
Llorente als Atléticos Rodrigo-Ersatz?
MADRID. Auf Sonnenschein folgt Regen. Und nach einigen Hoffnung machenden Neuverpflichtungen bricht nun die Zeit der Abgänge an. Und der dunklen Wolken: Denn Marcos Llorente abzugeben und weiter auf Casemiro zu setzen, wäre in meinen Augen ein Fehler.
Es sieht ganz danach aus: Manchester City zieht die 70-Millionen-Ausstiegsklausel von Rodrigo, und als Ersatz sichert sich Atlético Madrid die Dienste Llorentes. „Er wäre glücklich, bei Atlético zu spielen“, verriet bereits der Onkel des Mittelfeldspielers, dessen Vater und Großvater nicht nur Weiß, sondern auch Rot-Weiß trugen.
Meinung: Llorente besser als Casemiro
Nun wird er jedoch nicht wechseln, weil er lieber zu Atlético, sondern weil Zinédine Zidane ihn nicht will. Ein Fehler! Casemiro hatte eine große Zeit: Nachdem Zidane ihn 2016 zwischen Luka Modrić und Toni Kroos setzte, kam die Balance im Mittelfeld, und die drei Champions-League-Titel hintereinander. Doch der Umbruch muss auch im defensiven Mittelfeld voran gehen, Casemiro könnte ja immer noch bleiben, auf offensivere Gegner warten, und dem technisch versierteren Llorente in den restlichen Partien Platz machen. Zidane sieht das nicht so, hält an dem selbsternannten „Turm in der Schlacht“ fest, statt mit dem 24-jährigen Eigengewächs zu planen. Dabei bringt Llorente so viel mit: Physis, gutes Timing in Zweikämpfen, antizipieren, vorhersehen und unterbinden von gegnerischen Pässen, selbst Dribblings konnten sich sehen lassen, und vor allem: Leidenschaft und Einsatz. Dinge, die den Stammspielern der letzten Jahre 2018/19 zu oft abgingen. Dazu hat er den Madridismo wie kein anderer im Blut!
Oder braucht Zidane keinen Abräumer mehr?
Zidane kündigte auch taktische Änderungen an, vielleicht will er 2019/20 gar nicht mit einem Abräumer, sondern in einer Art 4-2-2-2 oder 5-3-2 auflaufen. Und trotzdem wäre ein Abgang Llorentes ein Fehler, zumal dessen Vertrag nur noch bis 2021 läuft, er wohl für unter 50 Millionen Euro als Schnäppchen gehen könnte – Atlético würde sich freuen, Real-Fans sich an den Kopf fassen.

„Marcos will bei einer Mannschaft sein, in der man ihn spielen lässt. Er würde liebend gerne bei Real bleiben, weil er ein Madridista ist“, so Onkel Ramón Grosso. Bei den „Rojiblancos“ könnte Llorente, der die drittbeste REAL TOTAL-Durchschnittsnote erhielt, viele Minuten bekommen. Minuten, die Zidane ihm sowohl 2017/18 als auch nach seiner Rückkehr im April verweigerte. Diesen Fehler dürfte „Zizou“ noch bereuen.
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