
Anderes Vorgehen als nach Ronaldo-Verkauf
MADRID. Mit Cristiano Ronaldo hat der Spieler Real Madrid verlassen, der pro Saison im Schnitt 50 Tore erzielte. Die Königlichen sehen bislang aber davon ab, den Verlust des Portugiesen mit der Verpflichtung eines externen Top-Stars zu kompensieren.
Ganz anders sieht die Situation im Falle von Mateo Kovačić aus, der in keiner seiner drei Spielzeiten im Estadio Santiago Bernabéu von sich behaupten konnte, Stammspieler zu sein. Der Mittelfeldspieler wandert auf Leihbasis zum FC Chelsea ab und soll adäquat ersetzt werden. „Wir suchen nach einem Spieler, der sich auf dem Level von Mateo befindet“, hatte Julen Lopetegui mitgeteilt, als der Kovačić-Deal noch gar nicht in trockenen Tüchern war.
Causa Modrić im Hinterkopf
Von einem Reporter wurde Reals neuer Cheftrainer zuvor damit konfrontiert, ob denn nicht ein Youngster wie der 20 Jahre junge Uruguayer Federico Valverde die von dem Kroaten hinterlassene Lücke schließen könnte. Mit seiner Antwort verneinte Lopetegui die Frage indirekt. Es soll ein namhafterer Spieler her – vor allem auch mit dem Hintergedanken, dass die Causa Luka Modrić noch nicht geklärt ist. Der 32-Jährige liebäugelt offenbar mit einem Wechsel zu Inter Mailand, das ihm zehn Millionen Euro netto pro Saison bieten soll.

Milinković-Savić: Verhandelt Real schon mit Lazio?
Sergej Milinković-Savić gilt als Kandidat, der das Mittelfeld des Champions-League-Triumphators verstärken könnte. Der 23-jährige Serbe, gebürtiger Katalane, konnte bei der Weltmeisterschaft in Russland auf sich aufmerksam machen, ist vertraglich aber noch bis 2022 an Lazio Rom gebunden. Sein Marktwert wird auf satte 90 Millionen Euro geschätzt. Lazio akzeptiert offenbar sogar kein Angebot unter 155 Millionen Euro. Nach Informationen der Zeitung IL MESSAGGERO seien Real-Vertreter bereits zu Verhandlungen nach Rom gereist. Pikant: Ronaldo-Berater Jorge Mendes soll bei dem Geschäft eine Vermittlerrolle einnehmen. Manchester United zeigt ebenfalls reges Interesse, dazu hat auch Juventus Turin den 1,91 Meter großen Milinković-Savić auf dem Zettel.
Falls es zu keiner Unterschrift an der Concha Espina kommt, könnte er Miralem Pjanić bei der „Alten Dame“ ersetzen. So wie Milinković-Savić bringt die spanische Sportzeitung AS inzwischen auch den 28-jährigen Bosnier mit einem Transfer nach Madrid in Verbindung. Günstig zu haben wäre aber ebenfalls Pjanić nicht. Juventus soll eine Ablöse in Höhe von mindestens 80 Millionen Euro aufrufen.
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Lopeteguis Ex-Schützling Thiago im Gespräch
Neben den Balkan-Profis wird auch Thiago Alcántara als Real-Neuzugang gehandelt. Von Vorteil: Lopetegui kennt den Regisseur von FC Bayern München bestens, arbeitete mit ihm als Trainer der spanischen U21- und A-Nationalmannschaft zusammen, 2013 gewannen sie die U21-Europameisterschaft. Von dem 27-Jährigen hält er eine Menge. Allerdings: Mit Arturo Vidal hat Bayern erst jüngst einen Mittelfeldspieler zum FC Barcelona ziehen lassen.
Schon zuvor hatten die Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters deutlich gemacht, dass Thiago bleibt. „Er ist ein wichtiger Spieler bei uns und wir haben noch nie Gedanken geäußert, dass er den Klub verlassen soll“, so Karl-Heinz Rummenigge. Coach Niko Kovač wiederum kann aber keine Garantie für einen Verbleib abgeben: „Je näher das Transferende kommt, desto mehr Bewegung kommt rein.“ Thiago könnte sich wegen seiner Barça-Vergangenheit jedoch auch von vornherein gegen dessen Erzrivalen Real entscheiden.
Wie Real Kovačićs Verlust und den drohenden Weggang von Leistungsträger Modrić auffängt, steht noch in den Sternen. Stand jetzt ist aber klar: Ein externer Mittelfeld-Star verstärkt das weiße Ballett bis zum 31. August. Wer auch immer das sein wird…
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