Interview

Lopetegui über Spanien-Aus: „Ich würde es wieder so machen“

XXL-Interview mit Julen Lopetegui: Kurz vor dem Beginn der Länderspielpause stand der neue Trainer von Real Madrid dem Radiosender ONDA CERO ausführlich Rede und Antwort. REAL TOTAL hat die wichtigsten Aussagen des 52-Jährigen parat.

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TALLINN, ESTONIA - AUGUST 15: Julen Lopetegui, Manager of Real Madrid looks on during the UEFA Super Cup between Real Madrid and Atletico Madrid at Lillekula Stadium on August 15, 2018 in Tallinn, Estonia. (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)
Julen Lopetegui trat im Juni die Nachfolge von Zinédine Zidane als Trainer der Blancos an – Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images

JULEN LOPETEGUI über…

…sein unrühmliches Aus als spanischer Nationaltrainer kurz vor der WM: „Diese Etappe liegt hinter mir. Was passiert ist, ist passiert. Die Gegenwart ist viel zu aufregend, um an die Vergangenheit zu denken. Ich konzentriere mich auf das, was vor mir liegt. Und wenn ich ehrlich bin: Ich würde es wieder so machen. Ich bereue nicht, diese Entscheidung getroffen zu haben, denn diese Chance war einmalig für mich. Ich bin total glücklich, Real Madrid trainieren zu dürfen. Wir haben eine wunderbare Herausforderung vor uns, viele große Ziele und fokussiere mich nur darauf. Ich bin aber nach wie vor ein frenetischer Anhänger der Nationalmannschaft. Ich wünsche den Spielern und dem neuen Nationaltrainer Luis Enrique nur das Beste.“

…seine Rolle beim Abschied von Cristiano Ronaldo: „Ich habe nie mit ihm gesprochen. Als ich kam, hatte er dem Klub bereits deutlich kommuniziert, gehen zu wollen. Der Klub half ihm, seinen Wunsch zu erfüllen. Und ich habe diesen Wunsch logischerweise akzeptiert und respektiert. Er war ein riesiger Spieler für diesen Klub.“

…die Worte von Lionel Messi, Real sei ohne Ronaldo schwächer: „Ich werde diese Meinung nicht einordnen. Ich jedenfalls würde keine einzige Sekunde an den Spielern von Real Madrid zweifeln.“

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…die PSG-Stars Neymar und Kylian Mbappé, die immer wieder mit Real in Verbindung gebracht werden: „Ich werde nicht über Spieler sprechen, die nicht in unserer Mannschaft spielen. Das wäre respektlos. Mir gefallen Bale, Benzema, Asensio, Isco, Lucas. Unsere Spieler. Alle anderen verdienen unseren Respekt, aber nicht unsere Aufmerksamkeit.“

…den Transfer von Thibaut Courtois und die Konkurrenz im Tor: „Ich war in die Verpflichtung von Courtois eingeweiht. Er ist ein fantastischer Torhüter. Wir sind glücklich über den Konkurrenzkampf im Tor. Das ist zweifelsohne gut für die Mannschaft. Wir haben sehr gute Lösungen, keine Probleme. Unsere Torhüter wissen, dass wir ihnen vertrauen. Allen Spielern. Das ist wichtig.“

…eine mögliche Wettbewerbsrotation zwischen den Pfosten: „Das werden wir noch entscheiden. Ich habe nie gesagt, dass der Torhüter, der in der Liga spielt, automatisch auch in der Champions League spielt. Klar ist, dass mehrere Torhüter eingesetzt werden können. Sie trainieren sehr gut und sind motiviert.“

…die Rückkehr von Mariano Díaz: „Ich habe vor dem Wechsel per Telefon mit ihm gesprochen und klargestellt, was ich von ihm als Fußballer halte. Wir sind sehr froh, ihn hier zu haben. Er hat eine herausragende Saison in Lyon gespielt, er kennt den Klub und dessen Erwartungserhaltung. Wir sind überzeugt, dass er uns helfen wird.“

…die Wettbewerbsfähigkeit seines Kaders: „Ich habe vom ersten Moment an zu verstehen gegeben, dass ich mit meinem Kader zufrieden bin und ihm zutraue, um alle Titel mitzuspielen. Diese Meinung hat sich während der Saisonvorbereitung gefestigt. Die Jungs haben eine fantastische Einstellung an den Tag gelegt, die alten wie die jungen. Ich bin sehr optimistisch und weiß, dass meine Mannschaft eine großartige Saison spielen wird.“

…die Pleite im UEFA Super Cup gegen Atlético, seinem ersten Pflichtspiel als Trainer der Königlichen: „Natürlich war ich traurig, wir alle waren traurig. Aber wir haben auch festgestellt, dass wir in diesem Finale einige Dinge gut und richtig gemacht haben. Nicht sehr gut, sonst hätten wir gewonnen, aber wir haben auch Positives gesehen und erkannt, woran wir arbeiten müssen.“

…seinen Plan mit 45-Millionen-Juwel Vinícius Júnior: „Wir werden ihn schützen und gut auf das Profigeschäft in Europa vorbereiten. Der Junge macht seine Sache phänomenal. Ob im Training oder in der Castilla. Im letzten Spiel gefiel er mir sehr gut und erzielte zwei Tore. Wir haben keine Zweifel an ihm. Er ist ein großes Talent, sonst wäre er nicht hier. Er ist schnell, trickreich und auf beiden Außenbahnen einsetzbar. Aber er muss auch noch viel lernen und langsam an den europäischen Fußball herangeführt werden. Er ist erst 18 und kommt von einem anderen Kontinent. Wir haben uns bewusst entschieden, ihn hier bei uns zu lassen. Für jeden jungen Spieler ist es eine großartige Erfahrung, jeden Tag mit Spielern wie Bale oder Modrić zu trainieren. Er lernt viel und wird weiter viel lernen. Wir müssen uns in Geduld üben. Ich kann nicht sagen, ob er in der Champions League dabei sein wird. Er hat Optionen – wie jeder andere auch. Sein Moment wird kommen.“

…sein Verhältnis zu seinem Vorgänger Zinédine Zidane: „Ich habe nicht mit ihm gesprochen oder ausgetauscht. Wir haben kein besonderes Verhältnis zueinander. In der Vergangenheit sind wir uns bei Veranstaltungen gelegentlich über den Weg gelaufen und haben ein paar Worte miteinander gewechselt. Mehr nicht.“

…Florentino Pérez und die Struktur des Klubs: „Wenn es angebracht ist, spreche ich mit dem Präsidenten. Mit dem Generaldirektor (José Ángel Sánchez; d. Red.) spreche ich logischerweise mehr. Ich brauche keinen zusätzlichen Sportdirektor. Der Klub ist sehr gut strukturiert und organisiert.“

..Marcelo, der sich nach dem 4:1-Sieg in Girona über seine Auswechslung ärgerte: „Ich bin mit seiner Antwort auf dem Platz verblieben. Er hat in der Woche danach fantastisch trainiert und das ist das, was ich sehen möchte.“

…sein Prinzip, hin und wieder auch verdiente Spieler rauszunehmen: „Das ist doch ganz normal. Üblicherweise fragen die Spieler auch nicht danach, warum ich sie hin und wieder draußen lasse oder vorzeitig herausnehme. Die Saison ist lang, die Belastung enorm. Die Spieler verstehen das, wenn man es ihnen richtig erklärt. Das machen mein Trainerteam und ich. Wichtig ist, dass jeder das absolute Vertrauen spürt. Auch die, die nicht so oft von Anfang an spielen.

…sein Verhältnis zur Mannschaft: „Ich habe immer ein offenes Wort für jeden. Wer mit mir sprechen möchte, weiß, dass die Tür meines Büros offen steht. Die Spieler duzen mich, ich bin ja auch noch jung (lacht). Die einen nennen mich Julen, die anderen Mister.“

Real Madrid neues Heimtrikot kurz 2018-19 adidas

…den perfekten neun-Punkte-Start in LaLiga: „Man kann noch keine Schlüsse ziehen. Das ist erst der Anfang. Sicher ist, dass uns ein harter Kampf um die Meisterschaft erwartet. Unsere Konkurrenz hat sich sehr gut verstärkt, um in der Liga oben mitzuspielen und auch in Europa zu bestehen. Wir haben die ersten drei Spiele gewonnen, aber das hat noch nichts zu heißen. Nach der Länderspielpause stehen uns drei harte Champions-League-Wochen bevor. Deshalb hoffe ich, dass alle fit von ihren Nationalmannschaften zurückkehren. “

…Reals Entscheidung, keinen Ersatz für den zum FC Chelsea abgewanderten Mateo Kovačić zu verpflichten: „Wir haben exzellente Spieler im Mittelfeld. Alle sind dazu fähig, ihre Sache gut zu machen. Was letztes Jahr war, kann ich nicht beurteilen, aber ich bin davon überzeugt, dass wir auch in der Breite einen starken Kader haben. Die, die in der Regel von der Bank kommen, können uns auch von Anfang an weiterhelfen. Ich glaube an diese Mannschaft.“

…die Weltfußballer-Wahl: „Natürlich würde ich Modrić gerne als Sieger sehen.“

…der Plan der spanischen Liga, ein Spiel pro Saison künftig in den USA auszutragen:Ohne mich auf den wirtschaftlichen Faktor beziehen zu wollen, muss ich ehrlich sagen, dass ich diese Idee komisch und nicht angebracht finde. Ich würde bevorzugen, nicht dort zu spielen, aber wenn wir dort spielen müssen, werden wir es tun.“

Real Madrid neues Auswärtstrikot 2018-19 adidas

…den in Spanien neu eingeführten Videobeweis: „Er ist da, um das Spiel zu verbessern und gerechter zu machen. Das befürworten wir. An den Ablauf und die Emotionen beziehungsweise das zu frühe oder zu späte Jubeln nach einem Tor müssen wir uns erst noch gewöhnen. “

…seine Entscheidung, auf Social-Media-Kanäle zu verzichten:  „Ich habe mich nicht besonders wohl damit gefühlt. Je mehr ich in den Sozialen Netzwerken unterwegs war, desto häufiger fragte ich mich: ‚Was mache ich hier eigentlich?’ Also habe ich meine Accounts vor der Saison gelöscht. Es war der richtige Moment.“

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Kommentare
Sehr erfrischendes und wieder mal diplomatisch geführtes Interview :D eine der Fähigkeiten die man als Trainer von Real Madrid unbedingt benötigt. Ich habe großes Vertrauen in ihm und denke er wird seine seine Sache gut machen. Die positive Stimmung im Kader ist nicht von der Hand zu weisen und es scheint so, als ob er mit seiner offenen Art auch einen großen Beitrag dazu geleistet hat. Bin auf die nächsten Wochen sehr gespannt und wir werden sehen, ob wir als Kollektiv die Abgänge kompensieren können! Hala Madrid!
 
Für mich war er die völlige Überraschung - ich meine dass man auf ihn gekommen ist, war meiner Meinung nach Genial. Die Spieler respektieren ihn und er steht zu 100% hinter seinem Kader und den Entscheidungen die er trifft.

Ich wünsche Ihm das allerbeste, da er ein täglicher Arbeiter ist, der versucht nichts dem Zufall zu überlassen.

Und hoffentlich zeigen wir es dem Fc Barcelona in dieser Saison in der Liga - denn der Spanische Fussballmeister 2018/19 soll endlich wieder REAL Madrid heissen.

In diesem Sinne....Hálá Madrid. :):)
 
Ich verfolge die hier publizierten Artikel und auch das Forenverhalten seit mittlerweile einigen Jahren mit großem Interesse - meist als stiller Beobachter. Hier allerdings sehe ich mich seit längerer Zeit einmal wieder dazu veranlasst, einen Kommentar zu verfassen.

Abseits der vielversprechenden Spielanlage unseres Teams in den ersten drei Spielen nach der Supercup-Niederlage, die Lopetegui in Fortentwicklung der Zindane'schen Spielphilosophie dem Team bereits verblüffend exakt eingeimpft zu haben scheint, stoßen mir einige Eigenschaften und Verhaltensweisen dieses Trainers sauer auf.

Er scheint Aussagen nur recht unbedacht zu treffen und sich hinter Floskeln zu verstecken, die nicht nur unnötig sind, sondern ein intransparentes und diffuses Bild von seiner Arbeit und der Strategie des Clubs vermitteln.

Vor kurzer Zeit tätigte er öffentlich die Aussage, im Falle eines Abganges von Mateo Kovačić, adäquaten Ersatz verpflichten zu wollen. Dies ist nicht geschehen, was ich hier nicht weiter kritisieren möchte. Die Lösung mit Valverde ist nach meinem Geschmack. Was jedoch der kritischen Begutachtung bedarf, ist meiner Ansicht nach die Tatsache, dass er nur Tage später von einem völlig ausgeglichenen Kader spricht, der keine weiteren Verstärkungen benötigt. Das passt für mich nicht zusammen. Offensichtlich war sein erster Impuls nachdem Kovacic seinen Wechselwunsch kommunizierte jener, die Leistungsfähigkeit des Kaders in der Breite in Frage zu stellen. Hinter verschlossenen Türen muss sich durch Sondierung des Marktes oder Absprache mit anderen Entscheidungsträgern innerhalb des Vereines diese Ansicht nachträglich verändert haben. Lopetegui reagierte in dieser Situation unbedacht.

Was mich weiterhin irritiert, ist die - hier und im Forum bereits hinreichend diskutierte - Tatsache, dass er nach dem Abgang Cristiano Ronaldos und der offensichtlichen Unterbesetzung im Sturmzentrum trotz reichlicher Überlegungszeit (offenbar kündigte Ronaldo seinen Wechselwunsch bereits vor Abschluss der Weltmeisterschaft an) keinerlei Äußerungen tätigte, die in die Richtung Kompensation (à la Kovačić) deuteten. Letzten Endes waren auch hier seine Äußerungen inkonsequent, verpflichtete man doch letztlich Mariano Diaz von Olympique Lyon. Dies mag nun vereinzelt als genialer Schachzug dargestellt werden, der die Konkurrenz auf der Jagd nach besagtem Torjäger in die Irre führen sollte - ich für meinen Teil wünsche mir jedoch keinen Hütchenspieler als Gallionsfigur meines Herzensvereines sondern einen moderaten, bedacht agierenden und für die Interessen (auch) der Fans zugänglichen Übungsleiter vom Format etwa eines Zidane.

Zu guter letzt stört mich an diesem Interview eine Aussage, die er im Bezug auf die PSG-Spieler Neymar und Mbappé trifft: „Ich werde nicht über Spieler sprechen, die nicht in unserer Mannschaft spielen. Das wäre respektlos. [...] Alle anderen verdienen unseren Respekt, aber nicht unsere Aufmerksamkeit.". Unmittelbar im Vorfeld dieser Aussage jedoch bezieht er Stellung zur Personalie Cristiano Ronaldo, seines Zeichens aktuell Spieler von Juventus Turin und eine Person, mit der er "nie gesprochen hat". Er widerspricht sich hier allein aufgrund der Tatsache, dass er eine unnötige Floskel bemüht, die mich mittlerweile in jeglicher Hinsicht ermüdet. Was, wenn nicht, seine persönliche Aufmerksamkeit auf Cristiano Ronaldo zu lenken, hat er denn bei der Beantwortung der vorangegangenen Frage getan? Natürlich ist letztlich jedem klar, dass er im Grunde "nicht über Spieler sprechen [möchte], die nicht in unserer Mannschaft spielen [, aber die mit einem Wechsel zu unserer Mannschaft in Verbindung gebracht werden].". Nur: warum ist es so schwer, das auch so auszudrücken? Mir erscheint es in derartigen Situationen häufig so, als hätten sich einige Verantwortliche bereits im Vorfeld eines Interviews Antworten auf bestimmte Fragen zurechtgelegt, die sie nicht im geringsten willens oder im Stande sind, abzuändern.
 
Ich verfolge die hier publizierten Artikel und auch das Forenverhalten seit mittlerweile einigen Jahren mit großem Interesse - meist als stiller Beobachter. Hier allerdings sehe ich mich seit längerer Zeit einmal wieder dazu veranlasst, einen Kommentar zu verfassen.

Abseits der vielversprechenden Spielanlage unseres Teams in den ersten drei Spielen nach der Supercup-Niederlage, die Lopetegui in Fortentwicklung der Zindane'schen Spielphilosophie dem Team bereits verblüffend exakt eingeimpft zu haben scheint, stoßen mir einige Eigenschaften und Verhaltensweisen dieses Trainers sauer auf.

Er scheint Aussagen nur recht unbedacht zu treffen und sich hinter Floskeln zu verstecken, die nicht nur unnötig sind, sondern ein intransparentes und diffuses Bild von seiner Arbeit und der Strategie des Clubs vermitteln.

Vor kurzer Zeit tätigte er öffentlich die Aussage, im Falle eines Abganges von Mateo Kovačić, adäquaten Ersatz verpflichten zu wollen. Dies ist nicht geschehen, was ich hier nicht weiter kritisieren möchte. Die Lösung mit Valverde ist nach meinem Geschmack. Was jedoch der kritischen Begutachtung bedarf, ist meiner Ansicht nach die Tatsache, dass er nur Tage später von einem völlig ausgeglichenen Kader spricht, der keine weiteren Verstärkungen benötigt. Das passt für mich nicht zusammen. Offensichtlich war sein erster Impuls nachdem Kovacic seinen Wechselwunsch kommunizierte jener, die Leistungsfähigkeit des Kaders in der Breite in Frage zu stellen. Hinter verschlossenen Türen muss sich durch Sondierung des Marktes oder Absprache mit anderen Entscheidungsträgern innerhalb des Vereines diese Ansicht nachträglich verändert haben. Lopetegui reagierte in dieser Situation unbedacht.

Was mich weiterhin irritiert, ist die - hier und im Forum bereits hinreichend diskutierte - Tatsache, dass er nach dem Abgang Cristiano Ronaldos und der offensichtlichen Unterbesetzung im Sturmzentrum trotz reichlicher Überlegungszeit (offenbar kündigte Ronaldo seinen Wechselwunsch bereits vor Abschluss der Weltmeisterschaft an) keinerlei Äußerungen tätigte, die in die Richtung Kompensation (à la Kovačić) deuteten. Letzten Endes waren auch hier seine Äußerungen inkonsequent, verpflichtete man doch letztlich Mariano Diaz von Olympique Lyon. Dies mag nun vereinzelt als genialer Schachzug dargestellt werden, der die Konkurrenz auf der Jagd nach besagtem Torjäger in die Irre führen sollte - ich für meinen Teil wünsche mir jedoch keinen Hütchenspieler als Gallionsfigur meines Herzensvereines sondern einen moderaten, bedacht agierenden und für die Interessen (auch) der Fans zugänglichen Übungsleiter vom Format etwa eines Zidane.

Zu guter letzt stört mich an diesem Interview eine Aussage, die er im Bezug auf die PSG-Spieler Neymar und Mbappé trifft: „Ich werde nicht über Spieler sprechen, die nicht in unserer Mannschaft spielen. Das wäre respektlos. [...] Alle anderen verdienen unseren Respekt, aber nicht unsere Aufmerksamkeit.". Unmittelbar im Vorfeld dieser Aussage jedoch bezieht er Stellung zur Personalie Cristiano Ronaldo, seines Zeichens aktuell Spieler von Juventus Turin und eine Person, mit der er "nie gesprochen hat". Er widerspricht sich hier allein aufgrund der Tatsache, dass er eine unnötige Floskel bemüht, die mich mittlerweile in jeglicher Hinsicht ermüdet. Was, wenn nicht, seine persönliche Aufmerksamkeit auf Cristiano Ronaldo zu lenken, hat er denn bei der Beantwortung der vorangegangenen Frage getan? Natürlich ist letztlich jedem klar, dass er im Grunde "nicht über Spieler sprechen [möchte], die nicht in unserer Mannschaft spielen [, aber die mit einem Wechsel zu unserer Mannschaft in Verbindung gebracht werden].". Nur: warum ist es so schwer, das auch so auszudrücken? Mir erscheint es in derartigen Situationen häufig so, als hätten sich einige Verantwortliche bereits im Vorfeld eines Interviews Antworten auf bestimmte Fragen zurechtgelegt, die sie nicht im geringsten willens oder im Stande sind, abzuändern.

Interessant, aber hat nicht jeder Moment Möglichkeiten für mehrere Tendenzen ?
Lässt man deine Worte Revue passieren und hat auch noch dafür die Empfindlichkeit, darf das natürlich auch, wie Du sagst, Sauer aufstossen.

Ich glaube einfach das Julen nicht den Status für Real Madrid hat, um öffentlich seine wirklichen Wünsche oder Ideen so auszudrücken, das man sie als eventuelle Forderung verstehen darf. Da wird er wie die meisten Trainer in einem Topclub den Weg des Opportunismus wählen.
Schön ist was anderes, aber mein Verständnis hat er trotzdem ein Stückweit.
Hier schon von Minute Eins auf gnadenlose Ehrlichkeit zu schalten kann für einen ohne Topbilanzen im Rucksack schon zu früh bedeuten das Management gegen sich aufzubringen. Was man in Madrid braucht ist Erfolg und Vertrauen und wahrscheinlich auch in der Reihenfolge, oder man heißt Mourinho und wischt sich nach jedem Satz den Mund ab.

Natürlich ist das alles nur meine rein subjektive Sicht und bleibt somit reine Vermutung, aber wer weiß schon was für Worte er in den Mund gelegt bekommt und welche seine eigenen sind, gerade in diesem Club ist das oft der Funken der die Lunte entzündet.

Was du jetzt aber erreicht hast ist, das ich in nächster Zeit wahrscheinlich unterschwellig etwas fokussierter darauf achten werde, na vielen Dank, meine schöne heile Welt :-)


Gruss, Gato
 
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