
Zidane plant nicht mit Bale
MADRID. Die Vorstellungen waren ganz anders: Cristiano Ronaldo hatte vergangenen Sommer die Königlichen gen Turin verlassen und Gareth Bale sollte aus seinem “Schattendasein” als neue tragende Figur emporkommen. Der 29-jährige vermochte es allerdings nicht, seine neue Rolle auszufüllen und wurde vom jungen Vinícius Júnior regelmäßig auf die Ersatzbank verdrängt. Wie ein Fremdkörper wirkte der sonst so dynamische Bale phasenweise im königlichen Ensemble. Die sportliche Misere der Saison 2018/2019 soll nun nach sechs Jahren das letzte Kapitel des Briten in Madrid gewesen sein. Denn: An einem Verbleib von Bale scheint bei den Königlichen – eingeschlossen von Trainer Zidane – trotz bestehenden Vertrages bis 2022 niemand interessiert zu sein. Laut REAL TOTAL-Informationen soll “Garethcito” in jedem Fall abgegeben werden.
Waliser stellt auf stur
Und wie reagiert der Spieler selbst darauf? Ebenso wenig, wie die Königlichen den vierfachen Champions League-Sieger behalten möchten, macht der Linksfuß Anstände, seinen Arbeitgeber wechseln zu wollen. Auch dessen Berater Jonathan Barnett lässt keine Möglichkeit ungenutzt, vor Medienvertretern zu beteuern, wie gerne sein Schützling bleiben würde und wie glücklich er ist – natürlich auch, um dessen Marktwert auf einem hohem Level zu halten. Zudem bekundete Bale bereits selbst die Absicht, seinen bestehenden Kontrakt notfalls absitzen zu wollen und mit seinem durchaus ordentlichen Gehalt in Madrid im Zweifel an seinem Handicap auf dem Golfkurs zu tüfteln. Es riecht nach einer Pattsituation, aus der die Königlichen nur schwierig herauskommen können. “Wenn ein Spieler einen Vertrag hat und bleiben will, dann kann er das tun, auch wenn er nicht spielen wird. Aber ich denke, dass jeder spielen will. Und deshalb ist es besser, zu gehen”, ließ Zinédine Zidane im April bereits durchleuchten.
Vertrag ist Vertrag
Bale könnte so zu einem enorm kostspieleigen Tribünengast im Estadio Santiago Bernabéu avancieren. Zidanes Aussage galt bereits für Keylor Navas, ebenso wie für Gareth Bale. Ein Szenario, welches die Merengues vermeiden wollen, weshalb der Verkauf des Walisers auf der königlichen Agenda ganz weit oben steht, aber womöglich eines der schwierigsten Unterfangen dieses Sommers werden könnte. Nach den bereits feststehenden Transfers von Eden Hazard und Luka Jović muss Platz im Kader und Kapital im Geldbeutel geschaffen werden. Die Personalie Bale könnte für beides sorgen und würde dann gleichzeitig die Tür für einen theoretisch möglichen Transfer von Kylian Mbappé aufstoßen. Welcher Transfer wohl schwieriger wird?
Ablöse und Vertrag kaum zu stemmen
Wenn es da nicht diesen Haken gäbe! Nicht nur Bale sträubt sich gegen den angestrebten Transfer, auch potentielle Abnehmer sind rar gesäht. Sportlich konnte der Flügespieler lange nicht überzeugen, seine Ablöse liegt wohl trotzdem im hohen zweistelligen Millionenbereich. 101 Millionen 2013 gezahlt, dürfte sich Pérez auf nichts unter 50 Millionen einlassen wollen.
On top kommen noch horrende Gehaltsforderungen, womit tatsächlich nur eine Hand voll Klubs überhaupt das Potential besitzen, den Top-Verdiener der Blancos sich leisten zu können. Neben den Bayern aus München köchelte auch schon Bales Ex-Klub Tottenham im Topf der angeblichen Interessenten, allerdings scheint der realistischste Abnehmer bisher Manchester United, die nach einer verkorksten Saison den Anschluss an die Top-Teams nicht verlieren wollen. Doch selbst den “Red Devils” scheint ein Kauf zu riskant und kostspielig zu sein, weshalb die letzte Option gezogen werden könnte und Real in den saueren Apfel beißen muss, wie bereits beim verliehenen James Rodríguez vor zwei Jahren. Denn nach aktuellem Stand droht ein Leihgeschäft die einzige Lösung für die aktuell vorherrschende Transferposse zu sein.
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