
Horror-Diagnose am 24. Juli 2019
MADRID. Eigentlich war an diesem 23. Juli 2019 alles so hervorragend gelaufen – zumindest für ihn persönlich. Nachdem Real Madrid im Zuge der Vorbereitung auf die Saison 0:2 gegen den FC Arsenal zurückgelegen hatte, fiel nach dem Seitenwechsel innerhalb von einer Viertelstunde erst das 1:2 und dann das 2:2. Marco Asensio machte den Unterschied aus.
An Gareth Bales Anschluss war er maßgeblich beteiligt, den Ausgleich erzielte er selbst. Vor den beiden Toren hatte der Spanier das runde Leder auch noch aus etwa 25 Metern an den Pfosten gezimmert. Der bis dato schwerste Rückschlag in seiner Karriere als Fußballer sorgte schließlich dafür, dass Asensio an diesem Testspiel in Landover, einem Vorort der US-amerikanischen Hauptstadt Washington, nur etwas mehr als 15 Minuten teilnahm.
Bei einem eigentlich harmlosen Zweikampf mit Arsenal-Stürmer Pierre-Emrick Aubameyang in der eigenen Spielhälfte riss sich der Flügelstürmer im linken Knie das vordere Kreuzband. Der Horror eines jeden Profis. Als wäre das aber nicht schlimm genug, riss gleichzeitig auch noch der Außenmeniskus. Asensio brach noch auf dem Boden des Spielfelds liegend in Tränen aus. Rund zwölf Stunden später, es war bereits der 24. Juli 2019, wurde die Diagnose bestätigt, die zuvor schon die Runde gemacht hatte.
Raus aus dem Kraftraum, rauf auf den Rasen
Exakt sechs Monate ist das jetzt her. Sechs Monate, in denen sowohl der Pechvogel selbst als auch Real der Öffentlichkeit durch Bewegtbilder immer wieder mal einen Einblick in die verschiedenen Phasen der Rehabilitation gegeben hat. Im August, knapp zwei Wochen nach dem erfolgreichen operativen Eingriff, meldete sich der 24-jährige erstmals. Er ließ sich filmen, wie er an seinem Pool im Garten entlanggeht. Auf Krücken. Im Schneckentempo. Das bandagierte linke Knie ganz langsam und vorsichtig wieder belasten, aber nicht anwinkeln.
Spätestens bei diesem Anblick war jedem klar: Das mit dem Comeback wird dauern. Sehr lange. Bei einem Kreuzbandriss beträgt die Ausfallzeit in aller Regel rund sechs Monate, mit einem zusätzlich kaputten Außenmeniskus sind es noch mal zwei, drei Monate mehr. Jetzt, nach einem halben Jahr, sieht Asensio allmählich ein Licht am Ende des Tunnels aufleuchten – zumindest, wenn er an seine Rückkehr in den Kreis der Mannschaft und deren tägliche Arbeit denkt. Seit kurzem verrichtet der Linksfuß seine Rehabilitation auf dem Rasen. Stollenschuhe statt Laufschuhe, frische Luft statt Kraftraum. Am Freitag kam erstmals auch der Ball wieder mit ins Spiel. Langsam wird es etwas.
Pflichtspiel-Comeback im April?
Mindestens drei bis vier Wochen werden wohl noch ins Land ziehen, bis Asensio erst teilweise und dann komplett wieder mit seinen Mitspielern trainiert. Und schätzungsweise noch einmal so viele, bis er bereit für sein Pflichtspiel-Comeback ist. Für die eine oder andere Einsatzminute in der Schlussphase einer Partie irgendwann im April.
— Marco Asensio (@marcoasensio10) January 24, 2020
Dass der Mann mit der Nummer 20 in dieser Saison noch seine Rückkehr feiert, gilt als sicher. Klar ist aber auch: Eine wichtige Rolle nimmt er in der laufenden Spielzeit nicht mehr ein. Wegen der vielen Flügelspieler darf ohnehin bezweifelt werden, dass Trainer Zinédine Zidane ihn oft in den 18-köpfigen Spieltagskader beruft. Gerade im Saisonfinale braucht es Akteure, die im Saft stehen und helfen können. Ein Asensio muss sich im Wettkampf erstmal selbst wieder finden. Richtig angreifen wird er erst wieder im Sommer, wenn Real sich auf die Saison 2020/21 vorbereitet. Irgendwann um den 23. Juli herum…
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