
„Pogba führt Kämpfe gegen Trainer und Mitspieler“
MADRID. Und dann noch Paul Pogba, bitte. Zinédine Zidane soll Präsident Florentino Pérez und Generaldirektor José Ángel Sánchez damit beauftragt haben, nach Eden Hazard, Luka Jović, Ferland Mendy, Éder Militão und Rodrygo Goes auch den Weltmeister nach Madrid zu lotsen. Anders als die bisherigen fünf Einkäufe wäre er eine Verstärkung für das Mittelfeld.
Wäre nach wie vor Ramón Calderón und nicht Pérez das Oberhaupt der Königlichen, wäre die Wahrscheinlichkeit auf eine Pogba-Verpflichtung wohl geringer einzuschätzen. Der 68-jährige Spanier, von 2006 bis 2009 an Reals Spitze, zweifelt nämlich an dem Profi von Manchester United. „Ich denke, es ist riskant. Es ist gefährlich, weil er bewiesen hat, dass sein Verhalten für einen Klub wie Real Madrid in bestimmten Momenten nicht das beste ist. Er will oft der Protagonist sein, führt Kämpfe gegen seine Trainer oder manchmal gegen Mitspieler“, sagte Calderón der englischen Boulevardzeitung THE SUN.
Es sei aber auch nicht auszuschließen, dass der 26 Jahre alte Franzose im Falle eines Wechsels bei Real ein anderes Benehmen an den Tag legt. Calderón: „Spieler können sich verändern, wenn die Atmosphäre eine andere ist und sie die richtigen Mitspieler und den richtigen Trainer finden. In diesem Fall scheint es so, dass Zidane scharf auf ihn ist. Das könnte seinen Charakter verändern.“
Calderón über Pogba-Interview: „Dann hat er ein Angebot“
Dass Pogba kein Geheimnis daraus macht, eine neue Herausforderung in seiner Karriere annehmen zu wollen, schließt Calderón darauf zurück, dass sich hinter den Kulissen bereits etwas getan hat: „Wenn ein Spieler so etwas öffentlich sagt, dann liegt ihm nach meiner Erfahrung ein Angebot vor, das ihm gefällt. Mit Gehalt, Bonuszahlungen und allem.“
Nach der Europameisterschaft 2016 war der Rechtsfuß für die damalige Rekordsumme von 105 Millionen Euro von Juventus Turin zurück in das Old Trafford gewechselt. Aktuell steht Gerüchten zufolge neben einem Real-Engagement auch ein Comeback im Trikot der „Alten Dame“ im Raum. Real ist mit seinem Interesse also nicht allein.
Noch keine Abgänge bei Real: „Ein Problem“
Ein guter Umstand für die „Red Devils“, die den Preis damit bei beiden Vereinen in die Höhe treiben können – sofern sie denn überhaupt bereit sind, Pogba abzugeben. „Ich bin mir sicher, dass Manchester United ihn nicht für eine geringe Ablöse gehen lässt“, so Calderón: „Wir sprechen von einem mehr als 170 Millionen Euro teuren Transfer, was eine Menge Geld ist. Ich weiß nicht, ob Madrid das zahlt, weil der Umbau des Stadions viel kosten wird und schon 300 Millionen Euro für Verpflichtungen ausgegeben wurden.“
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Angesichts dieser Ausgaben macht der Ex-Präsident deutlich, dass vor einem möglichen Pogba-Deal jetzt erst einmal vorhandene Akteure zu Geld gemacht werden müssen: „Dass noch kein Spieler verkauft wurde, ist ein Problem. Es müssen fünf oder sechs gehen, aber niemand akzeptiert einen Abgang. Jeder sagt, er sei in Madrid glücklich.“ Eine Haltung, die Calderón nachvollziehen kann. Dem prestigeträchtigsten Klub des Weltfußballs den Rücken zu kehren, sei situationsunabhängig für jeden Spieler „sehr schwer“.
Auf der Abschussliste stehen nahezu sicher Gareth Bale, James Rodríguez, Keylor Navas, Daniel Ceballos, Marcos Llorente, Theo Hernández, Borja Mayoral und Raúl de Tomás.
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