Interview

Bayern-Experte: Darum klappte es mit James in München nicht

James Rodríguez ist wieder bei Real! Als in München „gescheitert“ will ihn Bayern-Experte Justin Kraft jedoch nicht bezeichnen: Fehler wurden auf beiden Seiten begangen. Ob der 28-jährige Kolumbianer bei den Königlichen bleibt, scheint offen, was James wohl braucht ist ein „Trainer, der ihm zu 100 Prozent vertraut.“

804
SALVADOR, BRAZIL - JUNE 23: James Rodriguez of Colombia looks on during the Copa America Brazil 2019 group B match between Colombia and Paraguay at Arena Fonte Nova on June 23, 2019 in Salvador, Brazil. (Photo by Bruna Prado/Getty Images)
Für Real lief James von 2014 bis 2017 111 Mal auf, jetzt ist er zurück – Foto: Bruna Prado/Getty Images

James bei Bayern: Fehler auf beiden Seiten

MADRID. Überraschung am Montag: James Rodríguez ist zurück bei Real Madrid! Wie Reals brasilianische Copa-América-Teilnehmer startete der Kolumbianer in seine Vorbereitung auf die Saison 2019/20 – ob er diese auch bei den Königlichen verbringen wird, ist jedoch unklar. Klar schonmal ist: Mit nach München ist der 28-Jährige aufgrund seines Trainingsrückstands nicht gereist, dabei hätte er sich über ein kurzes Wiedersehen mit seinen Ex-Kollegen wohl gefreut. Oder ist James am Ende froh, das zwei-jährige Abenteuer FC Bayern hinter sich gebracht zu haben? Weil er die Bayern-Bosse gebeten hat, die Kaufoption nicht zu ziehen, weilt „Jamesito“ zumindest nicht mehr in München.

[advert]

Als „gescheitert“ wollte Bayern-Experte Justin Kraft dessen Zeit im roten Trikot jedoch nicht bezeichnen: Ich glaube, dass die Formulierung hier nicht richtig ist. James ist in meinen Augen nicht gescheitert, sondern es hat hier etwas nicht funktioniert. Dazu hat er selbst beigetragen, indem er sich gegenüber Trainer und Sportdirektor mehrfach nicht angemessen verhalten haben soll, erklärt Kraft REAL TOTAL und ergänzt: Aber es ist eben auch die Seite der Verantwortlichen, die hier eine gewichtige Rolle spielt. Kovač konnte den Spieler nicht gewinnbringend einbinden, der unter Heynckes noch neben Lewandowski der wichtigste Offensivmann war. Letztendlich muss sich also auch der Trainer fragen, was er dort falsch gemacht hat. Zumal seine große Stärke eigentlich im Zwischenmenschlichen liegt. So oder so hat Bayern durch diese Konflikte einen großartigen Fußballer verloren.“

James nahm am Montag die Arbeit bei Real wieder auf – Foto: realmadrid.com

„Unterschiedspieler, aber keine einfache Persönlichkeit“

Der Buchautor und Redakteur bei Miasanrot.de hätte James gerne noch mehr als 67 Mal (15 Tore, 20 Assists) für die Bayern auflaufen sehen. War die Trennung nun die richtige? Aus sportlicher Perspektive kann es keine zwei Meinungen geben. James ist jemand, der den Unterschied macht und auch in wichtigen Spielen in der Liga immer wieder traf und Assists gab. Aber nach seinen Konflikten mit Zidane ist das jetzt schon das zweite Mal, dass er im zwischenmenschlichen Bereich negativ auffällt. Es scheint also so, dass er keine einfache Persönlichkeit ist. Da meine Informationen nicht ausreichen, um ein eindeutiges Urteil zu fällen, kann ich also nur sagen, dass ich persönlich es sehr schade finde, aber Bayern in den letzten zehn, 15 Jahren oft gute Entscheidungen getroffen hat, wenn es um die Charaktere von Spielern ging, so Kraft.

Zukunft offen: „James braucht Trainer, der ihm vertraut“

James‘ Vertrag an der Concha Espina läuft noch bis 2021, doch scheint Zinédine Zidane nach wie vor nicht auf ihn setzen zu wollen. Neapel und Atlético sind interessiert, aber ob es wirklich zu einem Wechsel kommen wird, noch völlig offen. Wir ließen den als @Lahmsteiger bekannten Bayern-Experten abschließend einen Satz vervollständigen: Das Beste für James wäre„jetzt ein Klub, bei dem der Trainer ihm zu 100 Prozent vertraut. Er kann offensichtlich nicht so gut damit umgehen, wenn er kein unumstrittener Stammspieler ist. Deshalb kommen wohl auch nur Klubs in Frage, die vom Prestige her eher eine Stufe unter Real Madrid stehen. Neapel mit Ancelotti wäre natürlich eine Option, aber auch in der Premier League gibt es sicherlich Klubs, die einen Spielgestalter wie ihn gut gebrauchen könnten.“

[advert]

Neue Trikots: Jetzt bestellen in Real Madrids Onlineshop

0.00 avg. rating (0% score) - 0 votes
von
Nils Kern

Du hast Fragen über REAL TOTAL? Da bin ich bin der Richtige: Chefredakteur und erster Ansprechpartner für Medien, Leser, Fans. ¡Hala Madrid!

Kommentare
Wenn er einen Trainer braucht, der ihm vertraut, ist er bei Zidane nicht gut aufgehoben... Ich hoffe, dass Zidane, James eine faire Chance gibt und James diese einfach nutzt und in jedem Spiel so gute Leistung zeigt, dass Zidane einfach mit ihm planen muss!
 
Diese Vertrauenssache und das es keine Position für ihn gibt ist, aus meiner Sicht, das große Problem von James bei uns.
 
Deshalb nächster Halt Napoli .
Mit Ance als Förderer .
 
Es ist eigentlich ganz einfach.

Bevor wir den Kader der Bauern, Matratzen oder gar Cules verstärken behalten wir lieber jemanden, der unser mehr als unterbesetztes Mittelfeld aufwertet. Lassen wir es sein, in alten Wunden herumzustochern und genießen diesen Spieler, der mithalf den einzigen La Liga Titel in den letzten 5 Jahren einzufahren. Bienvenido, JR10 ! < 3
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade jetzt, wo Asensio so lange ausfällt und es an offensiver Kreativität mangelt im Mittelfeld, würde ich James auf jeden Fall behalten! Er funktioniert bestens auf den rechten Flügel, was er bereits früher bei uns gezeigt hat, und kann im Mittelfeld für neuen Schwung sorgen. Somit könnte man sich auch leichteren Gewissens von Bale trennen.
 
Ich glaube man wird Ihn aufgrund der Asensio Verletzung sogar behalten - Real täte gut daran auch Bale zu behalten.
 
James gehört hier hin. Er würde uns extrem weiterhelfen, wenn wir den richtigen Trainer hätten. Dies gilt aber nicht nur für James. Ein Trainer à la Ancelotti oder Pochettino wäre für uns die Rettung. Wir sollten uns mal um solche bemühen, sonst bringen uns auch diverse Transfers nix.
 

Verwandte Artikel

„Es ist nie zu spät!“ Pochettino weiß dank Mbappé: Träume werden Real

In seiner jüngsten Gastrolle bei El Chiringuito gewährte Mauricio Pochettino, ehemals Trainer...

Sergio Ramos bot sich Real Madrid an: „Tür immer aufgemacht“

Sergio Ramos habe Real Madrid nach eigener Aussage eine Rückkehr angeboten –...

Carvajal spricht offen: „Wechsel war notwendig“

Daniel Carvajal heißt den Wechsel auf der Trainerbank von Real Madrid gut...

Guardiola: „Bin der Trainer mit den meisten Spielen im Bernabéu“

Real Madrid gegen Manchester City - auch in der Champions-League-Saison 2025/26 soll...