Reportage

David Alaba: Ein Königstransfer mit Ansage

Real Madrid hat nach dem Abgang von Sergio Ramos einen neuen Abwehrboss. Sein Name: David Alaba. Der 29-Jährige, der vor der Saison ablösefrei vom FC Bayern München zu den Spaniern wechselte, überzeugt bei den Königlichen als Führungsspieler, Stabilitätsfaktor - und ist darüber hinaus auch noch torgefährlich. Der Königstransfer hält, was er verspricht.

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David Alaba Real Madrid
Alaba bejubelte gegen Sheriff Tiraspol seinen zweiten Treffer für Real Madrid – Foto: IMAGO / Marca

„Von den Qualitäten her ist er ein Knaller“

TIRASPOL. Wenn man David Alaba im Trikot von Real Madrid auf dem Platz zusieht, könnte man meinen, der Österreicher trägt dieses bereits seit unzähligen Spielzeiten. Doch in Wirklichkeit steht der Defensivspieler erst seit dem 1. Juli 2021 in der spanischen Hauptstadt unter Vertrag. Und er hat auch noch keine besonderen Pflichtspiel-Marken geknackt, sondern erst 17 Einsätze für die Madrilenen auf dem Konto. Trotzdem wirkt beim gebürtigen Wiener so vieles vertraut und eingespielt.

Womöglich liegt es daran, dass Alaba vor seiner Ankunft in 13 Jahren beim FC Bayern München zum Weltklasse-Profi reifte, an der Isar unter anderem 2013 und 2020 das Triple gewann. „Alaba kam vom FC Bayern, der offensiv ausgerichtet ist und wo er hoch und anspruchsvoll verteidigen musste. Von den Qualitäten her ist er ein Knaller. Er ist vielseitig, er hat einen guten Schuss und zeigt Führungsqualitäten. Mit seiner Verpflichtung war Qualität garantiert, zumal er ablösefrei kam“, um es in den Worten von Ex-Blanco Fabio Cannavaro, der seine Meinung kürzlich gegenüber der MARCA kundtat, zusammenzufassen.

Wer hätte Reals Abgänge besser kompensieren können?

Diese Qualität musste sich Real Madrid nach den Abgängen von Sergio Ramos (nun bei Paris Saint-Germain) und Raphaël Varane (nun bei Manchester United) für den Defensivbereich auch sichern. Und so konnte Cheftrainer Carlo Ancelotti nach seiner Rückkehr schnell aufatmen, dass er in Alaba einen geeigneten Spieler vorfand, der die Lücke in der Innenverteidigung bestens zu füllen weiß. Der Ex-Bayern-Star dirigiert das Defensivspiel Reals und harmoniert obendrein mit seinem Pendant Éder Militão. Nur eins von insgesamt 18 Pflichtspielen dieser Saison verpasste Alaba bislang. 15 Gegentore gab es in seinen 17 Einsätzen – und damit im Schnitt nur 0,88 pro Partie. Fünf Spiele endeten gar zu Null.

Reals neue Nummer 4 ist damit ein absoluter Verlässlichkeitsfaktor. Zumal er auf der Gegenseite bereits auch zwei Mal – zuletzt am Mittwochabend beim 3:0 gegen Sheriff Tiraspol – traf und drei Tore vorbereitete. Die Königlichen können sich glücklich schätzen, den Österreicher im Team zu haben. Das zeigt auch die Anerkennung, die er schon innerhalb der Mannschaft genießt. Erst seit wenigen Monaten in einem fremden Land und einer neuen Mannschaft, versucht sich der langjährige Münchner an der spanischen Sprache, gibt Ansprachen auf dem Platz und in Halbzeitpausen und witzelt mit seinen Kollegen nebenbei auf Deutsch.

In München wird Alaba nachgetrauert

In diese Mannschaft von Real Madrid passt Alaba soweit bestens rein. Und ausgerechnet beim FC Bayern München macht sich das Loch, das durch seinen Abgang entstand, bemerkbar. „Was auffällt, ist, dass sie speziell in der Innenverteidigung nicht die Stabilität haben. Vielleicht fehlt der Organisator. David Alaba war da ein wichtiger Mann, auch in der Kabine. Dieser Abgang hätte besser nicht stattfinden sollen“, urteilte Ex-Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge jüngst und wies darauf hin, dass der Verlust bis dato nicht kompensiert wurde.

Mit Rummenigge bedauert es aber nicht nur der ehemalige Boss der Münchner, dass Alaba nicht mehr für den deutschen Rekordmeister aufläuft. Bereits im Oktober erklärte Bayerns Chefcoach Julian Nagelsmann im Podcast EINFACH MAL LUPPEN, dass er gerne mit dem Abwehrmann zusammengearbeitet hätte. Alaba sei „ein super Spieler und ein super Typ“, meinte der 34-Jährige damals.

Nach dem 1:2 des FC Bayern in der Bundesliga gegen den FC Augsburg und dem 2:1 in der Champions League gegen Dynamo Kiew wäre Nagelsmann wohl ebenso glücklicher gewesen, hätte er Alaba im Team. Im Anschluss an beide Partien bemängelte der Münchner Übungsleiter das Defensivverhalten seiner Spieler und konstatierte, dass „deutlich besser und früher verteidigt werden kann“ und die Abwehrleute „stabiler sein“ müssen.

Doch Fakt ist: Alaba gehört nun Real Madrid – und die Münchner, die in den Verhandlungen um eine Verlängerung den Kürzeren zogen, müssen erst einmal weiter Ausschau nach einem adäquaten Ersatz halten. Wohl dem also, der mit einem Verteidiger, der ein solches Qualitätspaket aufweist, auftrumpfen kann. Und das auch noch ablösefrei!

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Vor dem Freistoßtor: David Alaba

Nach dem Freistoßtor: David AlaBAM

Der Junge brennt für Madrid und tut was für sein Geld - Im Gegensatz zu mehreren anderen Spielern in unserem Kader, deren Namen allseits bekannt sind. Bitte weiter so, David!
 
Vor dem Freistoßtor: David Alaba

Nach dem Freistoßtor: David AlaBAM

Der Junge brennt für Madrid und tut was für sein Geld - Im Gegensatz zu mehreren anderen Spielern in unserem Kader, deren Namen allseits bekannt sind. Bitte weiter so, David!
Wen du wohl meinst.... :D
 
Dass er jetzt bei uns ist, macht mich einfach nur froh. Er hat Qualität, Willenskraft und Führungsstärke.
Und das eigentlich geniale: er checkt einfach in den Madridismo ein und rockt, er gibt alles für unser Trikot und unsere Mannschaft, das spürt man. Sein Wert in der Kabine/ für das Team ist sehr groß. Einfach der beste Transfer in den letzten Jahren. Ernst gemeint.
 
Wenn man bedenkt, dass parallel dazu Ramos bis heute keine Minute gespielt hat - Kann man einfach nur froh über diesen Transfer sein! :D
Es ist eine einzige Win-Win Situation
- Ein Ausrufezeichen für Spieler wie Ramos, die etwas in zu viel Ego baden und sehen sollen, dass der Verein auch wenn er - ohne Zweifel - von solchen Spielern lebt, trotzdem über allem steht.
- Auf der anderen Seite - Bayern zum wiederholten Male (Kroos) nachtrauern zu sehen, ist auch etwas was einen iwie Stolz bereitet :)
 

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