
Mourinho traf sich zunächst mit Khedira
MADRID. Zwei von José Mourinhos wichtigsten Transfers aus drei Jahren Amtszeit bei Real Madrid werden die von Sami Khedira und Mesut Özil gewesen sein. Der Portugiese, der heute bei der AS Rom tätig ist, traf sich unmittelbar nach dem Ende der Weltmeisterschaft 2010 mit Khedira. Der damalige Mittelfeldspieler des VfB Stuttgart hatte den Übungsleiter, der mit Inter Mailand zuvor die Champions League gewann und neu in Madrid war, sichtlich überzeugt.
„Er schrieb, dass ich ein großartiges Turnier gespielt habe, dass er mich schon eine Weile beobachtet hat und fragte, ob ich mir vorstellen könnte, für ihn zu spielen“, erinnerte sich Khedira im Dezember 2020 zurück. Wie der 77-fache deutsche Nationalspieler und Weltmeister von 2014 verriet, habe er sich damals sogar „ein bisschen vor Mourinho geschämt“. Aber na gut, er wollte natürlich zu Real wechseln. Er wollte für Mourinho spielen.
„Hi Sami. Have a look, our starting line for the future“
Und so kam es auch. Am 30. Juli 2010 wurde es offiziell: Real Madrid überwies kolportierte 14 Millionen Euro an den VfB Stuttgart. Khedira war fortan ein Blanco. Doch Mourinho war das zu wenig. Es gab ja immerhin noch einen weiteren deutschen Nationalspieler, der in Südafrika auf sich aufmerksam zu machen wusste. Mesut Özil lautete sein Name. Seinerzeit ebenfalls Profi in der Bundesliga. Aber nicht beim VfB Stuttgart, sondern bei Werder Bremen.
Mourinho wusste freilich, dass Khedira durch die Nationalmannschaft Kontakt zu Özil pflegt. Und das soll der damalige Real-Trainer gekonnt für sich zu nutzen gewusst haben. Wie die SPORT BILD (Ausgabe vom 17. November 2021) berichtet, beauftragte Mourinho den bereits unter Vertrag genommenen Khedira, um eine SMS an Özil weiterzuleiten. Der angebliche Inhalt: „Hi Sami. Have a look, our starting line for the future.“
Khedira und Özil für zusammen rund 30 Millionen Euro
Unter jenen elf Namen sei neben dem von Khedira auch der von Özil gestanden. Mourinho soll zuversichtlich gewesen sein, dass er den offensiven Mittelfeldspieler damit zusätzlich ködern kann. Das Ergebnis? Özil unterschrieb am 17. August 2010 – und damit etwas mehr als zwei Wochen nach Khedira – bei den Königlichen, die geschätzte 18 Millionen Euro an Werder zahlten.
Ob letztlich die SMS, die Mourinho offenbar Khedira zum Weiterleiten gesendet hatte, ausschlaggebend für Özils Entscheidung pro Real Madrid war? Das ist unklar, wobei er – wie er selbst versicherte – bis zu seinem Abgang 2013 gen FC Arsenal bei den Merengues „eine Menge erlebt und die Zeit genossen“ hat.
Während es Khedira 2015 von Real zu Juventus Turin und von dort im Januar 2021 zu Hertha BSC zog, wo er im Sommer seine aktive Fußballerkarriere beendete, steht Özil nach seinem Wechsel vom FC Arsenal zu Fenerbahçe Istanbul dort noch bis 2024 unter Vertrag.
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