Jugend

Wie im Märchen: José Reyes’ Junior schießt U13 zum Titel in Abu Dhabi

Der Fußball schreibt die schönsten Geschichten: Gut ein halbes Jahr nach dem tragischen Unfalltod des spanisches Stürmers José Antonio Reyes findet dessen Sohn auf dem Fußballplatz Trost vor dem Verlust seines Vaters. Beim jährlichen Jugendturnier „LaLiga Promises“ in Abu Dhabi stand der Youngster im Trikot der Königlichen dem FC Sevilla gegenüber und wurde mit einer beeindruckenden Leistung gegen den Ausbildungsverein seines Vaters der Mann des Spiels. 

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Der verstorbene José Antonio Reyes wurde mit einem Doppelpack am letzten Spieltag auf dem Weg zur Meisterschaft 2006/07 zu einer kleinen Legende – Foto: Bru Garcia/AFP/Getty Images

Wie der Vater, so der Sohn?

MADRID/ABU DHABI. Beim Namen José Antonio Reyes kommt jedem Madridista ein besonderer Moment in Erinnerung: Der Doppelpack des Sevillanos am letzten Spieltag der Saison 2006/07 gegen RCD Mallorca, der den Königlichen die 30. Meisterschaft bescherte! Punktgleich mit Erzrivale Barça beendete man eine spektakuläre Saison auf Augenhöhe, dank des direkten Vergleichs und dem zweifachen Torschützen José Antonio Reyes ging der Titel aber an die Hauptstädter. Eine ähnliche Geschichte bahnt sich nun bei dessen Sohn José Reyes an, der mit einem Viererpack im Finale des Turniers „LaLiga Promises“ in Abu Dhabi den Titel quasi im Alleingang gewann.

Vom Sieger der Herzen zum Titelträger

Schon vor Anpfiff galt dem jungen Spanier die volle Aufmerksamkeit, als er vom gegnerischen Kapitän ein Trikot des FC Sevilla überreicht bekam – beflockt mit dem Namen und der Rückennummer seines verstorbenen Vaters José Antonio Reyes. Der Linksfuß stand nicht nur in seiner Leihsaison 2006/07 für die Königlichen auf dem Platz, sondern verteidigte auch insgesamt acht Jahre lang die Farben seines Heimatvereins FC Sevilla – beide Vereine tragen ihn in bester Erinnerung.

Als der Ball dann rollte, zählte für José Reyes nur noch eines: Fußball und Tore schießen. So traf der 12-Jährige gleich viermal für die Infantil B (U13) und aus allen möglichen Situationen ins gegnerische Netz: Abstauber, Freistoß, Elfmeter, Passkombination. Ein Viererpack wie er im Buche steht und die Vorentscheidung im Kampf um den Titel der „LaLiga Promises“ – Real Madrid gewann das Finale gegen die Andalusier trotz anfänglichen 0:2-Rückstandes letztendlich mit 5:3 und José Reyes war der unumstrittene „Matchwinner“.

Florentinos Schützling: Von der Tragödie zum Fußball-Märchen?

Was wie ein Fußballmärchen klingt, begann umso tragischer: Am 1. Juni 2019 kam José Antonio Reyes bei einem Autounfall mit nur 36 Jahren ums Leben, er hinterließ seine Frau, zwei Töchter und den damals elfjährigen Sohn José. Keine Woche nach dem verheerenden Autounfall gab es in der spanischen Talk-Sendung „El Chiringuito“ erste Berichte darüber, Florentino Pérez’ habe angeboten, den Jungen fußballerisch in seine Obhut zu nehmen, bis dieser das 18. Lebensjahr erreicht hätte. Gesagt, getan, war bereits am 22. Juni 2019 der Vertrag zwischen dem Jugendspieler und CD Leganés, wo Reyes seit 2017 spielte, geschlossen.

„Ich bin sehr glücklich und stolz, bei Real Madrid eine neue Etappe zu beginnen. Ich danke allen, die mich unterstützt und mir vertraut haben, vor allem meiner Familie. Ich werde es weiterhin genießen, arbeiten und mit Demut lernen!“, so die damals dankbaren Worte des Halbwaisen. Ob es der Pérez-Schützling bis zu den Profis ins Bernabéu schaffen kann?

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von
Rafael Garoz García

Masterstudent BWL, hauptberuflich Madridista! Teile meine Leidenschaft und Wissen über den für mich größten Klub der Welt gerne und ständig - Hala Madrid y nada mas!

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