
Startelf
Keylor Navas
Er kann einem schon irgendwie Leid tun, der Costa Ricaner. Trotz guter, sogar teilweise sehr guter Leistungen in den vergangenen so erfolgreichen Jahren wird beinahe wöchentlich über seinen Nachfolger spekuliert. Dass das selbst an einem so erfahrenen und gewachsenen Torhüter nicht spurlos vorübergeht, zeigten die 90 Minuten in Vigo. Unsicher mit dem Ball am Fuß, ohne Ausstrahlung und mit einem verschuldeten Elfmeter, den er zumindest clever parierte. Man kann nur hoffen, dass sich die Situation im Verein schnell wieder beruhigt, damit der solide Rückhalt der letzten Jahre auch wieder als solcher bezeichnet werden kann. REAL TOTAL-Note: 4.
Achraf Hakimi
Wie die Statistik doch täuschen kann: Hohe Laufleistung, eine sehr gute Passquote (92,3 %) und drei Flankenversuche standen bei Achraf Hakimi heute in den Notizbüchern. Und dennoch wirkt das weiße (schwarze) Gewand noch immer ein wenig zu groß für den jungen Marokkaner. Nicht giftig und teilweise unstrukturiert in seinem Defensivverhalten und offensiv vollkommen harmlos präsentierte sich der 19-Jährige im Balaídos zu Vigo. Zu seiner Verteidigung muss gesagt werden, dass es einem Eigengewächs, das seine erste Profisaison überhaupt bestreitet, auch schon mal leichter gemacht wurde in Madrid – Stichwort: Mannschaftsleistung. REAL TOTAL-Note: 5.
Raphaël Varane
Auch „Meister Proper” erlebte in Vigo einen eher gebrauchten Abend. Hatte er seine Unkonzentriertheiten und das zögerliche Aufbauspiel in dieser Saison weitestgehend abgestellt, schlichen sich auch beim Franzosen gegen die giftigen Galizier einige Fehlerchen ein. Wirkte insgesamt nicht so souverän und präsent in seinen Abläufen. Insbesondere bei Flanken und Hereingaben der quirligen Celta-Offensive machte Varane in Abstimmung mit seinem Partner Nacho selten eine gute Figur. So geschehen bei Apsas’ Großchance in der ersten Halbzeit und dem Ausgleichstreffer in der Schlussphase. Fünf klärende Aktionen und einige Ausflüge in die gegnerische Hälfte zeugen dennoch zumindest von einem gewissen Engagement, das der Innenverteidiger an den Tag legte. Ein Wort, das sich an diesem Abend wahrlich nicht jeder Madrilene auf die Fahne schreiben lassen darf. REAL TOTAL-Note: 4,5.
Nacho Fernandez
Normalerweise kann man Nacho aus wochenlangem Winterschlaf wecken, ihn in die Startaufstellung von Real Madrid packen und man erhält stets eine astreine Leistung. Doch selbst dem so zuverlässigen und souveränem Spanier gelang am gestrigen Abend nicht viel. Ließ sich in vielen Situationen viel zu leicht von den Offensivakteuren der Gastgeber abkochen und wirkte dabei körperlich überhaupt nicht auf der Höhe. Zu seinem schwachen Zweikampfverhalten gesellten sich außerdem mehrere Abspielfehler ohne Not. Auch in Sachen Ausstrahlung und Präsenz hat der Madridismo bereits andere Auftritte seiner Nummer 6 erlebt. REAL TOTAL-Note: 4,5.
Marcelo
Wo ist sie hin, die Konstanz des Marcelo „M12″ aus der Vorsaison? Selbst das Wort “bodenlos” beschreibt die Leistung des Brasilianers in Galizien nur unzureichend. War beim 0:1-Gegentreffer weit und breit überhaupt nicht auf seiner linken Seite aufzufinden und ermöglichte den Gastgebern durch einen vollkommen unmotivierten Ballverlust auch noch den Ausgleich zum 2:2. Auch darüber hinaus produzierte der Lockenkopf ausschließlich negative Schlagzeilen. Hatte Glück, dass Aspas sein Geschenk im Sechzehnmeterraum etwas zu theatralisch annahm. Andernfalls hätten sich die Königlichen über einen weiteren Elfmeterpfiff nicht beschweren dürfen. Offensive Akzente: Fehlanzeige. REAL TOTAL-Note: 6.
Casemiro
Der zweite Brasilianer in Reals Startaufstellung legte zunächst einen guten Start mit sauberer Ballzirkulation und gutem Zweikampfverhalten hin, ließ sich aber im Verlauf des Spiels von seinen Teamkollegen anstecken. Folglich unterliefen ihm einige sehr leichte Abspielfehler ohne Gegnerdruck und auch seine defensiven Fähigkeiten in der Spielzerstörung kamen nur gelegentlich zur Geltung. Zumindest in Pressingsituationen konnte sich der 25-Jährige aufgrund seiner enormen physischen Fähigkeiten ein ums andere mal gekonnt behaupten, für eine ansprechende Bewertung reicht es jedoch auch für „Case” nicht. REAL TOTAL-Note: 4.
Luka Modrić
Wenn selbst Luka Modrić anfängt bei Ballverlusten seiner Mitspieler die Arme in die Luft zu strecken, dann weiß man in ungefähr wie es momentan um die Königlichen bestellt ist. Sonst die Personifikation von Einsatz, Teamgeist und Leidenschaft war selbst dem Kroaten der Frust und die Resignation ins Gesicht geschrieben. Jedoch vor allem über seine eigene Leistung. Derart viele Ballverluste und falsche Entscheidungen hat “Lukita” wohl selten in einem Spiel getroffen. Darüber hinaus defensiv ohne Zugriff auf Sisto und mit nur einem gelungenen Keypass auf Bale in der ersten Halbzeit. Die Krönung: nach 75 Minuten musste der Kroate das Feld für Landsmann Mateo Kovačić räumen. Nach seinen überragenden Darbietungen zum Ende des Kalenderjahres 2017 ein denkbar schlechter Start in das neue Jahr. REAL TOTAL-Note: 4,5.
Toni Kroos
Auch der Deutsche legte wahrlich keinen grandiosen Auftritt aufs Parkett. Sehr zögerlich in seinem Offensivspiel und mit äußerst wenig Risikobereitschaft spulte Kroos dennoch sein übliches Programm herunter. Die beste Passquote seiner Mannschaft (95,3 %) beansprucht er sowieso stets für sich. Weiterer Pluspunkt: der fein getimte Assist zum zwischenzeitlichen 2:1-Führungstreffer. Aber auch der Greifswalder muss sich den Vorwurf einer gewissen Antriebs- und Lustlosigkeit gefallen lassen. Insbesondere sein Defensivverhalten ließ am gestrigen Sonntagabend enorm zu wünschen übrig. Zusammen mit seinen Mittelfeldkollegen vermochte es Kroos zu keiner Zeit ein effektives Offensivpressing auszuüben. Das haben wir auch in dieser Saison bereits deutlich besser gesehen. REAL TOTAL-Note: 3,5.

Isco
Die Ausbootung im Clásico noch im Kopf, war der Andalusier von Beginn an bemüht seinem Coach diesen Fehler unter die Nase zu reiben. Holte sich viele Bälle bereits früh im Mittelfeld ab, was jedoch zu einer noch größeren Konzentration von Ballschleppern im Zentrum führte. Die Folge: Isco, Kroos, Modric und Casemiro standen sich gegenseitig auf den Füßen und ließen jegliche Tiefe in der Raumaufteilung vermissen. Darüber hinaus verschleppte der 25-Jährige oftmals das Tempo und verpasste mehrere Male den richtigen Zeitpunkt zum Abspiel. Dass er es auch anders kann, bewies seine geniale Vorlage aus dem Fußgelenk auf Gareth Bale. Diese rettet ihn auch vor einer schlechteren Bewertung. REAL TOTAL-Note: 4.
Gareth Bale
Wie abhängig der Fußball und die Nachbetrachtung eines Spiels vom Endergebnis sind, wird am Beispiel Gareth Bale mal wieder deutlich. Trotz eher durchschnittlicher Leistung wäre der Waliser bei einem Sieg seiner Mannschaft mit seinen beiden Toren der absolute Matchwinner gewesen. Auch die Headline hätte mit Sicherheit seinen Namen enthalten. Doch nach so einem Abend ist es unmöglich auch nur einen Spieler der Königlichen hervorzuheben. Zu indisponiert, lust- und ideenlos präsentierte sich das königliche Starensemble mal wieder in der LaLiga-Saison 2017/18. Dass Gareth Bale dennoch zwei blitzsaubere Tore erzielte, die zumindest ein Pünktchen aus Galizien einheimsen, darf natürlich trotzdem nicht vernachlässigt werden. Auch sonst noch der bemühteste Real-Akteur an diesem denkbaren Sonntagabend. REAL TOTAL-Note: 2.
Cristiano Ronaldo
Es ist und bleibt nicht die Saison des Cristiano R. aus Madeira. Wie bereits den Großteil der bereits absolvierten Partien in LaLiga blieb der Portugiese weitestgehend blass und unglücklich in seinen Abschlussaktionen. Natürlich fehlt insbesondere dem Portugiesen der notwendige Support seiner Mitspieler, aber vor allem ein Weltfußballer darf nicht nach nur wenigen Minuten eine derart destruktive Körpersprache an den Tag legen, die nicht nur ihn, sondern sämtliche Mitspieler aus dem Konzept bringt. Unnötige Dribblings und damit verbundene Ballverluste garnierten den Horror-Abend von CR7. Bei seinen wenigen Torabschlüssen wirkt selbst die personifizierte Tormaschine mittlerweile verkrampft und ohne Überzeugung. Das Fehlen von Karim Benzema und die damit einhergehende neue Position als zentraler Fixpunkt in Reals Offensive scheinen dem Portugiesen weiterhin nicht zu liegen. REAL TOTAL-Note: 5,5
Einwechselspieler
Lucas Vázquez
Hätte in der Nachspielzeit aus der Drehung den (unverdienten) 3:2-Siegtreffer erzielen können/müssen, scheiterte allerdings am gut reagierenden Rubén Blanco. Aufgrund von nur 15 Spielminuten jedoch ohne Bewertung.
Mateo Kovačić
Konnte dem Spiel keine Akzente oder Stabilität mehr verleihen. Ohne Bewertung.
Marco Asensio
Ein paar Minuten stand der Youngster nur auf dem Platz. Ohne Bewertung.
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