
Verfallen die Königlichen in Aktionismus?
MADRID/LONDON. Nur ein Erfolg aus den letzten fünf Pflichtspielen: Real Madrid kann seine Winter-Depression einfach nicht abschütteln. Am Samstag sollte beim Heimspiel am 19. Spieltag der Primera División der Befreiungsschlag gegen den FC Villarreal gelingen. Die Mission schlug aber fehl, stattdessen setzte es eine unverdiente 0:1-Niederlage. Verfallen die in der Offensive kriselnden Königlichen jetzt in Aktionismus?
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Bis zum Monatsende besteht noch die Möglichkeit, die Mannschaft mit externen Spielern zu verstärken. Aktuell macht die Führungsetage jedoch keine Anstalten, auch nur einen Transfer abzuwickeln. Dabei wäre für den Angriff jemand zu haben, der das weiße Trikot bereits getragen und einen am Ende durchaus guten Eindruck in der spanischen Hauptstadt hinterlassen hat: Javier Hernández, besser bekannt als Chicharito.
West Ham: Moyes setzt nicht auf Mexikaner
Nach Angaben der englischen Zeitung TELEGRAPH ist sein Klub West Ham United bereit, ihn nach nur einer halben Saison schon wieder abzugeben. Neu-Coach David Moyes steht offenbar nicht auf den Spielertypen Chicharito. Das belegt, dass er den 29-jährigen Mexikaner seit seiner Amtsübernahme im November nur einmal von Beginn an spielen ließ.
Wie wäre es mit Chicharito, liebes Real? Zwar erzielte der 1,75 Meter große Angreifer in der laufenden Spielzeit für die Londoner erst vier Treffer, jedoch hatte er zuvor bei Bayer 04 Leverkusen seine Klasse konstant unter Beweis stellen können. Für den Werksverein traf er in 76 Einsätzen 39 Mal, steuerte zudem neun Vorlagen bei.
„Ich schließe nicht aus, zu Real zurückzukehren“
„Ich schließe nicht aus, zu Real Madrid zurückzukehren“, sagte Chicharito zu seiner Leverkusener Zeit im Dezember 2015. Vier Monate später gab er zu: „Ich vermisse Madrid.“ Emilio Butragueño machte die Tür für eine Real-Rückkehr schließlich sogar nicht zu: „Er weiß, dass Real Madrid sein Zuhause ist.“

Das Spieljahr 2014/15 verbrachte Chicharito als Leihspieler von Manchester United im Estadio Santiago Bernabéu. Dabei fungierte er als Backup für Karim Benzema und brachte es in 33 Einsätzen auf neun Tore und neun Assists. Sein Tor zum 1:0 war es, das im April 2015 das Champions-League-Viertelfinale gegen Atlético entschied. Es war das einzige nach Hin- und Rückspiel. Eines, wegen dem der Matchwinner nach seiner Auswechslung auf der Bank sogar vor Glück in Tränen ausbrach. Real war für ihn mehr als nur ein Arbeitgeber.
Ausländerregel stünde jetzt nicht mehr im Wege
Dass Chicharito von den Merengues nicht über den Sommer 2015 hinaus beschäftigt wurde, lag in erster Linie an der Ausländerregel. Mit James Rodríguez sowie den Neuzugängen Carlos Casemiro und Danilo waren die drei Plätze für die Nicht-EU-Akteure bereits vergeben. Und mehr als drei dürfen es nicht sein. Inzwischen ist als solcher nur noch Casemiro übrig geblieben. Einem Madrid-Comeback von Chicharito stünde in dieser Hinsicht also nichts mehr im Wege. Aber bislang eben auch nur in dieser Hinsicht…
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