
Reinier beim BVB unbedeutend
DORTMUND/MADRID. Etwas mehr als ein halbes Jahr noch, dann ist das Missverständnis vorbei. Das Missverständnis zwischen Reinier Jesus und Borussia Dortmund. Hatten alle Beteiligten anfangs gemeint, die zwei Jahre andauernde Leihe von Real Madrid zum BVB könnte sich ähnlich erfolgreich gestalten wie einst die von Achraf Hakimi, kam recht schnell die Gewissheit, dass es absolut nicht der Fall ist.
So wie in der zurückliegenden kommt der 19 Jahre alte Brasilianer auch in der aktuellen Saison beim BVB kaum zum Zug. Seine Gesamtbilanz bei den Westfalen: 28 Einsätze mit nur 570 Minuten, ein Tor, eine Vorlage. Eine Katastrophe für einen jungen Akteur, der sich eigentlich für einen festen Platz in der Mannschaft des prestigeträchtigsten Klubs der Welt empfehlen möchte.
„Borussia hat Reinier nicht unterstützt“
Reiniers Vater Mauro Brasilia hat seine Kritik an den Dortmundern daher nun in einem Interview mit der spanischen Sportzeitung AS erneuert. „Man versteht es nicht. Er hat keine Chancen bekommen und kämpft gegen Dinge an, die er nicht versteht. Borussia hat ihn auf wichtige Momente nicht vorbereitet. Wir haben nie einen Stammplatz gefordert, sondern immer Einsatzminuten, damit er sich entwickelt“, meinte er etwa.
Der BVB hätte den offensiven Mittelfeldspieler bereits verpflichten wollen, als dieser noch bei Flamengo Rio de Janeiro gespielt hatte, so Brasilia. „Aber dann war es unmöglich, Real Madrid abzusagen. Als sich die Möglichkeit der Leihe ergab, dachten wir, dass es ein guter Ort wäre für einen jungen Spieler wie ihn. Doch Borussia hat Reinier nicht unterstützt. Ohne Zuneigung ist es unmöglich. In der ersten Saison sagten sie, dass er taktisch und körperlich nicht auf dem gleichen Level wie seine Mitspieler sei, aber jetzt gibt es keine Ausreden“, unterstrich der Vater, der allerdings auch findet, „dass die Erfahrung fantastisch war, denn man lernt auch aus Schwierigkeiten. Er wird stärker daraus hervorgehen“.
BVB lehnt Abbruch der Leihe offenbar ab
Was Reinier auch tun wird: nicht in Dortmund bleiben, wenn sein dortiger Aufenthalt vertraglich zum 30. Juni 2022 endet. Wäre es nach dem Youngster und dessen Familie gegangen, wäre es ohnehin schon zu einer Trennung gekommen. „Wir versuchen, dass Reinier nach Spanien zurückkehrt, doch Borussia wollte die Leihe im vergangenen Jahr nicht abbrechen und meint, das auch jetzt nicht tun zu wollen. Man versteht es nicht. Wir müssen nun aber abwarten, um wieder mit ihnen zu reden. All das sorgt dafür, dass die Qualität von Reinier angezweifelt wird. Das ideale Szenario ist eine Rückkehr nach Spanien. Reinier würde gerne nach Spanien zurückkehren“, teilte Brasilia mit.
Reinier und Real Madrid: „Jetzt ist es schwieriger“
Bei Real wird der Südamerikaner angesichts der Umstände, die auch in Madrid für Unzufriedenheit sorgt, vorerst gewiss keine reelle Chance haben. Bedeutet: Die nächste Leihe steht bevor, diesmal innerhalb der iberischen Halbinsel. Reiniers Papa: „Real Madrid ist ein sehr korrekter Klub und natürlich verfolgt dieser die Situation aufmerksam. Real Madrid stört sich daran, kann aber nichts machen. Wir sind Madrid für alles sehr dankbar. Der anfängliche Plan war die zweijährige Leihe hier, um zu sehen, welche Leistungen er mit Blick auf eine Rückkehr zu Real Madrid zeigt. Jetzt ist es schwieriger. Aber im Leben gibt es Zeit für alles.“ Der Kontrakt zwischen Reinier und Real läuft bis 2026.
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