
Asensios Startelf-Rückkehr nach 13 Monaten und 23 Tagen
BILBAO. “Ich bin sehr glücklich, nach so langer Zeit wieder in der Startaufstellung gestanden zu haben”, teilt Marco Asensio nach dem 1:0-Sieg bei Athletic Bilbao via Social Media mit. Worte, die dem 24-Jährigen tief vom Herzen kommen. Immerhin hat er das Gefühl, gemeinsam mit seinen Teamkollegen einzulaufen und von Anfang an am kollektiven Erfolg zu arbeiten, gar nicht mehr so recht gekannt. Zu lange war es nämlich her, dass der Offensivspieler in der ersten Elf stand: Es war der 12. Mai 2019 – eine enttäuschende 1:3-Pleite gegen Real Sociedad. Es sollte vorerst Asensios letzter Startelfeinsatz für die kommenden 420 Tage gewesen sein.
Die Saison endete ernüchternd, die persönliche Bilanz fiel mit sechs Toren und neun Vorlagen aus 44 Pflichtspielen ebenso steigerungsbedürftig aus. Alles sollte besser werden in 2019/20 – dafür wollte der Spanier im Trainingslager in den USA auf sich aufmerksam machen. Doch dann der Schock: Kreuzband- und Außenmeniskusriss im zweiten Vorbereitungsspiel gegen den FC Arsenal. Aussicht auf Rückkehr: Allerhöchstens zum Ende der Saison!
Very happy to go back to playing from the starting 11 after such a long time and even more for the victory that brings us closer to our objective. Let’s go!#MA20 #HalaMadrid pic.twitter.com/t8MhQy6LNg
— Marco Asensio (@marcoasensio10) July 5, 2020
Linksaußen als wichtiger Mann im Saisonendspurt
Ein langer und steiniger Rehabilationsweg sollte vor ihm liegen: 330 Tage schuftete der Flügelspieler an seinem Comeback – und das sollte sich lohnen. Denn die Zwangspause durch die Corona-Pandemie hatte für Asensio auch etwas gutes: Er darf zum Saisonende doch noch an mehr Spielen, als ursprünglich prognostiziert, mitwirken. Und so feierte der 24 Jahre alte Mallorquiner am 29. Spieltag gegen Valencia (3:0) seine Bilderbuchrückkehr – mit seinem Treffer nur 30 Sekunden nach seiner Einwechslung. “Hinter mir liegen Monate harter Arbeit”, erklärte der Linksaußen überglücklich im Anschluss. “Da stecken viele Emotionen und viel Arbeit dahinter.”
Und das Ziel des Spaniers ist nun auch klar: Denn viel wichtiger als seine Startelf-Berufung gegen Athletic war ihm der Teamerfolg. “Das bringt uns näher an unser Ziel heran”, gibt er kämpferisch zur Aussage. Die Königlichen sind auf dem Weg zur 34. spanischen Meisterschaft – es wäre Asensios zweiter Ligagewinn mit den Blancos nach 2017. Und dabei weiß der Angreifer auch, wie wichtig er für Zinédine Zidane zum Saisonendspurt noch werden kann. “Dass er nun wieder da ist und immer jedes Spiel machen muss”, dürfe man laut dem Franzosen aber nicht denken, denn “nach dieser schweren Verletzung muss man einen Schritt nach dem anderen machen und mit Ruhe vorgehen.”
So war für den 24-Jährigen gegen Bilbao (REAL TOTAL-Note 3,5) auch nach 73. Spielminuten Schluss, doch seine Qualitäten hat der Linksfuß trotz langer Verletzungspause unter Beweis gestellt. Und kam das Startelf-Comeback doch überraschend, wusste Reals Nummer 20 zu zeigen, dass “Zizou” mit seiner Entscheidung keinen Fehler tat. Vier Spieltage sind es noch – vier Punkte Vorsprung verbleiben auf den FC Barcelona. Asensio weiß: Kämpft er weiter, so endet seine Saison wider Erwarten und doch ein bisschen Märchenhaft – wenn auch auf seine ganz eigene kuriose Art und Weise.
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