Interview

Salgado: „Ich war Kindermädchen von Beckham und Co.“

Elf Titel gewann er im königlichen Dress, allein zweimal stemmte er den berühmten Henkelpokal in die Höhe: Míchel Salgado gilt als eine Legende im Bernabéu und teilte sich jahrelang die Umkleide mit den größten Stars seiner Zeit. Im Sportmagazin LEAGUE OF LEGENDS spricht der einstige Rechtsverteidiger über seine Zeit als Blanco und gibt Einblicke in die mit Stars bespickte Kabine von damals.

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Real Madrid Briton David Beckham (R) celebrates his goal against Malaga with Michel Salgado (L) during a Liga match at La Rosaleda stadium in Malaga 21 September 2003. (Photo credit should read CRISTINA QUICLER/AFP/Getty Images)
Von 1999 bis 2009 beackerte Salgado Reals rechte Abwehrseite – Foto: Cristina Quicler/AFP/Getty Images

„Jeden Tag wollte Beckham etwas unternehmen“

KUALA LUMPUR/MADRID. In Madrid unvergessen, auf der ganzen Welt bekannt. Míchel Salgado gehörte zur Generation der ersten „Galácticos“ und ist in der Fußballwelt bekannt. Für den malaysischen Sportsender ASTRO SUPERSPORT blickt er zurück auf seine Zeit in der königlichen Kabine und die Stars, mit denen er diese teilte.

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Als der damals 24 Jahre alte Verteidiger im Sommer 1999 von Celta Vigo zum großen Real Madrid wechselte, kam zeitgleich Steve McManaman vom FC Liverpool an die Concha Espina. „Ich war der Einzige, der Englisch sprach“, erinnert sich der Spanier, „also teilte ich mir während der Sommervorbereitung mit ihm ein Zimmer.“ Anfangs wenig begeistert von seiner Rolle als Dolmetscher, entwickelte sich schnell eine enge Freundschaft zwischen den beiden Neuverpflichtungen. „Ich war sowas wie das Kindermädchen für die Engländer“, scherzt Salgado, der auch bei David Beckhams Verpflichtung 2003 dessen erster Ansprechpartner wurde. Als “Becks” nach Madrid kam „lebte seine Frau in Los Angeles und England“, sodass der Freistoßkünstler „oft allein“ war. „Jeden Tag rief er mich an und wollte etwas unternehmen, selbst meine Frau war schon genervt“, verrät der spanische Nationalspieler.

„Für die Engländer ist es hart, sie vermissen ihre Heimat“

Am Ende gibt der heute 43-Jährige zu, die Zeit doch sehr genossen zu haben: „Ich habe mich oft um sie (die Engländer; d.Red.) gekümmert, es war genial.“ Ob Salgado auch für die Integration von Gareth Bale hilfreich gewesen wäre? Die kulturellen Probleme der Briten auf der iberischen Halbinsel sind Salgado jedenfalls geläufig: „Das spanische Essen ist für sie fantastisch, doch am Ende vermissen sie England“, erinnert er sich auch an die Ex-Madridistas Michael Owen oder Jonathan Woodgate. „Der Engländer mag Pferderennen, das typische englische Leben eben, mehr als Tortilla und Schinken. Auch wenn es ihnen in Spanien gefällt, vermissen sie die Premier League“, so die Einschätzung des viermaligen spanischen Meisters.

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von
Rafael Garoz García

Masterstudent BWL, hauptberuflich Madridista! Teile meine Leidenschaft und Wissen über den für mich größten Klub der Welt gerne und ständig - Hala Madrid y nada mas!

Kommentare
Salgado war einer dieser Spieler die nach jedem Spiel verschwitzt und ausgepowert vom Feld gingen. Eine Kämpfernatur, die sich den Erfolg auf dem Platz verdient hat. Unvergessen seine Vorlage zum 1:0 im CL-Finale 2000 gg Valencia...im Rutschen mit links genau auf den Kopf von Morientes der am 2. Pfosten locker einnickt. Eine meiner absoluten Lieblingsszenen und eines der schönsten CL-Finals an das ich mich erinnern kann! Die Spieler aus dieser Zeit waren für mich die wahren Helden die damals Real Madrid zurück auf den Thron Europas gebracht hatten. McManaman empfand ich damals als überaus angenehme Erscheinung und man hatte nie das Gefühl er sei "nicht angekommen" oder fühle sich nicht wohl. Für mich, bis heute, der einzige Brite dessen Karriere in Spanien gipfelte. Jeder Brite der nach ihm kam (Owen, Woodgate, Bale, usw...) blieb ein jeweils sportliches sowie menschliches Missverständnis. Beckham war da vlt. eine Ausnahme wobei er auch in einer Ausnahmesituation nach Madrid gekommen war. In der Galacticos-Ära wo sowieso alles anders...
 
Bale ist Waliser.
 

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