Mitbewerber

Chaos bei Barça: Bartomeu, Koeman, Suárez und vieles mehr

Während bei Real Madrid die Saisonvorbereitung ungewohnt ruhig verläuft, vergeht in Barcelona fast kein Tag ohne die nächste Schlagzeile. Beim Misstrauensvotum gegen Präsident Josep Martomeu wurden die nötigen Stimmen eingesammelt, doch auch hinter dem neuen Trainer und einigen altgedienten Spielern stehen noch ein paar Fragezeichen.

704
Vor dem Camp Nou machen immer mehr Barça-Fans ihrem Unmut Luft – Foto: imago images / ZUMA Wire

Misstrauensvotum gegen Bartomeu eingeleitet

Beim FC Barcelona geht es weiter drunter und drüber. Zwar sah sich Lionel Messi mittlerweile zu einem Verbleib gezwungen und doch reißen die negativen Schlagzeilen aus der katalonischen Hauptstadt nicht ab.

Angefangen beim nach wie vor in der Kritik – oder besser gesagt dem Auge des Sturms – stehenden Präsidenten Josep Maria Bartomeu. Der 57-Jährige konnte rund um das Messi-Theater einen Rücktritt zwar abwenden, jedoch wurden die fälligen Präsidentschaftswahlen von Sommer auf März 2021 vorverlegt. Und nun könnte er seinen Stuhl noch viel schneller räumen müssen: Denn der eingeleitete Misstrauensantrag gegen den Vorstand um Bartomeu hat genügend Stimmen gesammelt. Wie der FC Barcelona selbst berichtet, wurden bis Donnerstag 20.687 Signaturen gesammelt – benötigt wurden für das Misstrauensvotum aber „nur“ 16.500 Unterschriften von Vereinsmitgliedern. Trotz der Corona-bedingt schwierigen Situationen für ein derartiges Verfahren, haben die Präsidentschaftskandidaten Jordi Farré und Víctor Font den ersten großen Schritt geschafft. Nun wird in den nächsten Tagen ein Komitee bestimmt, dass die Unterschriften verifiziert, dann wird es wohl zu einer Abstimmung über die Abwahl des Vorstands kommen – hierfür benötigt es wohl eine Zweidrittelmehrheit. Unter barcawelt.de gibt es mehr Informationen rund um das Misstrauensvotum.

Nicht Koeman, sondern Setién offiziell noch Trainer?

Bartomeu sieht sich weiter herbem Gegenwind entgegengesetzt, da folgte am Donnerstagabend noch eine weitere kräftige Böe. Denn es könnte passieren, dass Neu-Coach und Hoffnungsträger Ronald Koeman, der das katalanische Schiff wieder in ruhigeres Fahrwasser führen soll, bei Barças Liga-Debüt am Wochenende vom 26. September gar nicht an der Seitenlinie sitzen darf. Weil Quique Setién scheinbar noch nichts ordnungsgemäß gekündigt wurde, ist der 61-jährige Spanier noch bei LaLiga als Cheftrainer gemeldet – nicht der 57 Jahre alte Niederländer. Nur eine kleine Formsache? „Nach einem Monat des absoluten Schweigens durch den Vorstand des FC Barcelona und nach diversen Anfragen von unserer Seite haben wir erst gestern (16. September; d. Red.) endlich die ersten offiziellen Mitteilungen per Fax erhalten. Erst gestern (also einen Monat später nach der eigentlichen Kündigung), schickten sie mir zum ersten Mal die schriftliche Mitteilung über diese Entlassung“, ließ Setién via Twitter verkünden und zeigte dabei auch, dass die Angelegenheit noch lange nicht vorbei ist – und nun zwischen den Anwälten geklärt wird. Es heißt: Solange Setiéns Vertragssituation nicht geklärt ist, kann Koeman offiziell nicht als Trainer gemeldet werden.

Stürmersuche schwierig, Suárez und Vidal sollen weg

Die Wellen flachen an der Costa Brava nicht ab und inmitten dieses Sturms muss der Kader weiter verjüngt und ausgedünnt werden. So kam Luis Suárez am Donnerstagnachmittag in Italien an, um dort einen Pass zu beantragen und seinen Wechsel zu Juventus weiter voran zu treiben. Seine Frau Sofia Balbi ist Italienerin, daher erhofft man sich, das Verfahren zu beschleunigen – ohne italienische Staatsangehörigkeit kann Juventus den Uruguayer aufgrund der EU-Ausländerregelung wohl nicht aufnehmen. Und Barcelona wäre weiter an den Top-Verdiener gebunden, auch wenn Sportdirektor Ramon Planes die Causa am Dienstag mit „Der Transfermarkt endet am 5. Oktober, es können viele Dinge passieren – aber man muss den größtmöglichen Respekt vor den Spielern haben“ kommentierte.

Suárez soll weg, ebenso wie Arturo Vidal, der sich kurz vor einem Wechsel zu Inter Mailand befindet. Planes: „Es gibt Verhandlungen, aber noch ist nichts abgeschlossen. (…) Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um Vidal zu danken.“ Wenn die beiden 33-Jährigen von Bord sind, könnte die Suche nach einem Stürmer weiter gehen, doch nach dem geplatzten Transfer von Lautaro Martínez (23) hat auch Lyon-Präsident Jean-Michel Aulas bezüglich Memphis Depay (26) mitteilen lassen: „Am Sonntag sagte mir der Barça-Präsident, dass sie während dieser COVID-Pandemie sehr leiden und dass sie keine Möglichkeit hätten, ein Angebot zu machen.“

Ein unglücklicher Kapitän und Superstar, ein weiter wackelnder Präsident, Unsicherheiten um den aktuellen und den ehemaligen Trainer, schwierige Zu- und Abgänge – der FC Barcelona bindet das Chaos wie eine Glühbirne die Mücken.

Jetzt bei bet365 anmelden und bis zu 100 Euro Wett-Credits erhalten!

0.00 avg. rating (0% score) - 0 votes
von
Nils Kern

Du hast Fragen über REAL TOTAL? Da bin ich bin der Richtige: Chefredakteur und erster Ansprechpartner für Medien, Leser, Fans. ¡Hala Madrid!

Kommentare
Da muss man Perez auch einfach echt mal loben, was er mit Real angestellt hat. Nicht nur sportlich, da gab es auch einige zweifelhafte Dinge, aber finanziell stehen wir super da, im Gegensatz zu anderen spanischen Clubs und wie wir vor 15 Jahren waren..

Bei Barca lese ich immer lächelnd die Nachrichten über die neuen Skandale. Endlich ist mal Barca im schlechten Licht, rund um Messi und den ganzen anderen Deppen dort..
 
Ja die haben aus meiner Sicht das schlimmste aus der Situation gemacht. Sie hätten Messi ziehen lassen sollen und eine Zäsur einleiten müssen. Jetzt ist er geblieben und das neue Team wird wieder um Messi aufgebaut und wenn der in 1-2 Jahren geht, haben die das gleiche Problem wie wir ohne Ronaldo zu Beginn. Sie haben das Ganze einfach weiter vor sich hingeschoben und den richtigen Zeitpunkt nicht genutzt.

Jetzt haben sie viele unglückliche Leute im Club und Team und das wird sich bestimmt auch auf die Psyche und die Saison auswirken.
 
Der Witz an der Geschichte ist dass Barca trotz allem um alle Titel mitspielt, Messi wie im Fließband Tore schießt und uns das Leben schwer macht. Mich wurde es nicht wundern wenn sie am Ende der Saison einen oder anderen Titel feiern.
 
Der Witz an der Geschichte ist dass Barca trotz allem um alle Titel mitspielt, Messi wie im Fließband Tore schießt und uns das Leben schwer macht. Mich wurde es nicht wundern wenn sie am Ende der Saison einen oder anderen Titel feiern.
Seit Neymars Wechsel ist das gefühlt tatsächlich so aber dieses Mal ist es anders. Das Team ist überaltert,lustlos und vor allem total unsicher. Messi der ihnen sonst den Allerwertesten gerettet hat, ist unglücklich und hat keine Lust mehr auf Barca. Bei allem Glück und Messi das Barcelona hatte: dieses Jahr kommt der gewaltige Schiffbruch. Würde mich nicht überraschen wenn sie sogar die CL verpassen.
 
Der Witz an der Geschichte ist dass Barca trotz allem um alle Titel mitspielt, Messi wie im Fließband Tore schießt und uns das Leben schwer macht. Mich wurde es nicht wundern wenn sie am Ende der Saison einen oder anderen Titel feiern.

Glaube ich nicht.
In der CL kannst du Barca vergessen, da haben sie weder die Mentalität noch das Sportliche dafür.
In La Liga wird es auf uns ankommen, falls wir wie erwartet spielen, dann werden wir vor Barca sein, aber da ist natürlich alles offen. Aber unser Kader ist auf jeden Fall besser besetzt, nicht nur die Startelf, sondern auch die Bank.
 
Ich bin eigentlich kein Freund von Schadenfreude, aber was musste dieses Forum in den letzten 2 Jahren für ein Mist lesen über die katastrophale Vereins- und Transferpolitik von Real Madrid und der des ach so grandiosen Barcelonas. Alles was Barcelona anfässt wird zu Gold und wir selber holen Leute wie Militao, Mendy, Illaramendi, Odriozola, Mariano etc. Man sind wir Amateure... Wenn man die Politik des Vereins kurzfristig auslegt, so wie einige User es indirekt gewünscht haben (Superstars kaufen, gestandene Spieler austauschen sobald sie eine Saison schlecht sind, Präsident und Trainer bei Kleinigkeiten sofort rauswerfen etc.) ist das Ergebnis der FC Barcelona. Ja wir machen auch Fehler, aber diese muss man auch gewichten. Ja wir haben 160 Mio verbrannt aber wie oft haben wir das bis jetzt gemacht ? James würde ich als unseren größten Fehler der letzten Dekade sehen, aber selbst er hatte maßgeblichen Anteil am Erfolg der Saison 16/17. Ja wir haben Leute wie Illaramendi, Danilo oder Theo Hernández geholt aber haben sie dafür für gutes Geld wieder verkauft. Dasselbe gilt für Mariano, Ceballos, Morata, Kovacic. Alles Missverständnisse aber diese Missverständnisse hat man allesamt zufriedenstellend gelöst. Der FCB weiß nicht wie man interne Probleme/Konflikte sachgerecht löst. Die Entscheidungen haben schon Management Grundlagenniveau. Messi, Arthur, Setién, Abidal, Bartomeu, die Socios etc etc.

Ich will unseren Präsidenten nicht übermässig loben, indem ich ihm mit Bartomeu vergleiche (völlig unverhältnismäßig finde ich). Hoeneß/Rummenigge machten ein guten Job, der Liverpool Chef (kenne seinen Namen nicht), Watzke beim BVB, Levy bei den Spurs etc. Alle machen sie ihren Job gut, da brauch man Pérez nicht über alle Sphären loben.
 
Zuletzt bearbeitet:
@DCR72, @4lleyezonme
Ich würde mich ungeimlich freuen wenn ihr Recht habt und ich total daneben lag :)
 
Der Witz an der Geschichte ist dass Barca trotz allem um alle Titel mitspielt, Messi wie im Fließband Tore schießt und uns das Leben schwer macht. Mich wurde es nicht wundern wenn sie am Ende der Saison einen oder anderen Titel feiern.
Der Witz an der Geschichte ist dass Barca trotz allem um alle Titel mitspielt, Messi wie im Fließband Tore schießt und uns das Leben schwer macht. Mich wurde es nicht wundern wenn sie am Ende der Saison einen oder anderen Titel feiern.

Bei der Abwehr kann Barca froh sein nicht abzusteigen. Unglaublich wie schlecht man innerhalb von 7 jahren wurde. Man hätte damals schon Messi verkaufen sollen und richtige Investitionen tätigen sollen.
 

Verwandte Artikel

Stadion, Registrierungen, Trikots: Immer mehr Chaos bei Barça

Die Probleme des FC Barcelona reißen einfach nicht ab. Nachdem der katalanische...

USA calling: Weg frei für erstes LaLiga-Spiel im Ausland

Was sich lange angebahnt hat, wird nun tatsächlich konkret: LaLiga-Spiele in den...

Alternative für Williams und Díaz: Barça leiht Rashford aus

Nicht Nico Williams oder Luis Díaz wechselt zum FC Barcelona, sondern Marcus...

Schwarzer Tag bei Barça: erst Nico-Absage, dann UEFA-Strafe

Eigentlich sollte es ab 1. Juli, also zum offiziellen Beginn der neuen...