
Sprachbarriere einer der Gründe für Absage
LEIPZIG. Aus Julian Nagelsmann und Real Madrid wurde bislang nichts, könnte es aber in Zukunft noch werden. Dass sich die Königlichen 2018 beim 33-Jährigen erkundigten, ist unlängst bekannt. Damals erteilte er den Spaniern allerdings eine Abfuhr.
„Es ist nicht so, dass ich damals einen unterschriftsreifen Vertrag vor mir liegen hatte. Real wollte ein Gespräch mit mir führen, um mich kennenzulernen. Ich habe gesagt, dass es zu dem Zeitpunkt keinen Sinn macht“, verriet der derzeitige Cheftrainer von RB Leipzig zuletzt im vergangenen Dezember der SPORT BILD und erklärte: „Es wären nur drei Wochen bis zum Trainingsauftakt gewesen, ich konnte kaum Spanisch. Das hätte weder meinem noch dem Anspruch von Real genügt.“
„Real Madrid einer der größten Vereine“
Im Interview mit dem britischen Sender BBC äußerte sich Nagelsmann erneut zur Absage an die Blancos. „Es ist wichtig, einen Karriereplan zu haben, um die richtigen Schritte zu machen“, berichtete der Bundesliga-Coach und erinnerte sich: „Es stimmt, dass ich einen Anruf von Real Madrid bekommen habe. Ich war aber nicht der Einzige, mit dem sie gesprochen haben.“
Der spanische Rekordmeister stellte nach dem Abschied von Zinédine Zidane, der im März 2019 wieder zurückkehrte, den zuvor bei der spanischen Nationalmannschaft tätigen Julen Lopetegui (mittlerweile beim FC Sevilla) ein. Nagelsmann hat damals für sich „die richtige Entscheidung getroffen“, nicht nach Madrid zu gehen. Für ihn sei es allerdings „nicht leicht“ gewesen, „weil Real Madrid einer der größten Vereine ist.“
„Hatte keine große Erfahrung auf internationalem Niveau“
Der leitende Übungsleiter von RB Leipzig betonte jedoch: „Wenn sie mich in Zukunft anrufen würden, wäre die Entscheidung vielleicht anders, aber damals war es die richtige Entscheidung. Ich hatte keine Zeit für die Vorbereitung, keine Zeit, um die Sprache zu lernen. Ich hatte keine große Erfahrung auf internationalem Niveau.“
Zu dem Zeitpunkt, als ihn die Madrilenen kontaktierten, war er immerhin noch Cheftrainer bei der TSG Hoffenheim und „wir haben international nur ein einziges Spiel gewonnen, deshalb war es nicht der richtige nächste Schritt, Trainer von Real Madrid zu werden.“ Ein Jahr darauf, im Sommer 2019, zog es ihn nach Leipzig, wo er noch einen Vertrag bis 2023 besitzt. Für ihn war „dieser Schritt besser für meine Karriere.“
Community-Beiträge