
MOSKAU. „From Russia with Love“ kennt man bei Real Madrid nicht. In Russland und gegen russische Teams tun sich die Königlichen gerne schwer, so auch am Dienstagabend, der 17. Begegnung mit einem Team aus Europas Osten. Denn statt dem neunten Sieg gab es die fünfte Niederlage!
Ramos pausiert, Reguilón debütiert
All das, obwohl Julen Lopetegui gar nicht so viel rotierte: Neben den verletzten Marcelo, Isco und Gareth Bale erhielt Sergio Ramos eine Pause und blieb in Madrid, im Luschniki-Stadion zudem Luka Modrić vorerst auf der Bank. Ansonsten spielte so etwas wie eine mehr als wettbewerbsfähige Elf um Kapitän Karim Benzema, die rein rotierten Keylor Navas und Lucas Vázquez sowie Debütant Sergio Reguilón. Und alle wurden eiskalt erwischt, weil einer ihrer Coolsten patzte: Toni Kroos vermasselte früh einen Rückpass, sodass Vlasic nach nur 105 Sekunden für die Überraschung sorgte.
Chalov trifft früh, Casemiro und Benzema nur Aluminium
Bei den Gästen klappte wenig, fast gar nichts. Kroos versuchte seinen unglücklichen Patzer auszubügeln, doch sowohl seine Flanke als auch der Fernschuss fielen ohne Glück aus. Ohne Glück auch die Hausherren: Erst wehrte Nacho gegen Chalovs Schuss das zweite Tor ab, dann war Navas mit einer Parade zur Stelle. Madrid hatte den Ball, aber ZSKA blieb gefährlich bei Kontern, erzwang immer wieder Fehler bei den Spaniern.
Dennoch stand es zur Pause 13:4 nach Abschlüssen aus Reals Sicht, darunter auch zwei königliche Aluminiumtreffer: Casemiro nach schickem Solo und Fernschuss, Benzema per Kopf nach Reguilóns Flanke. Real hatte mehr, aber Moskau die besseren Chancen – und führte verdient mit 1:0 zur Pause.
Lopetegui geht “All In”: Modrić und Mariano kommen
Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig: Die Rot-Blauen überließen den Weißen den Ball, doch diese drangen nicht in Moskaus Gefahrenbereich vor – ein Asensio-Fernschuss war lange alles. Es glich ein bisschen wie einen Duell vor wenigen Monaten am gleichen Ort, als Russland überraschend Spanien aus der WM kickte. Bitter: Weil Dani Carvajal nach 42 Minuten verletzungsbedingt durch Álvaro Odriozola runter musste, sah sich Lopetegui schon nach 58 Minuten zu seinen letzten beiden Wechseln gezwungen: Modrić und Mariano sollten das Geschehen drehen an Stelle von Casemiro – der bis dahin Gefährlichste auf dem Platz – und des enttäuschenden Vázquez.
Blancos kommen nicht durch: Drittes Spiel ohne Treffer
In den letzten drei Partien konnten die Merengues nur einmal netzten, blieben zuletzt sogar zwei Mal in Folge ohne eigenen Torerfolg. Am 2. Champions-League-Spieltag zeigten sich Erklärungsansätze und Parallelen: Leidenschaftliche(r) kämpfende Gegner, die Fehler direkt ausnutzen, viele drucklose Kombinationen im Mittelfeld für mehr Ballbesitz, und ideenlose Flanken aus Halbfeld und Außenbahnen. Durch Marianos Einwechslung fand sich immerhin ein Abnehmer, doch auch dessen Ablage konnte Asensio nicht verwerten. Bei Asensios späteren Flanke standen sich jedoch Mariano und Benzema selbst auf den Füßen. Fernschüsse gingen immer, aber Kroos fehlte das Glück weiterhin.
Bijol hätte den Albtraum der Spanier beinahe vergrößert, aber Navas parierte. Es brachte nichts: Das Spiel der Weißen stotterte weiter, und nachdem Mariano der dritte königliche Alu-Treffer des Abends gelang, endete eine Serie von 32 in Folge immer getroffenen Königsklassen-Partien. Da änderte auch Akinfeevs späte Gelb-Rote Karte nichts mehr. Schlimmer: Seit 2007 kann Real in drei Partien hintereinander nicht einnetzen – und das trotz 23:7 Abschlüssen.
Samstag zu Alavés, dann Länderspielpause
Der Wurm ist drin – und die Königlichen brauchen eine Pause. Eine Länderspielpause. Doch vor der nächsten „Parón“ muss das enttäuschende Real am Samstag zu Deportivo Alavés (18:30 Uhr) – und Lopetegui sich was einfallen lassen, seine Luft wird dünner. Denn das Gastspiel in Moskau stellte sein zehntes Pflichtspiel mit Real dar, von denen nur fünf gewonnen und drei verloren wurden bei 17:11 Toren.
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