Vermischtes

Kein VAR für Mediapro: „Sind Leute, die bestochen haben“

Nach dem Aus bei Realmadrid TV wird die Produktionsfirma Mediapro nun offenbar auch vom spanischen Verband vor die Tür gesetzt. RFEF-Präsident Luis Rubiales will aufgrund von Bestechungsvorwürfen „keine vertraglichen Beziehungen“ mehr mit dem katalanischen Unternehmen und schließt diese von der Ausschreibung für die technische Umsetzung des Video-Assistenten aus. Mediapro-Chef Jaume Roures droht mit rechtlichen Schritten.

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Spain's Barcelona-based production company Mediapro founder and president Jaume Roures speaks during a press conference on May 31, 2018 in Paris, two days after the group won the rights to broadcast the games for the period 2020 to 2024 in an auction by the French football league. - Spain's Mediapro, majority-owned by a Chinese investment fund, has strengthened its presence in European sports broadcasting by snapping up the rights to broadcast France's Ligue 1 football, highlighting the growing interest in China for European football. (Photo by FRANCOIS GUILLOT / AFP) (Photo credit should read FRANCOIS GUILLOT/AFP/Getty Images)
Mediapro-Chef Roures sieht sich mit schweren Anschuldigungen konfrontiert – Foto: Francois Guillot/Getty Images

In Liga, Pokal und Supercup: Kein VAR für Mediapro

MADRID. Der spanische Fußballverband wird die bis zum 30. Juni 2019 laufende Zusammenarbeit bei der technischen Umsetzung des Video-Assistenten mit der Produktionsfirma Mediapro offenbar nicht fortsetzen. Wie das auf Sportrecht spezialisierte Online-Portal Iusport berichtet, hat die RFEF das Unternehmen des Filmproduzenten Jaume Roures ferner von der bevorstehenden Ausschreibung des genannten Auftrags ausgeschlossen. Dieser umfasst die Bespielung des VAR in der Liga, der Copa del Rey und der Supercopa de España, da der Video-Assistent auf nationaler Ebene, unabhängig vom Wettbewerb, in den Zuständigkeitsbereich des spanischen Verbands fällt.

 

Zur Rechtfertigung dieses Beschlusses führte RFEF-Präsident Luis Rubiales Ende April in einer Presserunde Bestechungs-Vorwürfe an, die der Verband selbst gegen Mediapro (konkret: eine ihrer amerikanischen Tochtergesellschaften) erhoben hat. „Das sind Leute, die bestochen haben – Mitglieder der FIFA bestochen haben. Wir haben ein Bestechungs-Geständnis von Seiten Mediapros aus dem Jahr 2018 und unser zuständiges Verbandsorgan hat uns angewiesen, nicht mit Leuten zusammenzuarbeiten, die bestechen, die zugeben, bestochen zu haben. (…) Wir arbeiten nur mit gleichberechtigten Firmen zusammen. Wenn eine vor ein paar Monaten gestanden hat, Verbandsmitglieder und Verbandspräsidenten bestochen zu haben, werden wir nicht mit solchen Unternehmen zusammenarbeiten“, erklärte Rubiales, der Mediapro zuvor bereits von der Ausschreibung für die Übertragung des diesjährigen Pokal-Endspiels, sowie des nationalen Supercups ausgeschlossen hatte und derzeit mit Nachdruck dafür plädiert, der Roures-Firma die bereits von der FIFA an Mediapro vergebenen Übertragungsrechte für die Weltmeisterschaft 2022 zu entziehen.

Mediapro-Chef Roures: „Mache mir keine Sorgen“

Schwere Anschuldigungen, denen Roures in einem Interview für den Radiosender COPE wie folgt entgegnete: „Ich bin besorgt, aber weil es mich wundert, dass jemand so viel Schwachsinn in so kurzer Zeit von sich gibt. Wenn dieser jemand ein hohes Amt bekleidet, mache ich mir Sorgen. Nicht das, was mit uns zu tun hat, diese angebliche Anfrage. Das macht mir keine Sorgen, das kann nicht passieren“, sagte der 69-Jährige, der inzwischen angekündigt hat, sowohl gegen die Aussagen Rubiales’, als auch gegen den Ausschluss von den beiden Ausschreibungen Klage erheben zu wollen.

Bezüglich drohender Klagen hatte Rubiales bereits vergangenen Monat zu verstehen gegeben, dass „die RFEF sich in ihrer Entscheidung, keinerlei vertragliche Beziehungen mit Mediapro zu unterhalten“, bekräftigt sieht. „So wie es vom amerikanischen Justizministerium, dem USA Attorney’s Office Eastern District of New York, dargelegt wurde, haben sich die Unternehmen der Gruppe Mediapro der Bestechung von Verantwortlichen der FIFA und der CONCACAF schuldig bekannt“, so Luis Rubiales.

Ob Mediapro mit den Klagen gegen Rubiales und den spanischen Verband Erfolg haben wird, ist aktuell nicht abzusehen.

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Kommentare
Interessant. Wenn man weiß wer hinter dem VAR steckt, dann kommen einem die ganzen Anti-Madrid-Entscheidungen plötzlich so erwartbar vor
 

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