügel. „Dort können sie Real Madrid knacken, dort wird meiner Meinung nach das Spiel entschieden. Real hat mit Marcelo und (Daniel) Carvajal vergleichsweise langsame Außenverteidiger, wohingegen (Arjen) Robben und (Franck) Ribéry trotz ihres Alters noch immer für Top-Geschwindigkeit stehen.“ Auf der anderen Seite des Feldes sei „Philipp Lahm für Ronaldo ein Angstgegner. Gegen ihn sah der Portugiese fast immer schlecht aus. Zwar hat Lahm ebenfalls ein deutliches Geschwindigkeitsdefizit, allerdings ist er im Zweikampf enorm geschickt und lässt sich gar nicht erst auf Laufduelle ein“.
„Real und Zidane: Das passt“
Matthäus hält die Königlichen defensiv für „verwundbar“, in der Offensive dafür für umso gefährlicher: „Es gibt selbstverständlich auch Stärken, mit denen sie jedem Gegner wehtun können.“ Das seien das Sturm-Trio und die Standards. „Hier müssen die Bayern extrem aufpassen“, warnt der Weltfußballer des Jahres 1991.
Wenngleich Zinédine Zidane noch zu den Trainer-Neulingen zählt, hat Matthäus vor ihm großen Respekt: „Es war eine kluge Wahl, ihn zum Chef zu machen.“ Er genieße bei den Weltstars ein großes Ansehen, kenne den Verein und „lernte die Strukturen als Coach der zweiten Mannschaft sowie als Co-Trainer der Profis kennen. Real und Zidane: Das passt“.
Champions-League-Tickets: Bayern vs. Real und Real vs. Bayern
Community-Beiträge