
Real Madrid zieht vor Gericht
MADRID. Der Streit zwischen LaLiga und einigen Klubs über den angekündigten (aber scheinbar noch nicht finalisierten) Milliarden-Deal mit dem luxemburgischen Unternehmen CVC geht nicht nur in die nächste Runde, sondern auch vor Gericht.
Wie Real Madrid am Dienstagnachmittag ankündigte, werden nach einer Vorstandssitzung nun rechtliche Schritte eingeleitet. Anders gesagt: Die Königlichen verklagen LaLiga um Präsident Javier Tebas.
Comunicado Oficial.#RealMadrid
— Real Madrid C.F. (@realmadrid) August 10, 2021
Die Mitteilung im Wortlaut:
Die ‘Junta Directiva’ (Vorstand) des Real Madrid C.F. hat in seiner heutigen Sitzung um 11:00 Uhr einstimmig beschlossen, zivil- und strafrechtliche Schritte gegen den Präsidenten von LaLiga, Herrn Javier Tebas Medrano, Herrn Javier de Jaime Guijarro, den Leiter des CVC-Fonds, und gegen den CVC Capital Partners SICAV-FIS-Fonds selbst einzuleiten.
Ebenso hat der Verwaltungsrat beschlossen, alle als angemessen erachteten rechtlichen Schritte einzuleiten, um etwaige Beschlüsse der am 12. August 2021 stattfindenden LaLiga-Versammlung in Bezug auf die Vereinbarung zwischen LaLiga und dem CVC-Fonds aufzuheben und unwirksam zu machen.
Auch Barça gegen Deal obwohl Messi-Rettung möglich gewesen wäre
Rückblick: Am 4. August hatte Liga-Verband LFP angekündigt, mit dem Finanzunternehmen eine „Finanzspritze“ vereinbart zu haben. Dabei soll CVC 2,7 Milliarden Euro zahlen, um zehn Prozent der Anteile an LaLiga zu erhalten. Unter anderem weil der Deal auf 50 Jahre angelegt ist, erhoben die Blancos früh Einspruch und bezeichneten das ganze als „irreführend“, zudem wurde beklagt, dass die Vereinbarung “ohne die Beteiligung von Real Madrid und ohne dessen Wissen getroffen” wurde.
Neben Real und angeblich Atlético und Athletic ist auch der FC Barcelona entschieden gegen das Geschäft. Und wie: Mit den jeweils circa 250 Millionen Euro, die Real und Barça erwartet hätten, hätte Lionel Messi bleiben können, aber Joan Laporta und Co. entschieden sich dagegen – ein klares Zeichen, wie “schlecht” der Deal sein muss.
Wie es nun weiter geht, bleibt abzuwarten. Eine Antwort von Tebas, der nicht gerade fürs nachgeben bekannt ist, dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Durch diese offensichtliche Drohung könnte ein „Bürgerkrieg“ in LaLiga ausbrechen – mit unklarem Ausgang. Vier Tage vor dem Anpfiff zur neuen Saison gerät das Sportliche mehr und mehr in den Hintergrund.
Tebas schießt zurück
Update: Tebas’ Antwort erfolgte wenig später via Twitter: „Die bedrohliche Methode, die Florentino Pérez seit Jahren im privaten Bereich anwendet, überträgt er nun in den öffentlichen Bereich. Vereine und Institutionen sind seinen Drohungen seit Jahren ausgesetzt. Seit 2015 gegen den Zentralisierung, ständige Anfechtung von Vereinbarungen, die Super League… Real Madrid verdient mehr!“
Real Madrid hat LaLiga gedroht. Mehr als diese Feststellung hatte der 59-jährige Verbandschef jedoch nicht loszuwerden – keine inhaltliche Antwort zum Deal, den Vorwürfen oder dem weiteren Vorgehen.
El método amenazante que desde hace años utiliza FP en privado lo traslada ahora a lo público. Clubs e instituciones llevamos años soportando sus amenazas. Desde 2015 contra la venta centralizada, las impugnaciones constantes de acuerdos, la Superliga…
El @realmadrid merece más https://t.co/Cl3EF6ucxp— Javier Tebas Medrano (@Tebasjavier) August 10, 2021
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