
Leihgeschäft: Ein Jahr, keine Kaufoption
LONDON/MADRID. Am Ende ging es dann doch ganz schnell. Obwohl Real Madrid den wechselwilligen Mateo Kovačić eigentlich behalten wollte, haben sich Verein und Spieler nun doch auf eine Trennung verständigen können – zumindest temporär. Wie die Königlichen am Mittwochabend offiziell bekanntgaben, wird der kroatische Vizeweltmeister die kommende Saison auf Leihbasis beim FC Chelsea verbringen. Der Deal ist allerdings nur auf ein Jahr beschränkt, eine Kaufoption gibt es nicht.
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Die Madrilenen entsprachen damit dem Wechselwunsch des 24-jährigen Mittelfeldspielers, der auf mehr Spielzeiten und einen Stammplatz drängte und mit der Rolle als erste Alternative für das Mittelfeld-Trio Toni Kroos, Luka Modrić und Casemiro nicht mehr zufrieden war. Ein Bericht der MARCA, wonach der gebürtige Linzer sogar einen Trainingsstreik in Erwägung ziehen würde, um seinen Wechsel zu forcieren, bestätigte sich hingegen nicht. Kovačić nahm, genauso wie die WM-Teilnehmer Marcelo, Casemiro und Raphaël Varane, am Dienstag ganz normal am Trainingsbetrieb der Castilla in Madrid teil und ließ sich nichts zu Schulden kommen.
Mit dem Leihgeschäft scheint nun eine Lösung gefunden, mit der alle drei Parteien gut leben können: Real hält weiter die Kontrolle über den Spieler, dem man an der Concha Espina weiterhin eine große Zukunft zutraut. Kovačić, der für die Blancos in den vergangenen drei Spielzeiten 109 Partien bestritt, kann ein Jahr als Stammspieler wertvolle Spielpraxis sammeln und Chelsea bekommt einen Mittelfeldspieler von internationalem Format, den sich Neu-Trainer Mauricio Sarri unbedingt wünschte.
Lopetegui will direkten Ersatz für Kovačić
Für die Königlichen bedeutet das: Man wird nun auf jeden Fall auf dem Transfermarkt tätig – und das vermutlich im großen Stil. Real-Coach Julen Lopetegui kündigte bereits unmittelbar nach dem 2:1-Testspielerfolg über die AS Rom an, dass man im Falle eines Abgangs „nach einem Spieler suchen“ würde, „der sich auf dem Level von Mateo befindet“. Mit Sergej Milinković-Savić, Miralem Pjanić und Thiago Alcántara werden auch bereits drei äußerst prominente Namen mit den Königlichen in Verbindung gebracht. Ein wenig verwunderlich würde ein solches Vorgehen der Blancos dennoch erscheinen, schließlich verfügt man neben den gesetzten Toni Kroos, Luka Modrić und Casemiro mit Isco, Daniel Ceballos, Marcos Llorente, Federico Valverde oder auch Martin Ødegaard bereits über zahlreiche Alternativen für das zentrale Mittelfeld.
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