Christoph Metzelder, Ex-Profi von Real Madrid, ist vergangene Woche in Düsseldorf wegen der Verbreitung von kinder- und jugendpornographischer Schriften zu einer Haftstrafe von zehn Monaten auf Bewährung verurteilt worden. So wie viele aktuelle und ehemalige Fußballer kritisiert nun auch Toni Kroos diesen offensichtlich milden Schuldspruch öffentlich.

„Es ist ein unfassbares Urteil, im Sinne von: Es ist ja null abschreckend. Heute habe ich gelesen, dass irgendwo wieder ein Kinderporno-Ring mit 400.000 Mitgliedern aufgeflogen ist. Da habe ich mich auch wieder gefragt: In was für einer Welt leben wir? Wenn man so ein Urteil sieht, dann ist es doch für diese ganzen kranken Menschen einfach null abschreckend. Die sagen dann: ‚Ja, okay, dann werde ich irgendwann erwischt und kriege zehn Monate auf Bewährung.‘ Dafür fehlt mir jegliches Verständnis“, sagte der Mittelfeldregisseur, Vater von drei Kindern, in der neuesten Ausgabe seines Podcasts „Einfach mal Luppen“.
Die zuständige Richterin begründete das Urteil damit, dass Metzelder zuvor nie straffällig geworden sei, aufrichtige Reue gezeigt und seit Bekanntwerden der Vorwürfe öffentlich bereits eine irreparable Vorverurteilung stattgefunden habe. Der 40 Jahre alte Ex-Innenverteidiger war von Mitte 2007 bis Mitte 2010 bei den Königlichen in Madrid unter Vertrag gestanden, dabei 31 Mal für sie aufgelaufen. Seine dortigen Erfolge: die Meisterschaft (2007/08) und der Gewinn der Supercopa de España (2007/08).
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