
So erklärt sich Odriozola seine magere Bayern-Ausbeute
MÜNCHEN/MADRID. Ein Eden Hazard ist es. Ein Luka Jović oder ein James Rodríguez ebenfalls. Und auch Álvaro Odriozola kann bei Real Madrid als einer der Verlierer der aktuellen Saison bezeichnet werden. Im Gegensatz zu dem Serben oder dem Kolumbianer sah sich der Spanier aufgrund seiner Reservistenrolle sogar gezwungen, den Königlichen vorerst den Rücken zu kehren. Im Januar wechselte Odriozola für die Rückrunde leihweise zum FC Bayern München. Problem: Dort läuft es für den Rechtsverteidiger bislang genauso schlecht. Seine Ausbeute: 70 Spielminuten verteilt auf zwei Einsätze. In Madrid musste er Daniel Carvajal den Vortritt gewähren, an der Isar hat Benjamin Pavard die Nase vorn.
Eine schwere Situation, die Odriozola sich aber erklären kann. „Man braucht bei jeder Etappe eine Eingewöhnungszeit. Und wir wissen alle, dass Abgänge im Januar nicht einfach sind. Bei Bayern ist die Konkurrenz genauso wie bei Real Madrid extrem groß. Nachdem ich gekommen bin, hat die Mannschaft abgesehen von einem Unentschieden gegen Leipzig, den Tabellenzweiten, alle Spiele gewonnen. Es dann in die erste Elf zu schaffen, ist eine Herausforderung“, sagte der 24-Jährige in einem Interview mit der Sportzeitung MARCA.
Er sei „gelassen“ und habe „hundertprozentiges Vertrauen“ in sich. „Es besteht keine Zeit zum Lamentieren, weil der Fußball dir immer eine neue Chance gibt. Das letzte und entscheidende Drittel der Saison steht noch aus. Ich weiß, was das Erfolgsrezept ist: nur Arbeit und Ausdauer“, erklärte Odriozola.
#LaPortada “Mi momento llegará”
Este lunes, entrevista @marca a @alvaroodriozola pic.twitter.com/jnR0ZxAcE6— MARCA (@marca) April 5, 2020
„Der beste Odriozola wird erst noch kommen“
Ein gutes Bewerbungsschreiben für eine in Zukunft wichtigere Rolle bei Real kann der gebürtige Baske bislang nicht abgeben. Vor dem Hintergrund der geplanten Rückkehr des bis Saisonende an Borussia Dortmund ausgeliehenen Achraf Hakimi, der sich hervorragend entwickelt hat, erscheint es umso fraglicher, ob Odriozola überhaupt noch mal ein Pflichtspiel für das weiße Ballett absolvieren wird.
Vor einem Konkurrenzkampf mit Carvajal und Hakimi würde er sich offenbar aber nicht sträuben. „Um ehrlich zu sein fühle ich mich privilegiert, in der Situation zu stecken, in der ich stecke. Ich kann nichts anderes tun als es zu schätzen, dass Klubs wie Real Madrid oder Bayern auf mich gesetzt haben. Ich habe großes Vertrauen in mein Potential und weiß, was ich kann. Ich zweifele nicht an mir, weil der beste Odriozola erst noch kommen wird“, so die Kampfansage des viermaligen Nationalspielers.
„Nach der Saison habe ich ein Gespräch mit dem Trainer“
In Madrid habe er bereits gute „gute Spiele“ gemacht. „Mein einziges Problem war die fehlende Kontinuität. Ich bin eine Person, die zuerst auf sich selbst schaut und Selbstkritik übt, wenn etwas nicht so gut läuft. Nach dem Schlüsselbeinbruch im vergangenen April und drei Monaten, in denen ich nicht einmal laufen konnte, tat ich mich sehr schwer, wieder der zu werden, der ich gewesen war“, ließ Odriozola das vergangene Jahr Revue passieren.
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Gegen Zinédine Zidane hegt er keinen Groll. „Ich sage ganz aufrichtig, dass ich von Zidane ein starkes Vertrauen spüre und keine Zweifel daran habe, dass mein Moment kommen wird. Ich habe für Zidane nur gute Worte übrig, weil er mir immer die Wahrheit sagte, weil ich ihn bewundere und wegen dem, was er für den Madridismo bedeutet. Ich lebe in der Gegenwart und muss bis zum Saisonende an Bayern denken. Wenn die Saison vorbei ist, werde ich ein Gespräch mit dem Trainer haben, um zu erfahren, was er über mich denkt“, so der Iberer, der Mitte 2018 auf den Wunsch des damaligen Real-Trainers Julen Lopetegui hin für 30 Millionen Euro von Real Sociedad verpflichtet worden war. Sein Vertrag läuft bis 2024.
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