Kommentar

Ramos, Hazard, Mbappé, Klopp, CR7: Gedanken zu Pérez’ Aussagen

Der Häuptling hat gesprochen! Florentino Pérez gibt in einem XXL-Interview bei ONCA CERO Klartext von sich, und doch hat Nils Kern unterschiedliche Reaktionen auf die vielen Aussagen des 72-jährigen Spaniers.

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Pérez sprach über Ramos, Mbappé, Ronaldo und viele mehr – Foto: Javier Soriano/AFP/Getty Images

Sergio Ramos grübelt über das China-Angebot? Hat er das wirklich nötig als (laut Pérez) bestverdienender Madrilene? Wie viel Geld kann man verdienen, und wie viel Gier seines Bruders und Beraters René steckt dahinter? Und wie viel Dreistigkeit, nach einem ablösefreien Abgang zu fragen? Immerhin blockt Florentino sowohl ab, verweist auf die Ausstiegsklauseln seiner oft umworbenen Spieler, und hebt auch die (laut ihm) gute Beziehung zum 33-jährigen Kapitän hervor. Zu bedeuten hat all das noch nichts, aber wenn Ramos (unverständlicherweise) wirklich gehen will, wird er einen Weg finden. So können Fans zumindest vorgewarnt sein, dass in diesem Sommer tatsächlich nichts unmöglich ist. Trotzdem glaube ich, dass er bleibt!

Pérez will Eden Hazard! Und das nicht erst seit diesem Jahr! „Seit einigen Jahren versuchen“ die Blancos, den 28-jährigen Belgier „zu einem Spieler von Real Madrid zu machen“. Doch letztes Jahr scheiterte man an Chelseas hohen Ablöseforderungen. Nicht tragisch, wird man sich letzten Sommer gedacht haben, Marco Asensio und Gareth Bale könnten ja aus Cristiano Ronaldos Schatten treten… Hoffentlich kann man sich diesen Sommer einigen, denn speziell Asensio und Bale haben 2018/19 versagt, und es braucht nicht nur einen neuen Top-Mann für die Offensive. Es hängt an Chelsea, und ob die „Blues“ wirklich das Risiko eingehen wollen durch eine erneute zu hohe Ablöseforderung im nächsten Jahr ihren Superstar gratis abgeben zu müssen. Pérez hat “großes Interesse”, aber nicht zu jedem Preis.

Was sollte Real für Hazard zahlen?

  • Ergebnis

Einsicht bei Lopetegui:Der Trainer war nicht das Problem. Das Problem war der mentale Aspekt bei den Spielern!“ Schön gesagt, „Floren“, auch wenn das nur leichte Widergutmachung nach Reals peinlicher Entlassungs-Pressemitteilung ist (“Großes Missverhältnis zwischen der Qualität der Mannschaft mit acht Ballon-d’Or-Kandidaten und den Ergebnissen“). Wer hätte ahnen können, dass Modrić und Varane nach der WM in so ein Loch fallen, dass Marcelo sich noch mehr Fehler leistet als in der Vorsaison, dass Asensio und Bale eher zwei Schritte zurück als einen nach vorne tätigen würden? Es ist und bleibt schade, was Lopetegui widerfahren ist. Er war wohl einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Um diese satte Mannschaft – schon 2017/18 hatte man 17 Punkte Rückstand auf Barcelona – wieder in die Spur zu bringen, wird Zidane tief in die Trickkiste greifen müssen. Und Pérez ebenso in seine Geldbörse.

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Mbappé? Zurückhaltung ist gefragt! 214 Millionen Euro waren 2017 nicht genug, und Paris ist auf das königliche Geld nicht angewiesen. Pérez weiß, wer für einen Mbappé-Transfer sorgen kann: nur der Spieler selbst. Und Mbappé weiß, wer ihn will: jeder Angestellte und Fan bei Real Madrid. Ich kann diesen (noch fernen) Tag kaum erwarten, und werde mich freuen wie über den 26. Juni 2009, als der CR7-Transfer offiziell wurde.

Perfekte Beziehung zu Ronaldo? Ob der „Presi“ da nicht etwas übertrieben hat? Warum sonst hätte CR7 im Oktober gegen Reals Häußtling schießen und sagen sollen: „Was Pérez mir sagte, kam nie vom Herzen. Ich spürte mich nicht mehr so wertgeschätzt. Er betrachtete mich wie eine Geschäftsbeziehung.“ So mögen Pérez‘ Aussagen in diesem Fall etwas zu romantisch gewesen sein, und doch gebe ich ihm teilweise auch recht: „Wäre er geblieben, wäre es genauso gelaufen.“ Zu tief sind die Probleme der Mannschaft, die schon 2017/18 mit viel Glück zu Ende gebracht hatte. Immerhin: Ronaldo wird nach wie vor als Legende angesehen, und das wird sich auch nie ändern – schon ein Di Stéfano verließ Real im Umreinen, kehrte jedoch später zurück als Trainer und Ehrenpräsident.

Bale und Navas: Das war (leider) zu erwarten. Noch nichts Neues um die beiden Verkaufskandidaten! Einerseits normal: Die Saison läuft noch, bei manchen Klubs beginnt die Kaderplanung erst nach und nach. Aber andererseits: Bales Abgang wird knifflig – wer kann sich einen verletzungsanfälligen Top-Verdiener (angeblich 40 Millionen Euro Brutto im Jahr) leisten? Und warum sollte irgendein Klub mehr als 50 Millionen Euro Ablöse bieten, wo doch jeder weiß, dass Real Bale abgeben will? Am Ende landet der Waliser gratis-verliehen bei Tottenham und man wird sich das Gehalt teilen wie damals bei Iker Casillas. Für Keylor Navas dürften sich schon eher Interessenten finden, auch wenn man aus Pérez‘ Aussagen genauso wenig interpretieren kann. Etwas mehr Klarheit wäre wünschenswert gewesen.

Was sollte mit Gareth Bale passieren?

  • Ergebnis

Goldene Zukunft! Vinícius, Rodrygo, Brahim… Es sind Spieler, die in Zukunft den Ballon d’Or gewinnen werden, prophezeit der 72-Jährige. Das Podium wird zwar in meinen Augen Kylian Mbappé dominieren, doch viel Freude wird man mit diesen Youngster absolut noch haben. Auch mit Martin Ødegaard, zu dem Pérez anmerkt, er werde „in einigen Jahren einer der großen Stars von Real Madrid“ sein. Leider nur in einigen Jahren, denn das klingt für mich, als solle „Martinio“ tatsächlich noch ein, zwei, oder sogar drei Jahre außerhalb Madrids kicken. Es wäre schade, aber so gäbe es immerhin Platz für einen anderen Nicht-EU-Kicker.

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Klopp? Why not! „Mal sehen, was die Zukunft bereithält“, kann alles, muss aber auch nichts bedeuten. Vielleicht galt diese Aussage auch eher Mauricio Pochettino als dem Liverpool-Coach – der Argentinier wäre mein persönlicher Favorit in (hoffentlich) ferner Zukunft. Was er bei Tottenham aufgebaut hat, ist unglaublich, und Trainer, die klarstellen, sie mögen Barcelona nicht, gibt es auch nicht viele. Klopp dagegen gehört für mich eher zu Klubs wie Dortmund, Liverpool, Celtic, vielleicht sogar Galatasaray, wo es eben nicht nur auf sportlichen Erfolg ankommt, wie im Haifischbecken Madrid. Aber mal sehen, was die Zukunft bereithält!

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Nils Kern

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