
Gegen Valencia: Marcelo und Mendy keine Option
Die Königlichen auf Linksverteidiger-Suche. Da für den kommenden Liga-Spieltag beim FC Valencia (Sonntag, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) sowohl der verletzte Marcelo als auch Ferland Mendy, der beim 2:0-Sieg gegen Espanyol zwei dumme gelben Karten gesehen hat und damit gesperrt ist, Real Madrid nicht zur Verfügung stehen werden, ist Zinédine Zidane zum Tüfteln im Mestalla gezwungen.
Bevor es am 18. Dezember zum prestigeträchtigen Clásico zum FC Barcelona geht, sind die Blancos am Samstag beim FC Valencia gefordert. Wer auf links spielt, ist noch völlig unklar. Klar ist hingegen, dass Nacho Fernández, Éder Militão, Dani Carvajal und auch Fran García, Joker aus der Castilla, mögliche Kandidaten wären, die die Aufgabe erfüllen könnten. REAL TOTAL wägt Pros und Kontras ab.
Nacho: Erfahren, aber aus dem Rhythmus
Als Dienstältester bei Real gilt Nacho als absoluter Routinier. Im Defensivbereich der Blancos hat der 29-Jährige bereits so sämtliche Positionen übernommen, ist dennoch gelernter und ursprünglicher Linksverteidiger. Mit bereits 193 Einsätzen im Dress der Königlichen hat der gebürtige Madrilene zudem einiges an Erfahrung vorzuweisen, weiß auch, wie es in wichtigen und schwierigen Spielen zu bestehen gilt. Ein (großes) Manko ist jedoch, dass Nacho aufgrund einer Innenbandverletzung in der laufenden Saison gerade einmal 225 Spielminuten aus drei Einsätzen (zweimal LaLiga, einmal Champions League) vorzuweisen hat. Zwar ist der Spanier mittlerweile wieder fit, sein letzter Kadereinsatz ist aber schon eine Weile her und war beim 0:0 am 28. September gegen Atlético. Eine gute und nicht unwahrscheinliche Option bleibt Nacho dennoch.
Éder Militão: Defensiv variabel, links jedoch ein Experiment
Ebenso wie Nacho ist auch der Brasilianer in der Verteidigung variabel einsetzbar. Auch beim FC Porto hat der 21-Jährige schon bewiesen, dass er auf den Außenpositionen eingesetzt werden kann. So kam der Youngster bei den Königlichen erstmals auch gegen Espanyol zum Einsatz auf rechts, wenn auch nur für fünf Minuten. Gegen Valencia müsste Militão aber auf links ran. Ob er auch das kann? Bei 395 Einsatzminuten aus bislang sechs Einsätzen (fünfmal LaLiga, einmal Champions League) kam Reals Nummer 3 fast ausschließlich auf der Innenverteidigerposition zum Einsatz. Ein Einsatz gegen Valencia auf links würde daher wohl eher einem gezwungenem Experiment gleichen.
Dani Carvajal: Er links und Odrizola dafür rechts?
Auf rechts ist der 27-Jährige auch in dieser Saison gesetzt, absolvierte so bereits 17 Partien (zwölf in LaLiga, fünf in Champions League) über die volle Distanz. Dass er auch als umgeschulter Linksverteidiger agieren kann, das bewies Carvajal bereits am 8. Spieltag beim 4:2-Sieg gegen Granada (REAL TOTAL-Note: 3). Sollte es Zidane im Mestalla erneut in Erwägung ziehen, den gelernten Rechtsverteidiger auf der anderen Seite zu bringen, so wäre es wohl naheliegend, dass hierfür Álvaro Odriozola auf rechts spielt – klappte so eigentlich auch schon gegen Granada ganz gut (REAL TOTAL-Note: 2).
Fran García: Castilla-Talent wohl nur Nebenoption
Da gäbe es mit dem 20-Jährigen auch noch ein Talent aus der Castilla, der sogar ein gelernter Linksverteidiger ist. Der Spanier feierte in der vergangenen Saison unter Santiago Solari in der Copa del Rey beim 6:1-Sieg gegen UD Melilla sein Debüt bei den Profis, kam unter Zinédine Zidane aber in noch keinem Pflichtspiel zum Einsatz. In der Castilla ist der 1,69 Meter große Verteidiger unangefochtener Stammspieler (14 Saisoneinsätze) und gilt als nächster, großer Außenverteidiger-Export. Ob das aber zum Einsatz gegen Valencia reicht? Eher unwahrscheinlich. So bleibt der 20-jährige Leistungsträger der königlichen Reserve wohl nur so etwas wie eine Nebenoption.

Tendenz: Pro Carvajal
Dass Real Madrid gegen Valencia kein großartiges Experiment wagen sollte, dürfte klar sein. Mit Carvajal als Linksverteidiger und Odriozola auf der Rechtsverteidigerposition scheint Zidane auf den ersten Blick zumindest wenig falsch zu machen. Bis zur Entscheidung verbleiben dem Franzosen immerhin aber noch einige Tage Überlegungszeit. Ebenso kann bereits unter der Woche in der Champions League gegen den FC Brügge (Mittwoch, 21 Uhr), wobei die Achtelfinal-Qualifikation bereits im Vorfeld gesichert ist, getestet und experimentiert werden. Bleibt abzuwarten, wie Zidane entscheiden wird.
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