
„Schritt zu Real war der größte“
TURIN. Manch einer bezeichnete ihn als Kettenhund. Dabei ließ ihn José Mourinho viel häufiger von der Leine, als es dieser Titel vermuten lässt – einer musste unter Mourinhos Tempo- und Konterfußball ja die Drecksarbeit erledigen. Und das tat Sami Khedira so oft und so gut, dass er heute über den portugiesischen Übungsleiter sagt: „In meiner Karriere bin ich von großartigen Coachs trainiert worden. Von jedem habe ich etwas gelernt. Der beeindruckendste war Mourinho, er vertraute mir.“
Das tat Mourinho. Er holte Khedira überraschend nach der Weltmeisterschaft in Südafrika für 14 Millionen Euro nach Madrid. Dort hielt sich Khedira bis zu seinem Vertragsende 2015 und war stets Stammspieler, selbst als Mourinho schon weg war. So stellte Carlo Ancelotti den Deutschen trotz frisch auskurierten Kreuzbandriss im Champions-League-Finale 2014 von Beginn an auf. Inklusive „La Décima“ konnte Khedira sieben Mal Silberware mit den Königlichen feiern. Auch deswegen sagt er wohl heute noch: „Der größte Schritt war für mich der Wechsel von Stuttgart zu Real Madrid nach der WM 2010.“
„Mourinho hat mir viele technische Kenntnisse vermittelt. Mit ihm bin ich auch als Mensch gewachsen. Meine Beziehung zu Mourinho ist sehr gut, und wir sind heute noch in Kontakt“, so Khedira in einem Instagram-Live.
„Ronaldo ein fantastischer Mensch“
Voll des Lobes ist der 33-jährige Schwabe auch für einen Weggefährten aus Madrid, der ihm drei Jahre nach seinem Wechsel nach Turin folgte: Cristiano Ronaldo. „Er ist ein außerordentlicher Spieler und ein fantastischer Mensch“, schlug Khedira in die gleiche Kerbe wie zuletzt Toni Kroos.
Für Juventus‘ Mittelfeldabräumer ist CR7 „einer der besten Spieler der Fußballgeschichte wegen seiner Fähigkeiten und seines Ehrgeizes. Er ist ein Beispiel für alle Fußballer. Ich bin sehr glücklich, dass ich mit ihm trainieren kann.“ Nach fünf gemeinsamen Jahren in Madrid und zwei in Turin werden sich Khediras und Ronaldos Wege demnächst jedoch vermutlich trennen – trotz eines Vertrags bis 2021 steht Khedira in Turin wohl auf dem Abstellgleis und er könnte sich eine weitere Station seiner ohne Frage ruhmreichen Karriere suchen.
Community-Beiträge