Transfer

Notlösung droht: Bale-Abgang schwieriger als Mbappé-Transfer?

Es ist eine noch unausgesprochene Tatsache, aber das Kapitel von Gareth Bale in der spanischen Hauptstadt soll mit dem Ende der Katastrophen-Saison ad acta gelegt werden – zumindest aus Sicht der sportlich Verantwortlichen. Der Waliser selbst sieht indes noch keine Notwendigkeit, Madrid zu verlassen. Die Causa hat sich unlängst zu einer Hängepartie entwickelt.

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MADRID, SPAIN - MAY 19: Gareth Bale of Real Madrid looks on from the substitute bench before the La Liga match between Real Madrid CF and Real Betis Balompie at Estadio Santiago Bernabeu on May 19, 2019 in Madrid, Spain. (Photo by Denis Doyle/Getty Images)
Bale fand sich in der abgelaufenen Spielzeit häufig auf der königlichen Ersatzbank wieder – Foto: Denis Doyle/Getty Images

Zidane plant nicht mit Bale

MADRID. Die Vorstellungen waren ganz anders: Cristiano Ronaldo hatte vergangenen Sommer die Königlichen gen Turin verlassen und Gareth Bale sollte aus seinem “Schattendasein” als neue tragende Figur emporkommen. Der 29-jährige vermochte es allerdings nicht, seine neue Rolle auszufüllen und wurde vom jungen Vinícius Júnior regelmäßig auf die Ersatzbank verdrängt. Wie ein Fremdkörper wirkte der sonst so dynamische Bale phasenweise im königlichen Ensemble. Die sportliche Misere der Saison 2018/2019 soll nun nach sechs Jahren das letzte Kapitel des Briten in Madrid gewesen sein. Denn: An einem Verbleib von Bale scheint bei den Königlichen – eingeschlossen von Trainer Zidane – trotz bestehenden Vertrages bis 2022 niemand interessiert zu sein. Laut REAL TOTAL-Informationen soll “Garethcito” in jedem Fall abgegeben werden.

Waliser stellt auf stur

Und wie reagiert der Spieler selbst darauf? Ebenso wenig, wie die Königlichen den vierfachen Champions League-Sieger behalten möchten, macht der Linksfuß Anstände, seinen Arbeitgeber wechseln zu wollen. Auch dessen Berater Jonathan Barnett lässt keine Möglichkeit ungenutzt, vor Medienvertretern zu beteuern, wie gerne sein Schützling bleiben würde und wie glücklich er ist – natürlich auch, um dessen Marktwert auf einem hohem Level zu halten. Zudem bekundete Bale bereits selbst die Absicht, seinen bestehenden Kontrakt notfalls absitzen zu wollen und mit seinem durchaus ordentlichen Gehalt in Madrid im Zweifel an seinem Handicap auf dem Golfkurs zu tüfteln. Es riecht nach einer Pattsituation, aus der die Königlichen nur schwierig herauskommen können. “Wenn ein Spieler einen Vertrag hat und bleiben will, dann kann er das tun, auch wenn er nicht spielen wird. Aber ich denke, dass jeder spielen will. Und deshalb ist es besser, zu gehen”, ließ Zinédine Zidane im April bereits durchleuchten.

Vertrag ist Vertrag

Bale könnte so zu einem enorm kostspieleigen Tribünengast im Estadio Santiago Bernabéu avancieren. Zidanes Aussage galt bereits für Keylor Navas, ebenso wie für Gareth Bale. Ein Szenario, welches die Merengues vermeiden wollen, weshalb der Verkauf des Walisers auf der königlichen Agenda ganz weit oben steht, aber womöglich eines der schwierigsten Unterfangen dieses Sommers werden könnte. Nach den bereits feststehenden Transfers von Eden Hazard und Luka Jović muss Platz im Kader und Kapital im Geldbeutel geschaffen werden. Die Personalie Bale könnte für beides sorgen und würde dann gleichzeitig die Tür für einen theoretisch möglichen Transfer von Kylian Mbappé aufstoßen. Welcher Transfer wohl schwieriger wird?

Ablöse und Vertrag kaum zu stemmen

Wenn es da nicht diesen Haken gäbe! Nicht nur Bale sträubt sich gegen den angestrebten Transfer, auch potentielle Abnehmer sind rar gesäht. Sportlich konnte der Flügespieler lange nicht überzeugen, seine Ablöse liegt wohl trotzdem im hohen zweistelligen Millionenbereich. 101 Millionen 2013 gezahlt, dürfte sich Pérez auf nichts unter 50 Millionen einlassen wollen.

On top kommen noch horrende Gehaltsforderungen, womit tatsächlich nur eine Hand voll Klubs überhaupt das Potential besitzen, den Top-Verdiener der Blancos sich leisten zu können. Neben den Bayern aus München köchelte auch schon Bales Ex-Klub Tottenham im Topf der angeblichen Interessenten, allerdings scheint der realistischste Abnehmer bisher Manchester United, die nach einer verkorksten Saison den Anschluss an die Top-Teams nicht verlieren wollen. Doch selbst den “Red Devils” scheint ein Kauf zu riskant und kostspielig zu sein, weshalb die letzte Option gezogen werden könnte und Real in den saueren Apfel beißen muss, wie bereits beim verliehenen James Rodríguez vor zwei Jahren. Denn nach aktuellem Stand droht ein Leihgeschäft die einzige Lösung für die aktuell vorherrschende Transferposse zu sein.

Was sollte mit Gareth Bale passieren?

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von
Christian Graber

Anhänger der Königlichen seit dem bitteren Halbfinalaus in der Champions League-Saison 2001 gegen die Bayern und seitdem Verehrer der Klubphilosophie. Spezifische Kenntnisse des Fußballmarktes in Lateinamerika und bekennender Freund der "Joga-Bonito-Kultur".

Kommentare
Aus Verabscheuung wird langsam Hass
 
Falls Bale nicht wechseln möchte, setzte ich ihn bei jedem Spiel auf den Kader, lasse ihn aber nie spielen. Dann kann er sich die Aussage sparen, dass er halt dann Golf spielen geht. Wenn er im Kader ist muss er auch kommen.
 
So ist es wenn man Verträge abschließt. Entweder es findet sich eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung den Vertrag aufzulösen, oder Real muss in den sauren Apfel beißen.

Mir wäre es natürlich lieber Bale würde wechseln und wir kassieren noch ein nettes Sümmchen für ihn. Aber wir können ihn, vollkommen zurecht, aufgrund seines Vertrags nicht gegen seinen Willen abschieben. Außer er würde vertragsbrüchig werden, aber das sehe ich aktuell nicht.

Bale und sein Berater sind jedoch ein Fall für sich. Bale hat locker noch 3-4 gute Jahre auf Top-Niveau vor sich, diese auf der Tribüne zu verbringen wird seinem eigentlichen Talent nicht gerecht. Als Top-Star von Wales repräsentiert er dieses kleine jedoch sehr stolze Land. Er könnte zu einem Nationalhelden werden, ein Spieler zu dem walisische Kinder hochschauen. Das wäre für mich genug Anreiz um Gehaltsbußen zu akzeptieren und bei einem anderen Top Klub nochmals richtig durchzustarten.

Ist ja nicht so, als wäre er dann arm, er ist dann einfach nur weniger reich und verdient statt ~13 Mio eben 8-10 Mio. Ein starkes Jahr und er kann sich wieder für mehr Gehalt empfehlen. Geht ja heutzutage im Fußball schnell, da reicht 1 gutes Jahr und alle Vereine stehen Schlange...
 
Bale muss so schnell wie nur möglich weg! Allerdings muss er verkauft werden, meinetwegen auch für unter 50 Mio aber ein Leihgeschäft bei einem fast 30-jährigen Spieler ist hirnrissig und was würde es denn bringen? Potenzielle Abnehmer würden in 1-2 Jahren wohl kaum einen mögliche Kaufoption von 50-60 Mio ziehen. Bayern hat nicht mal die 42 Mio bei James gezogen. Also bitte schnellstmöglich einen Abnehmer finden der auch nur 30 Mio auf den Tisch legt. Meinetwegen könnte man auch nochmal einen Versuch starten ihn in die Mannschaft einzubinden aber Zidane will Bale nicht haben und der Zug scheint mir abgefahren.
 
Ich persönlich finde die Angriffsreihe Hazard-Benzema-Bale nicht ganz so schlimm. Zusätzlich hätte man für die Zentrale Jovic und auf den Außen Vinicius, Rodrygo und Brahim.
Von Asensio und Vazquez sollte man sich lieber gestern als heute trennen!
Die Kommentare hier über ihn sind unter aller Sa... Klar war er auch wegen seiner Verletzungen diese Saison nicht gut, aber wer war das schon?! Ihn als Bauernopfer hinzustellen ist mir zu einfach, denn da müssten andere vorher gehen. Für mich ist er ein Weltklassespieler und mit seinem linken Fuß einer von ganz wenigen am Markt. Ich würde ihn nur gehen lassen, wenn man Mbappe holen könnte und das wird nicht passieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihn zu zweiter oder driter Mannschaft schicken und dort spielen lassen
 
Das macht für ihn absolut kein Sinn zu bleiben. Zumal es so ein Szenario noch nie im Weltfussball gab. Aber was hat er davon in einem Verein zu sein, indem er nicht gewollt ist ? Das ergibt kein Sinn. Er macht sich sein Bild in der Fußballwelt unnötig kaputt und das kann Folgen für die Zeit nach der Karriere haben. Denke Bale wird wechseln, auch für eine stattliche Summe (70 mio) denn wenn man seine Stats anguckt hat er immernoch genug Tore/Assists gemacht. Nicht unbedingt in der Liga aber Wettbewerbsübergreifend. So katastrophal war er nicht, nur für die Ansprüche die wir ihm (zurecht) zugestellt haben, hat es nicht gereicht. Für ein Inter, ManU reicht das.
 

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