Historie

Calderón: Ferguson wollte Ronaldo lieber an Barça verkaufen

Sir Alex Ferguson hätte Cristiano Ronaldo im Jahr 2009 offenbar lieber an den FC Barcelona verkauft. Das behauptet Real Madrids Ex-Präsident Ramón Calderón. Er spricht auch über die nicht verwirklichte Zusammenarbeit zwischen Neymar und den Königlichen nach dessen Probewochen im Jahr 2006.

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Cristiano Ronaldo
Ronaldo spielte von 2009 bis 2018 für Real, erzielte 450 Tore – Foto: imago images / Alterphotos

„Ferguson mag Real Madrid nicht“

MADRID. Spätestens seit seiner Unterschrift bei Real Madrid ist Cristiano Ronaldo im Camp Nou eine Persona non grata. Nachdem sich der Portugiese zuvor im Trikot von Manchester United die eine oder andere Schlacht mit dem FC Barcelona geliefert hatte, hätte er sich jedoch auch anders entscheiden und nach Katalonien wechseln können.

Sir Alex Ferguson, damals Teammanager der „Red Devils“, hätte den Deal im Sommer 2009 offenbar viel lieber mit Barça anstatt Real abgeschlossen. Das behauptet Ramón Calderón, der in jenem Jahr von Florentino Pérez als Präsident der Königlichen abgelöst worden war.

„Ferguson wollte nicht, dass er dorthin geht, weil er Real Madrid nicht sehr mag. Es war ein Rivale und Klub, der all das gewonnen hat, was er gerne gewonnen hätte. Auch wenn Manchester United viele Titel eingefahren hat, gewann Real Madrid viel mehr. Ferguson bot ihn Barcelona an“, verriet der 68 Jahre alte Spanier nun in einem Interview mit dem panarabischen Nachrichtensender AL MAYADEEN.

Ramon Calderon
Pérez’ Nachfolger von Vorgänger: Calderón war von 2006 bis 2009 Präsident der Königlichen – Foto: imago images / Cordon Press/ Diario AS

30-Millionen-Strafe bei Nichteinhaltung der Abmachung

Barça habe „erfreut“ auf den Vorschlag der Trainer-Legende reagiert. „Aber Cristiano war sich schon sehr sicher. Er sagte, dass er mit mir eine Abmachung getroffen hatte, um zu Real Madrid zu wechseln und seinen Plan nicht ändern würde. Wir haben ein Dokument unterschrieben, das besagte, dass er eine Einigung mit mir erzielt hat. Und um keinerlei Zweifel zu hinterlassen, hatten wir uns sogar auf eine Klausel geeinigt, wonach eine Seite der anderen 30 Millionen Euro zahlen müsste, wenn sie die Abmachung bricht“, so Calderón.

Neymar-Probetraining: „Nicht alle haben nötige Qualitäten“

Im Juli 2009 wurde der portugiesische Superstar schließlich im Estadio Santiago Bernabéu vorgestellt. Anders als Ronaldo ist Neymar nie bei dem weißen Ballett gelandet – obwohl er im Februar 2006 ein zweiwöchiges Probetraining bei Real absolviert hatte. Am Ende des Monats beerbte Calderón Pérez nach dessen erstmaliger Amtszeit als Klubchef.

Neymar
Neymar: Häufig bei Real gehandelt, nie gekommen – Foto: imago images / Lehtikuva

„Diejenigen, die ihn beobachtet haben – ich weiß nicht, wer das war – waren der Meinung, dass es noch nicht der Moment sei, dass er zu Real Madrid kommt. Und das kommt oft vor. Es gibt nämlich viele Spieler, die in einem sehr jungen Alter zu einem Probetraining kommen. Nicht alle können dann bei Real Madrid bleiben, da nicht alle in dem Moment, in dem sie kommen, die nötigen Qualitäten für Real Madrid aufweisen“, erklärt Calderón die nicht zustandegekommene Verpflichtung des damals 14-jährigen Brasilianers.

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Ob das aber auch der Wahrheit entspricht? Medienberichte zufolge habe Neymar in Madrid sehr wohl überzeugen können. Diesen Eindruck erweckten im Nachhinein auch Aussagen von Jugendtrainern. Über den tatsächlichen Grund kann demnach nur spekuliert werden. Zudem wird behauptet, der FC Santos habe Neymar von einem Verbleib überzeugen können. Und andererseits heißt es, Real seien die Kosten zu hoch gewesen. 2013 wollten sich die Madrilenen die Dienste des Dribblers sichern, jedoch entschied sich der heutige Stürmer-Star von Paris Saint-Germain für Barça – anders als zuvor Ronaldo…

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Warum muss dieser Typ seit dem Transfer von Ronaldo und parallel zu seinem Abdanken in jedem Interview Stück für Stück über den CR7-Transfer reden ? Achja: Er will ein Lager innerhalb der Fangemeinde kreieren um sich selber als Person noch relevant zu halten im Verein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist eine hochinteressante Vorstellung. Messi und Ronaldo im selben Team.. Kann mir aber nicht vorstellen, dass Beide dann den gleichen Status hätten, den sie inzwischen haben.

Glaube ich auch, denn ohne diese einmalige Rivalität würden beide mit Sicherheit nicht dieses Niveau erreicht haben. Trotzdem würde ich sie mal gerne zusammenspielen sehen. Für mich die Top 2 der Historie...
 
Bezüglich Sir Alex hat Calderon denke ich Recht. Das Ronaldo-Tauziehen zwischen 2008 und 2009 glich einer ekligen Schlammschlacht und Sir Alex war der Hauptverantwortliche dafür. Seine Rolle als Manager im Klub führte er extrem autoritär und ich glaube kein anderer Trainer hätte Ronaldo überreden (oder aufzwingen?) können ein weiteres Jahr auf seinen Traumklub zu warten. Sir Alex kam in der Zeit immer wieder mit giftigen Aussagen gegen Real um die Ecke, ich meine mich zu erinnern, dass er sogar mit Franco Diktatur Floskeln Real negativ erwähnte. Ich kann mir schon vorstellen, dass er eine gewisse Kränkung verspürte, als er realisierte, dass praktisch sein Ziehsohn ohne zu zögern ManUtd für den größten Klub der Welt verlassen wollte.
 
Bezüglich Sir Alex hat Calderon denke ich Recht. Das Ronaldo-Tauziehen zwischen 2008 und 2009 glich einer ekligen Schlammschlacht und Sir Alex war der Hauptverantwortliche dafür. Seine Rolle als Manager im Klub führte er extrem autoritär und ich glaube kein anderer Trainer hätte Ronaldo überreden (oder aufzwingen?) können ein weiteres Jahr auf seinen Traumklub zu warten. Sir Alex kam in der Zeit immer wieder mit giftigen Aussagen gegen Real um die Ecke, ich meine mich zu erinnern, dass er sogar mit Franco Diktatur Floskeln Real negativ erwähnte. Ich kann mir schon vorstellen, dass er eine gewisse Kränkung verspürte, als er realisierte, dass praktisch sein Ziehsohn ohne zu zögern ManUtd für den größten Klub der Welt verlassen wollte.

:D Da gab es doch im Zuge der fast zweijährigen "Verhandlungen", auch den berühmten Satz "Ich würde Madrid nicht mal einen Virus verkaufen"... Könnte er in der momentanen Situation, nur noch schwerlich so formulieren...

@madridista.to.go Ramon war schon immer ein selbstverliebter Schwafler und Schuldenbaron, für die Verpflichtung von CR7 und die Demütigung von Ferguson, bin ich ihm trotzdem sehr dankbar...:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Neymar im Jahr 2006 nicht zu verpflichten war sicher ein Fehler. Warum und wieso es nicht geklappt hat lassen wir mal bei Seite.

Bei uns hätte er aber sicher auch den ein oder anderen Ballon D'Or. Also für ihn auch ein Fehler
 

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