Historie

Zwei Jahre Zinédine Zidane

Exakt zwei Jahre ist es nun schon her, dass Florentino Pérez ein Experiment wagte. Doch entgegen vieler Befürchtungen sollte nach dem 4. Januar 2016 Zinédine Zidane voll einschlagen – und kann zu seinem Zweijährigen auf schon acht Titel zurück blicken!

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Real Madrid's new French coach Zinedine Zidane (L) poses with Real Madrid's president Florentino Perez after a statement at the Santiago Bernabeu stadium in Madrid on January 4, 2016. Rafael Benitez's unhappy reign in charge of Real Madrid came to an end after just seven months and 25 games when he was sacked and replaced by club legend Zinedine Zidane today. / AFP / GERARD JULIEN (Photo credit should read GERARD JULIEN/AFP/Getty Images)
Pérez präsentierte Zidane am 4. Januar 2016 – Foto: Gerard Julien/AFP/Getty Images

Legende als Spieler und als Trainer

MADRID. Den 4. Januar 2016 haben viele Madridistas noch bestens im Gedächtnis. Denn an jenem Montag vor zwei Jahren begann eine neue Ära – die des Zinédine Zidane bei Real Madrid. Als Trainer!

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116 Spiele, 84 Siege, 306 Tore, acht Pokale

Heute vor zwei Jahren ersetzte „Zizou“ den sieben Monate vorher erst präsentierten, jedoch gescheiterten Rafael Benítez als Coach der Königlichen. Nachdem der Franzose schon Carlo Ancelotti in der „Décima“-Saison 2013/14 als Assistent diente, züchtete der Verein seine einstige Legende (von 2001 bis 2006: 227 Spiele, 49 Tore, sechs Titel) langsam als Cheftrainer heran: Im Sommer 2014 übernahm Zidane die Castilla, um anderthalb Jahre später als Experiment hinzuhalten. Wie einst Pep Guardiola beim FC Barcelona! Und besser hätte es nicht laufen können: Von den bisher 116 Spielen als Mann an Reals Seitenlinie gewann er nicht nur 84 (bei 21 Remis und elf Neiderlagen sowie 306:117 Toren), sondern auch acht Titel. Acht! Darunter „la Undécima“ und „la Duodécima“, Reals Europapokale elf und zwölf, sowie die erste Meisterschaft seit 2012. Sein unglaublicher Schnitt: Alle 14 Partien ein Titel!

Null, ein, zwei oder drei? Wie viele Titel gibt’s 2017/18 noch?

Am 4. Januar 2016 begann die zweite Ära des Franzosen beim spanischen Rekordmeister (Debüt am 9. Januar, 5:0 gegen Deportivo) und diese scheint noch lange nicht am Ende. Auch nicht, sollten die Königlichen die Saison 2017/18 mit „nur“ drei oder vier statt fünf oder sechs Titeln beenden? Immerhin steht man nach den Erfolgen in Super Cup, Supercopa und Klub-WM in LaLiga 14 Punkte hinter Barcelona (bei einem Spiel weniger) und trifft im Champions-League-Achtelfinale auf Paris. Der 45-Jährige scheint etwas ändern zu müssen und am „Ancelotti-Syndrom“ zu leiden! Die Copa del Rey daher als rettendes Ufer? Passend zum Zweijährigen des Franzosen trifft Real Madrid am Donnerstagabend auf Zweitligist Numancia (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN).

Übrigens, bei Zidanes Einjährigem am 4. Januar 2017 kam es ebenfalls zu einem Einsatz: Vor einem Jahr überzeugten die Blancos gegen Sevilla im Pokal (3:0) – nicht weniger wird der Madridismo gegen den Zweitligisten erwarten. Sonst würde der 4. Januar doch noch ganz anders im Gedächtnis der Fans bleiben.

Schon 3 Titel 2017/18 - wie viele sind's am Saisonende?

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von
Nils Kern

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Kommentare
Auf Ewig kann er sich nicht mehr auf seinem Status und den gewonnenen Titeln ausruhen. Seine Präsenz hat die Spieler nach dem drögen Fußball unter Benitez beflügelt und das hat die Mannschaft getragen, aber so langsam sollte noch mehr taktisches Geschick erkennbar werden. Ab und zu blitzt es ja auf, wie zB. der Kniff Isco bzw. Bale zu opfern um Kovacic gegen Messi im Clasico zu stellen. Aber das große Manko der letzten Jahre nämlich, dass sich Real gegen kleine Gegner oftmals schwer tut und kein Patent parat hat, konnte auch er nicht wirklich lösen bisher. Und auf Topleute die spät rein kommen und das Spiel noch drehen können wir dieses Jahr nicht setzen.
Neben diesem Phänomen, das hptsl. auf die Liga bezogen ist, gibt es für mich noch einen weiteren Kritikpunkt, der mich immer wieder unglaublich aufregt und zwar die fast schon arogante Einstellung. Gerade in der CL KO-Phase bei Rückspielen gerät Real immer wieder ins Schwimmen wenn sie eine gute Ausgangssituation haben. Das war bspw. gegen Atletico und Bayern München so. Gegen Wolfsburg ging es so weit, dass Real sich wohl schon nach der Auslosung eine Runde weiter gewähnt hat. Wie kann ein so erfahrener Kader wie der Real Madrids in solchen Momenten immer wieder die Spannung und Seriösität vermissen lassen? Da ist für mich ganz klar der Trainer gefragt, der die Jungs da richtig einstellen muss. Da reicht es nicht ein ums andere mal auf PK's alles schön zu reden.
Wenn Zinedine Zidane es schafft nicht nur von seinem Mythos als Spieler zu leben, sondern sich auch als Trainer immer mehr Profil zu schaffen, dann glaube Ich übersteht er auch das 3. verflixxte Jahr bei Real Madrid.
 

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