Vorbericht

Erstmals Xavi vs. Ancelotti: Wer gewinnt im Supercopa-Clásico?

Die Supercopa de España 2022 startet - und der FC Barcelona und Real Madrid kämpfen im Halbfinale um den Einzug ins Endspiel. Alle Infos zum Supercopa-Clásico (Mittwoch, 20 Uhr).

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Xavi Hernandez Carlo Ancelotti
Xavi und Ancelotti kämpfen um den Finaleinzug – Fotomontage: IMAGO, REAL TOTAL

Die Ausgangslage

  • Clásico numero 248! Nicht aber wie sonst üblich in Spanien, sondern diesmal in Saudi-Arabien. Um genau zu sein: in der Hauptstadt Riad. Grund dafür ist die Supercopa de España, die nach 2020 zum zweiten Mal auf saudischem Boden ausgetragen wird. Der FC Barcelona und Real Madrid werden sich bei der diesjährigen Ausgabe am Mittwochabend (20 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker, ohne TV-Übertragung) im Rahmen des Halbfinals im King Fahd Stadium gegenüberstehen. Für die beiden spanischen Klub-Großmächte steht reichlich Prestige sowie der Finaleinzug und infolgedessen der erste Titel im Jahr 2022 auf dem Spiel. Die Königlichen hoffen, gegen Barça ihre Erfolgsserie von zuletzt vier Siegen fortsetzen zu können. Sollten die Blancos die Katalanen bezwingen, wäre es für die Madrilenen zugleich der 100. Clásico-Sieg. Ein zusätzlicher Anreiz für Chefcoach Carlo Ancelotti und die Seinen, zumal es ein Türöffner für den ersten Titel seit der Meisterschaft im Sommer 2020 wäre. Im Falle eines Finaleinzugs würde der Gegner Atlético oder Athletic Club lauten: Beide Teams treffen im anderen Halbfinale (Donnerstag, 20 Uhr) aufeinander und könnten der Gegner im Endspiel (Sonntag, 19:30 Uhr) werden.

Der Gegner

  • Die Hoffnung lebt bei den Katalanen, nach den turbulenten Ereignissen der jüngeren Vereinshistorie wieder für Sonnenstrahlen über Barcelona zu sorgen. Mit einem Finaleinzug und einem Titelgewinn würde Barça reichlich Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben schöpfen. Die bisherige Saison der „Culés“ verlief nämlich wenig erfolgreich: In LaLiga belegt man nach dem 20. Spieltag nur Platz sechs – Tendenz jedoch steigend – und in der Champions League gab es bereits in der Gruppenphase den Knockout. Dass im Halbfinale der Supercopa nun ausgerechnet Real Madrid wartet, bedeutet für Cheftrainer Xavi Hernández, der im November 2021 Ronald Koeman beerbte, dass es viel zu gewinnen und auch viel zu verlieren gibt. Mit einem Erfolg würde die Niederlagenserie gegen die Königlichen beendet werden und der Titeltraum aufleben, mit einer Pleite hinge der Haussegen noch schiefer. Xavis Truppe wird damit alles in die Waagschale werfen, um den Madrilenen endlich mal wieder eins auszuwischen, allerdings treten einige Spieler angeschlagen an wie Ronald Araújo oder Frenkie de Jong, andere sind nicht wirklich spielfit wie Pedri oder Neuzugang Ferran Torres.

Voraussichtliche Startelf: Ter Stegen – Dani Alves, Piqué, Araújo, Jordi Alba – Nico, Busquets, Gavi – Dembélé, Luuk de Jong, Memphis.

Personelles und voraussichtliche Aufstellung

  • Während beim FC Barcelona ziemlich Personalsorgen herrschen, verfügt Ancelotti bei Real über einen fast kompletten Kader. Erfreulich aus Sicht der Madrilenen: Sowohl Daniel Carvajal als auch Luka Jović sind mit nach Saudi-Arabien gereist. Beim spanischen Rekordmeister gibt es daneben nur zwei Profis, die die Reise nach Riad nicht antraten: Einzig Gareth Bale – der laut Ancelotti „Angst“ hat, zu trainieren – und Mariano Díaz, der sich gegen Alcoyano verletzte, blieben in Madrid. Ob sowohl Carvajal nach Verletzung als auch Jović nach seiner Corona-Infektion spielen werden, ist zwar noch ungewiss, und doch ist ein so voller Kader auch ein positives Zeichen: Denn alle Spieler, die nach Riad eingereist sind, sind doppelt geimpft – zumindest hier gab es keine negativen Überraschungen bei Real Madrid. Hinsichtlich Ancelottis Startelf äußerte der Italiener auf der Pressekonferenz nur zwei “Zweifel”: die Rechtsverteidiger- und die Rechtsaußenposition – möglicherweise fällt die Entscheidung wie schon zuletzt gegen Valencia (4:1) auf Lucas Vázquez und Marco Asensio. Vorne ist natürlich gesetzt: das Duo Vinícius-Benzema, das wettbewerbsübergreifend mehr Tore hat (36) als Barcelona (35).
  • Nicht dabei: Gareth Bale (nicht fit), Mariano Díaz (verletzt)
Real Madrids voraussichtliche Startelf gegen den FC Barcelona
So könnte Real Madrid gegen den FC Barcelona starten – Grafik: REAL TOTAL

    Die Stimmen zum Spiel

    Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Alles kann passieren. Morgen muss es einen Gewinner geben. Wir müssen das Spiel bestreiten und das so gut wie möglich – mit dem Wissen, dass wir einen sehr starken Gegner haben, der in dieser Saison ein paar Probleme mehr hatte als wir. Es ist dennoch ein Spiel wie jedes andere, zwei Teams treffen aufeinander und beide wollen ins Finale.“

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    Xavi Hernández (Cheftrainer FC Barcelona): „Wir werden versuchen, das Spiel zu dominieren und gut zu verteidigen. Madrid ist in sehr guter Form, zurzeit sind sie wohl die beste Mannschaft in Spanien, wie man an der Tabelle ablesen kann. (…) Der Clásico ist immer unberechenbar – nach meiner Erfahrung müssen wir versuchen, unser Spiel auf den Platz zu bringen. Wir wissen, dass wir ihnen Probleme bereiten können und wir werden bis zum Ende kämpfen. Wir können in nur zwei Spielen einen Titel gewinnen – das Spiel ist sehr wichtig für uns.“

    Statistiken und Besonderes

    • GESAMTBILANZ: Der FC Barcelona und Real Madrid standen sich bislang in 247 Clásicos gegenüber. Dabei spricht die Bilanz knapp pro der Madrilenen, die 99 Siege verbuchten. 52 Duelle endeten Remis, 96 Mal holte Barça den Sieg. Tordifferenz: 412 zu 402 aus Sicht Reals.
    • DIE BISHERIGEN SUPERCOPA-CLÁSICOS: Die bisherigen 14 Clásicos stellten allesamt Endspiele dar, alle mit Hin- und Rückspiel: Real gewann acht (zwei davon beim letzten Aufeinandertreffen 2017), Barça vier dieser Partien. Der Pokal ging jedoch mit sechs Malen fast immer an Real: 2017, 2012, 1997, 1993 und 1990 und 1988. Barça jubelte nur einmal: im Sommer 2011.
    • BARÇA MIT MEHR SUPERCOPA-TITEL: Mit 13 Titel ist der FC Barcelona Rekordhalter der Supercopa de España. Real Madrid steht bei elf und könnte auf zwölf verkürzen. 2020 klappte das, als man im Finale Atlético im Elfmeterschießen schlug, 2021 war dann im Halbfinale gegen den Titelverteidiger aus Bilbao Schluss. 
    • ERSTMALS XAVI GEGEN ANCELOTTI: Das Halbfinale in der Supercopa ist für Xavi und Ancelotti ein besonderes Aufeinandertreffen, denn es ist ihr erstes an der Seitenlinie. Während Ancelotti erstmals 1995 bei Reggiana einen Job als Cheftrainer annahm, ist Xavi erst seit 2019 als Chefcoach tätig – erst bei Al-Sadd SC und seit November beim FC Barcelona, mit dem er als Spieler einst 42 Clásicos bestritt und 17 Siege, zwölf Remis sowie 13 Niederlagen gegen Real Madrid verbuchte. Ancelottis Clásico-Bilanz: drei Siege, drei Niederlagen. 

    Der letzte Clásico | Alle Videos

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    Kommentare
    Da Carlo sofort nach seiner Genesung Toni für Valverde brachte, würde es mich nicht wundern, wenn Carvajal für Lucas startet. Ansonsten wird die Valencia Aufstellung auflaufen, quasi Ancelottis Sonntagsanzug für jeden Wochentag.
     
    Puh, Asensio, Rodrygo oder Hazard, für wenn würdet ihr euch entscheiden?
     
    Puh, Asensio, Rodrygo oder Hazard, für wenn würdet ihr euch entscheiden?

    Rodrygo wirkte zuletzt unsicher in seinem Dribbling, hat öfters mal abgebrochen etc...
    hätte nie gedacht das mal zu sagen, aber ich würde derzeit Asensio vor Rodrygo sehen, was diese Start11 anbelangt. Defensiv arbeitet Asensio genauso mit nach hinten und spielt mit Lucas besser zusammen. Unsere linke Seite wird eher mal einen Ballverlust hinnehmen, vor allem wenn Mendy weiter seinen Unfug treibt und auch Vini wird nicht immer durchkommen (auch wenn ich es mir wünschen würde und hoffe)... Deshalb sollte die rechte Seite zwar auch Gefahr ausstrahlen, aber auch Sicherheit. Ab der 60. kann dann auch Rodrygo mit seinem Tempo gefährlicher für das ausgelaugte Barca werden.


    Und Hazard.. sollte m.M.n. nicht einmal eingewechselt werden. Er stoppt Angriffe, sucht keinen Abschluss und da ist jeder andere offensiv Spieler willkommener.
     

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