
Luka Jović: Drei große Starelf-Möglichkeiten verpasst
VILLARREAL. Kein Einsatz gegen den Athletic Club, kein Einsatz gegen den FC Granada – und nun auch nochmals kein Einsatz gegen den FC Villarreal: Nach seiner am 23. Januar gegen den FC Elche erlittenen Verletzung im hinteren linken Oberschenkel wirkte Karim Benzema auch am Samstag beim Auswärts-0:0 gegen das „Gelbe U-Boot“ nicht mit.
Der klare Plan dahinter: Kein Risiko eingehen und einsatzbereit sein, wenn es am Dienstag im Champions-League-Kracher gegen Paris Saint-Germain zur Sache geht (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei Amazon Prime).
Hinter den Königlichen liegen drei Begegnungen, in denen also der Weg frei war, damit Luka Jović auch mal seine Chancen von Anfang an bekommt. Die Realität: Obwohl der Serbe immer im Kader stand, gehörte er der Startelf kein einziges Mal an.
Ancelotti zu REAL TOTAL: „Jović weiß, dass er mir gefällt“
Spätestens das Duell mit Villarreal hat aufgezeigt, dass er unter Trainer Carlo Ancelotti in der Angriffszentrale nicht mal mehr die Nummer zwei ist. „Jović weiß, dass er mir gefällt“, hatte der Italiener Anfang November gegenüber REAL TOTAL beteuert. Einen richtigen Beweis dessen ist er ihm jedoch schuldig.
Nach Asensio und Isco darf selbst Bale vor Jović ran
Bitter für den vor allem: In Benzemas Abwesenheit wurde ihm auch im Estadio de la Cerámica jemand vorgezogen, der ansonsten gar kein Mittelstürmer ist. In Bilbao bekam Marco Asensio diese Rolle, gegen Granada füllte sie dann Isco aus – und jetzt Gareth Bale, der somit erstmals überhaupt seit Ende August für die Königlichen zum Zug kam. All das, obwohl Jović beispielsweise sowohl schon gegen Elche als auch zuvor gegen Real Sociedad direkt für Benzema in die Partie kam, als dieser sich verletzt hatte und raus musste.
Ancelotti begründete die anhaltende Reservistenrolle des 24-Jährigen damit, dass dieser ja mit dem Coronavirus infiziert gewesen war, daher eine Zeit lang gebraucht habe, um wieder richtig zu Kräften zu kommen. Nur eine Ausrede? Könnte man meinen. Positiv getestet wurde Jović schließlich am 30. Dezember. Und bereits zur Supercopa de España kehrte er in den Kreis der Mannschaft zurück.
„Carletto“ am Freitag bei der Pressekonferenz: „Jović geht es viel besser, denn er hat sich von dem Ausfall durch Corona erholt, er trainiert gut und hat gegen Granada einen guten Job gemacht, als er eingewechselt wurde. Er hat seine Chance, zu spielen. Es hängt davon ab, wie wir die Partie planen. Wenn wir vorne eher einen Stürmer im Strafraum brauchen, dann werde ich auf ihn setzen. Wenn nicht und wir eher an einen Ballbesitz-Fußball denken, dann kann ich auch andere einsetzen.“
Typisch: Matchwinner Luka Jović? Es fehlen Zentimeter
Letzteres war am Ende der Fall. An diesem 24. Spieltag der Primera División durfte Jović mal wieder nur kurz ran. Nach 74 Minuten reagierte Ancelotti erstmals, brachte die Nummer 16 und nahm Bale dafür vom Feld. Und wie es für den bulligen Stürmer mittlerweile im Real-Trikot so typisch geworden ist, kam zum x-ten Male auch noch jede Menge Pech hinzu.
Die zweite Minute der Nachspielzeit in Villarreal: Der ebenfalls eingewechselte Eden Hazard kontrolliert das runde Leder im Mittelfeld gut, dreht sich mit ihm schnell, schickt Jovic umgehend. Der Ball bewegt sich ein wenig vom Zentrum hinaus auf die halbrechte Seite, doch der Angreifer befindet sich immer noch in einer mehr als vielversprechenden Position, läuft allein Richtung Strafraum, entscheidet sich an dessen Kante, Keeper Gerónimo Rulli überlupfen zu wollen. Das gelingt auch. Aber dann: Latte. Als wäre er verflucht. Er zeigte nicht mal wirklich eine verärgerte, hadernde Reaktion, obwohl er 107 Sekunden vor dem Abpfiff beinahe zum Matchwinner avanciert wäre.

Maximal Joker: Geht Luka Jović im Sommer endgültig?
Zu wundern scheint ihn dieses Unglück wohl mittlerweile selbst nicht mehr. Jović und Real: das sind in bislang 48 Einsätzen nur drei Treffer, dafür aber so einige Aluminiumtreffer oder wegen Abseitsstellungen aberkannte Erfolgserlebnisse. Es soll einfach nicht sein. Als fünftes Rad am Wagen wäre ein endgültiger Abschied aus der spanischen Hauptstadt nach dem Ablauf der Saison eigentlich nur die logische Konsequenz.
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