Einzelkritik

Noten zum 38. Spieltag: Nur 45 Minuten finalreif

Eine Woche vor dem Champions-League-Endspiel in Kiew präsentierte sich Real Madrid gegen Villarreal 45 Minuten lang in absoluter Final-Form. Nach der schwachen zweiten Hälfte bleiben jedoch ein paar Fragezeichen. Die REAL TOTAL-Einzelkritik zum 38. Spieltag der Primera División.

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Real Madrid's Portuguese forward Cristiano Ronaldo (C) celebrates with teammates after scoring a goal during the Spanish league football match between Villarreal CF and Real Madrid CF at La Ceramica stadium in Villarreal on May 19, 2018. (Photo by JOSE JORDAN / AFP) (Photo credit should read JOSE JORDAN/AFP/Getty Images)
Bale (l.) sammelte durch sein Tor weiter Pluspunkte – Foto: Jose Jordan/AFP/Getty Images

Startelf

Luca Zidane

Solides Profidebüt für den Zidane-Zögling. In Halbzeit eins kaum gefordert, hielt der Franzose nach der Pause die Bälle, die er halten musste und wehrte einen Freistoß sehenswert ab. Strahlte insgesamt viel Ruhe aus und zeigte keine Anzeichen von Nervosität. Bei den Gegentoren schuldlos. REAL TOTAL-Note: 3.

Daniel Carvajal

Sollte es Zweifel am Fitnesszustand des zuletzt angeschlagenen Rechtsverteidigers gegeben haben, dürften diese nun zumindest beseitigt sein. „Daniel Düsentrieb“ wirkte extrem spritzig und wirbelte 90 Minuten die rechte Seite auf und ab. Aus spielerischer und taktischer Sicht ließ der Auftritt des Canteranos allerdings noch reichlich Luft nach oben. Neben zahlreichen ungestümen Zweikämpfen und einigen Stellungsfehlern lieferte der Iberer offensiv kaum Impact, sodass unter dem Strich eine ausbaufähige Leistung steht. REAL TOTAL-Note: 3,5.

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Raphaël Varane

Wie so oft in dieser Spielzeit der stabilste Verteidiger in der Abwehrreihe, der über die gesamten 90 Minuten konzentriert und tadellos verteidigte. Insbesondere während der starken ersten Hälfte sehr aggressiv und sehr hoch verteidigend, gefiel der Franzose auch durch ein für seine Verhältnisse vertikales Aufbauspiel. Nach dem Seitenwechsel einer der wenigen, bei dem die Leistungskurve nicht stark nach unten zeigte. REAL TOTAL-Note: 2,5.

Sergio Ramos

Der Kapitän fand etwas schwerfällig in die Begegnung und wirkte in der Anfangsphase ein wenig von der Rolle. Einfache Abspielfehler sowie ein schlechtes Timing beim Herausrutschen in einzelnen Situationen prägten das Bild. Stabilisierte sich jedoch mit zunehmender Spieldauer und rettete in der zweiten Halbzeit einmal stark auf der Linie. Im Finale sollte Reals Mentalitätsmonster solch eine Anfangsphase nicht unbedingt unterlaufen. Wer Ramos jedoch kennt, weiß, dass dies in solch einem Spiel auch äußerst unwahrscheinlich ist. REAL TOTAL-Note: 3.

Marcelo

Sinnbildlicher Auftritt für den des gesamten Teams. Äußerst auffällige und engagierte erste Hälfte mit tollen Dribblings, vielen Flankenläufen und der butterweichen Hereingabe zu Ronaldos 2:0. Nach dem Seitenwechsel jedoch äußerst blass und ohne jeglichen Esprit im Vorwärtsgang, am Ende auch noch mit dem entscheidenden Stellungsfehler vor dem 2:2. REAL TOTAL-Note: 3,5.

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Real Madrid's Portuguese forward Cristiano Ronaldo (C) scores a header during the Spanish league football match between Villarreal CF and Real Madrid CF at La Ceramica stadium in Villarreal on May 19, 2018. (Photo by JOSE JORDAN / AFP) (Photo credit should read JOSE JORDAN/AFP/Getty Images)

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Casemiro

In der ersten Halbzeit wichtiger und gut funktionierender Bestandteil des intensiven Madrider Gegenpressings. Stopfte intelligent die Löcher und schob immer wieder aggressiv von hinten nach. Nach der Pause nicht mit so griffig, da die mannschaftstaktischen Abläufe nicht mehr so gut passten, trotzdem mit dem einen oder anderen entscheidenden Tackling. Insgesamt ein ordentlicher Arbeitstag des Brasilianers. REAL TOTAL-Note: 3.

Luka Modrić

Stark angefangen, aber auch (mal wieder) stark abgebaut. Wie das gesamte Team auch, legte der Kroate los wie die Feuerwehr und initiierte Angriff um Angriff auf das Gehäuse der Valencianer, bereitete so unter anderem Bales Führungstreffer vor. Neben einem exzellenten Positionsspiel gefiel die Nummer 10 dabei auch durch enormen defensiven Einsatz. Mit zunehmender Spieldauer schien der Akku jedoch ziemlich aufgebraucht, sodass vom 32-Jährigen insbesondere nach der Pause bis zu seiner Auswechslung nichts mehr zu sehen war. REAL TOTAL-Note: 3.

Toni Kroos

Zog unaufgeregt und umsichtig die Fäden im Zentrum und sorgte für die nötige Struktur im Aufbau. Immer anspielbereit, stets mit der richtigen Lösung und gewohnt präzise im Passspiel – ein typischer Toni Kroos eben. Wagte diesmal sogar ein paar offensive Vorstöße und war an so gut wie jeder gefährlichen Strafraumaktion beteiligt, vornehmlich durch starke Bälle in die Tiefe. REAL TOTAL-Note: 2,5.

Isco

Ähnlich wie Marcelo Sinnbild für den mannschaftlichen Auftritt. Der Andalusier zeigte eine fantastische erste Hälfte, in der er vor allem als Ballschlepper glänzte und durch seine Dribblings immer wieder für Überraschungsmomente sorgte, trotzdem aber durch die Klarheit in seinen Aktionen zu überzeugen wusste. Nach der Pause aber ebenfalls komplett abgemeldet und ohne jeglichen Einfluss auf die Begegnung. Die Konstanz – auch innerhalb einer Begegnung – bleibt weiterhin die große Schwachstelle des Edeltechnikers. REAL TOTAL-Note: 3.

Gareth Bale

War die Startelf-Nominierung ein Hinweis für das Finale? Verringert haben dürften sich die Chancen des Walisers nach dieser Partie jedenfalls nicht. Obwohl wieder auf der eher ungeliebten Position im Sturm aufgestellt, machte der 28-Jährige in bester Knipser-Manier seinen Treffer und legte in der Folge ein enormes Engagement an den Tag. Wenngleich die Kollegen die zahlreichen Sprints in die Tiefe nicht immer mit entsprechenden Pässen bedachten, tat Bales Umtriebigkeit und Geschwindigkeit dem Spiel der Blancos gut. An der Lethargie nach dem Seitenwechsel vermochte allerdings auch der Linksfuß nichts zu ändern, sondern blieb ebenfalls überwiegend unsichtbar. REAL TOTAL-Note: 3.

Cristiano Ronaldo

Auch der Portugiese meldete sich rechtzeitig wieder zurück, ging dabei viele Wege und präsentierte sich extrem ballsicher. Alles in allem wollte zwar noch nicht alles gelingen und auch das eine oder andere Sprintduell ging verloren, der 33-Jährige war jedoch ein permanenter Unruheherd und strahlte permanent Gefahr aus. Mit seinem Treffer zum 2:0 holte sich der Portugiese schließlich auch noch die letzte Portion Selbstvertrauen für Kiew. Passt. REAL TOTAL-Note: 3.

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Einwechselspieler

Karim Benzema

Hatte zwei gefährliche Abschlüsse zu verzeichnen und legte ein ordentliches Laufpensum mit viel Defensivarbeit an den Tag. Keine Bewertung.

Lucas Vázquez

Vergab nach einer Ecke die große Chance auf den Last-Minute-Siegtreffer. Keine Bewertung.

Mateo Kovačić

Unterstrich durch einen engagierten Auftritt seinen Status als erste Alternative in der Zentrale. Keine Bewertung.

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von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

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