
Klopp vor Wiedersehen mit Real „maximal motiviert“
MADRID. Nun ist es soweit: Jürgen Klopp erhält die Chance, sich für das verlorene Finale von 2018 an Real Madrid zu rächen! Auf der Pressekonferenz am Montagabend in der spanischen Hauptstadt betonte der Teammanager des FC Liverpool: „Ich bin maximal motiviert, denn wir spielen gegen Real Madrid – und das nicht wegen 2018.“
Dass ihn die Niederlage in Kiew damals schwer getroffen hat, verschwieg er nicht. Ebenso wenig, wie dass er Sergio Ramos, der als Übeltäter für die Verletzung von Mohamed Salah verantwortlich gemacht wurde und dem damaligen Reds-Keeper Loris Karius eine Gehirnerschütterung verpasst haben soll, im Anschluss nicht begegnen wollte.
„Natürlich erinnere ich mich an das Spiel. Wenn mich jemand eine Woche nach dem Finale gefragt hätte, ob ich Ramos zu meinem Geburtstag einladen würde, hätte ich nein sagen. Eine seltsame Nacht, aber lange her“, hielt der 53-Jährige fest.
„Haben einen schwierigen Gegner vor uns“
Rachegelüste? Das trifft auf Klopp eigenen Aussagen nach nicht zu. „Ich kann dieses Gefühl nicht zurückbekommen, diese Wut oder was auch immer, also versuche ich es gar nicht erst“, meinte er und stellte klar: „Wir wollen zeigen, wie gut wir sind. Wenn wir besser sind als Real Madrid, dann können wir weiterkommen.“
Laut dem gebürtigen Stuttgarter konnte seine Truppe 2018 mit den Königlichen mithalten. „Es interessiert niemanden, wenn wir in 25 Jahren zurückblicken, dass wir in diesem Finale 25 Minuten lang gut waren“, konstatierte er und merkte an: „Wir fühlen uns in unserer momentanen Verfassung gut, aber wir haben einen schwierigen Gegner vor uns.“ Ihm gehe es mit den Reds „nicht so sehr darum, der Welt zu zeigen, wie gut wir sind, um ehrlich zu sein. Es geht darum, dass wir aus dieser Saison alles herausholen wollen, was möglich ist.“
„Jeder sagt, dass Real Favorit ist, das ist toll“
Dass seine Truppe gegen die Madrilenen bestehen kann, davon sei Klopp trotz angeblicher Außenseiter-Rolle überzeugt. „Eigentlich ist unsere Mannschaft für diese Art von Spielen gemacht. Wir treffen auf eine spielstarke Mannschaft, das hilft. Wir haben eine Chance. Auf jeden Fall. Jeder sagt, dass Real Favorit ist, das ist toll“, so der Liverpool-Coach.
In der Champions League haben die Engländer um ihren deutschen Trainer nach 2019 einen erneuten Titelgewinn im Visier – die Grundlage für das Weiterkommen kann am Dienstagabend (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei SKY) geschaffen werden. „Real Madrid ist gut in Form und sie haben viel Erfahrung. Wenn jemand weiß, wie man die Champions League gewinnt, dann ist es Real Madrid“, sagte der frühere Bundesliga-Trainer über die Stärken des Gegners.
Trainer in Spanien? Klopp gesteht Sprachprobleme
Nebenbei äußerte sich Klopp auch zur Möglichkeit, ob er nach seiner Zeit in Liverpool bei den Blancos oder einem anderen spanischen Verein als Trainer arbeiten könnte. Diplomatisch antwortete er auf seine gewohnte Art und Weise: „Wenn ich am Ende meiner Karriere nur drei Klubs (1. FSV Mainz 05, Borussia Dortmund und FC Liverpool; d. Red.) gehabt hätte, dann wäre das doch nicht so schlimm, oder? Ich würde es nicht bereuen.“
Dennoch machte er keinen Hehl daraus, dass ihn die Chance reizen würde: „Das Wetter ist hier so viel besser. Ihr seid gesegnet! (…) Es gibt drei Spitzenklubs (Atlético, FC Barcelona, Real Madrid; d. Red.). Ich würde zu allen von ihnen passen. Das einzige Problem, das ich habe, ist, dass mein Spanisch wirklich schlecht ist. Mit meinem gebrochenen Spanisch würden sie mich in Spanien nicht gerne haben.“ In diesem Zuge nannte er sogar ironisch ein potenzielles Wunschziel: „Real Mallorca wäre schön!“
Was ein Typ!#Klopp: “Bereuen,nicht RM zu trainieren? Beim Flugzeug-Ausstieg habe ich schon bereut,nicht hier zu leben. Aber wir gehen harten Weg… Mein Spanisch ist so schlecht,ihr hättet keinen Spaß! Nur mit Bier bestellen,kommt man nicht weit…vielleicht mal Real Mallorca?!” pic.twitter.com/puytHroPm8
— Nils Kern (@nilskern17) April 5, 2021
Jota: „Wir werden viel rennen und kämpfen müssen“
Neben Klopp sprach auch Diogo Jota über das Duell mit den Königlichen: „Wir sind wieder in Form und wollen darauf aufbauen. Gegen Real Madrid erwartet uns eine große Aufgabe und wir müssen bereit sein.“ Laut dem Portugiesen wird es gegen den spanischen Rekordmeister „vor allem eine Menge Anstrengung erfordern. Wir werden viel rennen und kämpfen müssen.“
Sich auf die Truppe von Trainer Zinédine Zidane einzustellen, sei laut dem 24-Jährigen schwierig: „Vermutlich kann selbst unser Coach (Klopp; d. Red.) nur erraten, wie sie spielen werden. Wir müssen ihre Abläufe analysieren. Ich denke, es ist schwer, solche Dinge vorherzusagen. Wir müssen einfach unser Bestes geben und wissen, was sie tun können, wenn sie mit einer Dreier- oder Viererabwehr spielen.“ Wie Real auftritt? Das wird sich erst Dienstagabend zeigen. Spannung ist jedenfalls versprochen!
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