Interview

Reguilón: „Rückkehr nach Madrid? Das hängt nicht von mir ab“

Real Madrids Eigengewächs Sergio Reguilón verließ die Königlichen im vergangenen Sommer gen Tottenham Hotspur. Nun spricht der gebürtige Madrilene über seine Wechselentscheidung, den Einfluss José Mourinhos, Zinédine Zidane und eine mögliche Rückkehr zu den Blancos.

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Sergio Regúilon
Reguilón läuft seit dieser Saison für Mourinho und die Spurs auf – Foto: imago images / Action Plus

Grund für Real-Abgang: „Regelmäßig zu spielen“

LONDON. Nachdem er bei Real Madrid sämtliche Jugendabteilungen durchlief, 2018 den Durchbruch bei den Profis schaffte und sich einen Stammplatz erkämpfte, rückte Sergio Reguilón mit der Rückkehr von Zinédine Zidane im März 2019 erst ins zweite Glied, wurde dann an den FC Sevilla verliehen und wechselte letztlich in der vergangenen Transferperiode fest zu den Tottenham Hotspur.

„Es gibt viele Gründe“, sagte der gebürtige Madrilene nun im Interview mit der spanischen Sportzeitung AS über seine Transferentscheidung pro Spurs. Der Linksverteidiger führte aus: „Der Faktor, regelmäßig zu spielen, war sehr wichtig für mich, denn in meinem Alter muss ich mich entwickeln, und dazu muss man spielen. Ich habe immer gesagt, dass ich eines Tages in der Premier League spielen möchte, und ich habe immer gesagt, dass ich während meiner Karriere gerne von Mourinho trainiert werden würde. Es kamen viele Faktoren zusammen, um das möglich zu machen.“

Mourinho hatte Einfluss auf Wechselentscheidung

Wie der 24-Jährige bereits erwähnte, war José Mourinho, der von 2010 bis 2013 Cheftrainer bei den Königlichen war, einer der entscheidenden Gründe für den Wechsel nach Nordlondon: „Er rief mich mehrmals an, bevor ich meine Entscheidung traf. Dass er darauf bestand, war auch ein großer Faktor, denn er wollte so sehr, dass ich unterschreibe, es muss ja für etwas sein.“ Mit dem Portugiesen verstehe sich der Spanier gut. „Er kann sehr rücksichtsvoll sein, wenn er alltägliche Dinge tut, von denen die meisten Leute nichts wissen. Für die Spieler ist es ihm wichtig, wie es ihnen außerhalb des Spielfeldes und abseits des Fußballs geht, und das ist sehr wichtig“, verriet er.

Mit Gareth Bale ist im Sommer ein weiterer Akteur von Real zu Tottenham gewechselt. Bei den Spurs spielte der Waliser bereits vor seinem Wechsel nach Madrid. Reguilón teilte in Bezug auf das Verhältnis mit: „Ich spreche viel mit ihm – wie damals, als wir bei Real Madrid waren. Er sitzt direkt neben mir, während wir sprechen. Wir sprechen über alles. Er hat mir sehr geholfen, als ich hier ankam. Er hat mir Tipps gegeben, wo ich am besten wohnen kann, wo es Restaurants gibt, wo ich Leute um Hilfe bitten kann.“ Bale spreche demnach „gut Spanisch, mit einem Akzent, aber ich kann ihn verstehen.“

„War nicht überrascht, dass Zidane nicht mit mir sprach“

Wie der spanische Nationalspieler offenbarte, habe er mit Zidane vor dem Transfer zu Tottenham „nicht gesprochen“ und das habe ihn „nicht überrascht“. Beim Verkauf soll sich Real Madrid eine Rückkaufoption gesichert haben. Diese greife offenbar bis 2022 und liege zwischen 35 bis 40 Millionen Euro. Ob er nochmal eine Zukunft in Madrid hat, „weiß ich nicht“, meinte Reguilón, der jedoch betonte: „Wann immer ich nach Real Madrid gefragt werde, sage ich, dass es ein Verein ist, der mir alles gegeben hat, es war immer mein Zuhause. Ob es eines Tages zur Rückkehr kommt? Das hängt nicht von mir ab. Ich konzentriere mich auf das hier und jetzt, aber es wäre schön, in der Zukunft zurückzukehren.“

Sich bei den Blancos zu behaupten, sei laut dem Defensivspieler „sehr schwierig“. Er schilderte: „Für Spieler, die durch die Jugendmannschaften kommen, muss man eine Reihe von Dingen tun, um den nächsten Schritt zu machen, und es ist sehr schwierig für einen Jugendspieler, seinen Platz zu behalten. Man muss um einen Platz kämpfen und auch ein bisschen Glück haben.“ Generell könne Reguilón allerdings Lob für „La Fábrica“ aussprechen: „Sie arbeiten großartig, denn sie bringen viele Spieler auf höchstem Niveau hervor, die zu großen Klubs gewechselt sind. Das sagt viel über die gute Arbeit aus, die sie dort leisten.“

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Rückkehr bis 2022 möglich?

Wie wahrscheinlich es indes tatsächlich ist, dass die Merengues den Canterano früh oder später tatsächlich zurückholen? Der Kontrakt von Marcelo läuft im Sommer 2022 aus – eine Rückholaktion scheint für diesen Zeitpunkt durchaus möglich zu sein. Ohne Hintergedanken werden die Verantwortlichen aus Madrid jene Klausel nämlich nicht integriert haben. Doch bis dahin muss abgewartet werden. Reguilóns Arbeitspapier in London ist derweil bis 2025 datiert.

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Kommentare
Eine Rückkehr ist ein absolutes MUSS! Real hat in letzter Zeit Talente bzw. junge Spieler auf der defensiven Außenbahn etwas farhlässig abgegeben (Theo, der gerade bei Milan aufblüht; Hakimi, vielseitiger, offensivstarker AV mit riesigem Potenzial; Reguilon, hat sich meiner Meinung nach bereits bei Real, sowie Sevilla und nun Tottenham bewiesen). Mit einem alterndem Marcelo, der womöglich nächste Saison nicht mehr tragbar ist (welcher schon diese Saison leider sehr grenzwertig spielt; wenn überhaupt), benötigen die Blancos nicht nur einen Back-Up für Mendy, sondern einen echten Konkurrenten. In dieser Spielzeit hat man bereits gesehen, dass der Franzose Entlastung braucht; seine Leistungen waren gerade anfangs sehr fahrig.

Mit Reguilon hätte man nicht nur einen spanischen Nationalspieler, der aus der eigenen Jugend käme, sondern auch einen perfekten Kandidaten um diese Position auf Jahre abzudecken. Von seiner Qualität bin ich definitiv überzeugt; bei Real war er damals ein toller Back-Up für Marcelo und sogar teilweise ebenbürtig. Letzte Saison in Sevilla hat er als Stammspieler überzeugt und wurde Europa League Sieger. Unter Mourinho ist er ebenfalls gesetzt.
Ich hoffe inständig, dass er nächste Saison oder spätestens 2022 wieder bei Real Madrid spielt, sofern die Rückkaufoption tatsächlich existiert.
 
Es war ein Fehler ihn zu verkaufen! Gott sei dank haben wir eine Klausel, so klug war Perez dann doch, denn Marcelos Zeit ist leider schon lange vorbei. Mittlerweile scheint auch Zidane es gemerkt zu haben, er setzt nicht mehr auf ihn. Am Besten wäre es gewesen, wenn wir Marcelo im Sommer würdevoll verabschiedet und Reguilon zurückgeholt hätten.
Der Junge gefällt mir einfach! Dazu kommt aus unserer Jugend und ist Spanier.
Als Konkurrent für Mendy wäre er ideal! Wie ich hier aus dem Interview herauslese, wäre er auch nicht abgeneigt. Wahrscheinlich hat es an Zidane gelegen, der Marcelo nicht absägen wollte/konnte. Doch nächsten Sommer, spätestens 2022 muss dieser Schritt kommen!
Wir müssen aufpassen, dass wir den Umbruch, der zwar langsam begonnen hat (Courtois für Navas, Mendy für Marcelo, Valverde für Modric) mittlerweile aber einschläft, nicht verpassen.
Es braucht im nächsten Sommer Verstärkungen in der Offensive und außerdem müssen langsam auch Nachfolger für Benzema & Ramos aufgebaut werden.
Das ist ein Thema was mich schon länger beunruhigt. Mittlerweile stimmen die Ergebnisse zwar wieder, aber wo bleibt die Weiterentwicklung unserer Talente Vinicius, Rodrygo und Ödegaard? Jovic und Militao, die für über 100 Mio. eingekauft wurden, kriegen gar keine Spielzeit. Ich hatte mir da vor Saisonbeginn mehr erhofft!
Unsere Transferphilosophie, junge Talente zu verpflichten, passt nicht zu unserem Trainer, der lieber auf fertige Spieler setzt. Es gibt natürlich Ausnahmen wie Mendy oder Fede.
Trotzdem hat man viel Geld in Talente investiert, die gefördert werden müssen, dafür gibt es Trainer die besser geeignet sind als ZZ. Deshalb wünsche ich mir 2021 oder 2022 einen neuen Trainer, der den Umbruch dann durchzieht. Zidane ist dafür nicht der Richtige, der Verkauf von Reguilon ist ein weiteres Beispiel dafür.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da wird sich halt die Frage stellen wie Real handelt weil ja doch auch großes Interesse an Alaba besteht.

Ich mein sicherlich Alaba hat schon gezeigt was er drauf hat kann auch auf vielen Positionen spielen das ist halt heutzutage schon ein Unikat und er wäre halt ablösefrei ( bis auf Handgeld/Gehalt ) das Alter ist da halt so eine Sache aber mal sehen.

Ist eine schwere Entscheidung die Real da treffen wird wäre auch tendenziell für Regu aber glaub sie machen das mit Alaba klar was jetzt auch keine Katastrophe wäre meiner Meinung nach .. lassen wir uns überraschen!
 
Für mich ist Regulion mittlerweile besser als Mendy man sieht es vor allem in der Offensive wenn man beide vergleichen tut aber solange ein ZZ Trainer bleibt glaube ich wenig das er wieder kommen wird.
Und wichtig ist auch noch das Regulion das Trikot von Real im Herzen trägt.
Hala Madrid
 

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