Vorbericht

Duell um die Liga – gelingt Real die Vorentscheidung im Titelkampf?

Räumen die Königlichen binnen weniger Tage den nächsten dicken Brocken aus dem Weg? Gelingt Real Madrid der große Schritt in Richtung 33. Meisterschaft oder kommt der FC Barcelona nochmal entscheidend ran? Wenn sich die Königlichen und die „Blaugrana“ am heutigen Sonntagabend (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) gegenüber stehen, könnte eine Vorentscheidung im Kampf um den Liga-Titel fallen.

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Real Madrid
Real will das nächste Spitzenspiel gewinnen – Foto: Curto de la Torre/AFP/Getty Images

Ausblick

MADRID. Real Madrids Hammer-April neigt sich langsam dem Ende entgegen und – Stand jetzt – sieht es ziemlich gut aus für Sergio Ramos und Co.: Im Derby gegen Atlético (1:1) holte man letztlich zwar unglücklich nur einen Punkt, baute die Tabellenführung an selbigem Spieltag aber sogar aus, weil Barcelona zeitgleich in Málaga (0:2) Federn ließ, die restlichen drei Liga-Partien seit der Länderspielpause konnte man allesamt für sich entscheiden und in der Champions League entledigte man sich nach großem Kampf auch den zuvor leicht favorisierten Bayern (2:1 und 4:2 n.V.). Es läuft aktuell bei den Königlichen, sowohl der erste Liga-Triumph seit fünf Jahren als auch die historische Titelverteidigung in der Champions League scheinen in Reichweite. Doch gewonnen ist bekanntlich noch nichts.

Möglicherweise fällt am heutigen Sonntagabend (20:45 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) aber bereits eine Vorentscheidung im Kampf um die Krone der Primera División. Im Rahmen des 33. Spieltags kreuzen Real Madrid und der FC Barcelona nämlich zum insgesamt 233. in ihrer Geschichte die Klingen und nach geraumer Zeit könnte tatsächlich mal wieder ein Clásico ausschlaggebend für den Ausgang der Meisterschaft sein. Die Ausgangslage ist klar: Im Falle eines Erfolges der Blancos, die dann sechs Punkte Vorsprung bei einem ausstehenden Spiel auf der Habenseite hätten, sollten sich die Mannen von Zinédine Zidane den Titel nur noch unter äußerst widrigen Umständen nehmen lassen, gelingt den Katalanen jedoch der nächste Erfolg im Bernabéu, wäre das Meisterrennen wieder vollkommen offen und die „Blaugrana“ hätte zudem den direkten Vergleich auf ihrer Seite. Durchaus der passende Rahmen für die Mutter aller Fußballspiele.

Der Gegner

Es ist eine durchwachsene Saison, die der FC Barcelona bislang hingelegt hat. Für das Finale der Copa del Rey qualifizierte man sich zwar durchaus souverän, in der Königsklasse scheiterte man unter der Woche nach der furiosen Aufholjagd gegen Paris jedoch letztlich chancenlos an Juventus Turin (0:3 und 0:0) und in der Liga wusste man in den letzten Wochen und Monaten nur selten an die spielerisch glanzvollen Auftritte vergangener Tage anzuknüpfen. Die Katalanen nun aber vollkommen abzuschreiben, wäre selbstverständlich der falsche Weg: Schließlich hat das Team von Luis Enrique, der vor seinem letzten Clásico als Barça-Coach steht, noch immer die Chance auf das Double. 

Trotz allem kann man konstatieren, dass die „Blaugrana“ durchaus etwas von ihrer Stahlkraft eingebüßt hat. Vor allem in der Abwehr drückt der Schuh, wo man besonders auf den Außenverteidiger-Positionen mit (teils hausgemachten) Problemen zu kämpfen hat. Während Sergi Roberto den Abgang von Dani Alves auf der rechten Seite nur bedingt zu kompensieren vermag, sorgte die zeitweise Degradierung von Jordi Alba durch Enrique zum Ersatzspieler (sofern er ihn nicht für eine Umstellung zugunsten eines 3-4-3 opferte) selbst im Lager der Blau-Roten für Verwunderung, da Ersatzmann Jeremy Mathieu oft einen großen Unsicherheitsfaktor darstelle.

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Im Mittelfeld scheint Sergio Busquets sein Tief aus der Hinrunde zwar wieder einigermaßen überwunden zu haben, dafür hat mit Andrés Iniesta ein anderer Schlüsselspieler mit großen Formschwankungen zu kämpfen. Bei Ivan Rakitić und André Gomes mangelt es in dieser Spielzeit ebenfalls gehörig an der nötigen Konstanz. Dafür können sie sich in Barcelona auf ihr „Trio Infernale“ verlassen. Lionel Messi, wenngleich wieder vermehrt als Spielmacher in Erscheinung tretend, zaubert beständig auf allerhöchstem Niveau, Luis Suárez ballert in gewohnter Manier die Liga kurz und klein, litt allerdings die letzten Wochen etwas unter Ladehemmung, und Neymar befindet sich vor allem seit dem Jahreswechsel in bestechender Form, wird das Duell aufgrund einer Sperre allerdings verpassen, auch wenn der Brasilianer mit nach Madrid reiste.

In einem Clásico sind Form und vorherige Ergebnisse aber bekanntlich wenig aussagekräftig, letzten Endes wird jenes Spiel vor allem über die Einstellung und den Willen entschieden. Und dass die Katalanen jederzeit in der Lage sind, ein anderes Gesicht zu zeigen, bewiesen sie bereits im Hinspiel, als man sie ebenfalls in einer schwachen Form wähnte, besonders jedoch in der ersten Hälfte einen starken Auftritt hinlegten. Und im Bernabéu sahen Messi und Co. bei ihrem letzten Auftritt ja bekanntlich nicht allzu schlecht aus…

Personelles und voraussichtliche Aufstellung

Vor dem zweiten Kracher binnen fünf Tage steht bei den Königlichen eigentlich nur eine Personalie zur Debatte: Spielt Gareth Bale, der seine Wadenprobleme überwunden hat, von Beginn an oder nicht? Sollte Zidane seinem Credo, bei angeschlagenen Akteuren kein Risiko einzugehen, treu bleiben – und davon ist nach jetzigem Stand auszugehen –, ist mit der gleichen Anfangself wie am Mittwoch gegen München, also mit Isco und einem 4-1-2-1-2 zu rechnen. Mögliche denkbare Alternativen wären natürlich auch Marco Asensio oder Lucas Vázquez als schnelle Optionen für den Flügel. Großartige Überraschungen dürfte es bei diesem Top-Spiel ohnehin keine geben.

Voraussichtliche Aufstellung Real Madrid-FC Barcelona
Die voraussichtliche Aufstellung gegen Barcelona – Foto: REAL TOTAL

Das königliche Formbarometer

Formkurve vor Real Madrid-FC Barcelona
Die letzten fünf Partien der Königlichen – Foto: REAL TOTAL

Die Stimmen zum Spiel

Real Madrid

Zinédine Zidane: „Es ist eine Partie, in der du arbeiten und kämpfen musst. Von daher sind wir kein Favorit. Die Leute können denken, dass eine Mannschaft mehr Favorit ist als die andere. Ich denke das aber nicht. Wir werden gegen eine große Mannschaft spielen und das wissen wir. Wir werden uns sehr gut vorbereiten, mehr nicht. Details werden mit Sicherheit entscheidend sein, das haben wir am Dienstag schon gesehen. Dessen sind wir uns aber bewusst. Ich möchte ein gutes Spiel meiner Mannschaft sehen. Wir müssen stark beginnen und wissen, dass wir mit Intensität und Rhythmus jeder Mannschaft Probleme bereiten können.

Marcelo: „Wir sind in einer guten Form. In Wirklichkeit sind alle Spiele wichtig, aber beim Clásico handelt es sich um ein direktes Duell. Wir haben die Hoffnung, den Fans eine große Freude zu bereiten.

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FC Barcelona

Luis Enrique (Cheftrainer)„Diesmal ist es ein entscheidender Spieltag. Er kann die Liga entscheiden oder sie wieder sehr offen machen. Für uns ist es ein Finale, ohne Zweifel. Mal sehen, was für ein Ergebnis herauskommt und ob die Liga beendet sein wird. Solange mathematisch nichts verloren ist, kann man die Meisterschaft aber nicht für verloren erklären.

Gerard Piqué (Abwehrspieler): „Wir reisen nach Madrid, um mitzuhalten und versuchen, zu gewinnen. In den letzten Jahren lief es gut für uns. Wir sind nicht in unserer besten Form, können aber gewinnen.

Das Hinspiel im Video | Alle Videos

Sergio Ramos Real Madrid

Highlights Barcelona 1:1 Real Madrid

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Statistiken und Besonderes

  • GESAMTBILANZ: Nach dem Unentschieden im Hinspiel bleibt es dabei: Die Blancos haben weiterhin die Nase hauchdünn vorne im direkten Duell. 233 Spiele mit offiziellem Charakter fanden bisher zwischen beiden Teams statt, wovon Real 93, Barcelona hingegen „nur“ 91 für sich entscheiden konnte. 49-mal trennte man sich Unentschieden.
  • HEIMVORTEIL?: Zuhause sah man gegen die Katalanen in den letzten Jahren nur bedingt gut aus. Von den letzten vier Clásicos im Bernabéu konnte man nur zwei gewinnen, ebenfalls zweimal freute sich Barcelona über zwei Punkte. Das 0:4 in der vergangenen Spielzeit war dabei besonders schmerzhaft.
  • CRISTIANO RONALDO: Aktuell steht der Portugiese bei 16 Clásico-Treffern, zwei weitere und er würde mit Alfredo di Stéfano als bester Schütze im Duell mit dem Erzrivalen gleichziehen.
  • KARIM BENZEMA: Gegen die Bayern war dem Franzosen leider kein Treffer vergönnt, vielleicht klappts ja gegen die „Blaugrana“. In den letzten Clásicos im Bernabéu klappte das ja schon ziemlich gut, Benzema trug sich in den vergangenen fünf Heimspielen fünfmal in die Torschützenliste ein (VIDEO).

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

Kommentare
Am besten sie setzen neymar trotz sperre ein und das spiel wir als 3-0 gewertet

navas
marcelo ramos nacho carvajal
casemiro
kroos modric
asensio benz cr7
 

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