Interview

Hakimi: „Real Madrid wollte nicht so sehr auf mich setzen wie andere“

Vor dem Champions-League-Kracher gegen Real Madrid lässt Paris Saint-Germains Achraf Hakimi seinen Abgang von der Concha Espina Revue passieren. Die Königlichen hätten anders als seine darauffolgenden Vereine nicht wirklich zum Ausdruck gebracht, auf ihn zu zählen. Der 23 Jahre alte Marokkaner trägt Real jedoch „im Herzen“ und betont, man dürfe „Madrid nie für tot erklären“.

824
Achraf Hakimi PSG
Hakimi wechselte im vergangenen Sommer von Inter zu Paris Saint-Germain – Foto: IMAGO / Buzzi

Hakimi trägt Real Madrid „im Herzen“

PARIS. Duell mit Herzensverein: Für Achraf Hakimi hat das Champions-League-Achtelfinale gegen Real Madrid eine besondere Bedeutung. Ehe der marokkanische Außenverteidiger bei Borussia Dortmund, Inter Mailand und neuerdings bei Paris Saint-Germain anheuerte, war er von 2006 bis 2018 im Trikot des weißen Balletts aufgelaufen. Der gebürtige Madrilene entstammt der Talentschmiede der Königlichen.

Seine Zuneigung gegenüber Real muss der 23-Jährige jetzt jedoch für mindestens zweimal 90 Minuten verdrängen, wenn er diese Saison mit PSG den Henkelpokal holen möchte. „Es ist ein schönes Spiel und wie man weiß, ist dass ein Klub, den ich wegen all dem, was er mir gegeben hat, im Herzen trage“, sagte Hakimi der Sportzeitung MARCA.

Hakimi: „Man darf Madrid nie für tot erklären“

Am Dienstagabend stehen sich die Pariser und die Blancos zum Hinspiel im Parc de Princes gegenüber (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei Amazon Prime). Der Respekt vor dem Ensemble von Carlo Ancelotti ist groß. „Es ist eine Top-Mannschaft und man darf Madrid nie für tot erklären, auch wenn es scheint, dass wir hier die größeren Namen haben. Es ist klar, dass sie großartige Spieler haben, die zudem seit vielen Jahren gemeinsam spielen und eine immense Qualität besitzen. Wir müssen bei allen vorsichtig sein, auf ihre Konter achten, die sehr gut sind. Doch sie müssen genauso auf der Hut vor uns sein. Wir werden versuchen, die Kontrolle über die Partie zu haben“, kündigte der Abwehrmann an.

Bei diesem Spitzenduell hätte Hakimi gut und gerne auch auf der anderen Seite stehen können. Nach seinem zweijährigen BVB-Aufenthalt entschloss sich Real letztlich überraschend allerdings dazu, Hakimi angesichts der wirtschaftlichen Auswirkungen durch die Coronavirus-Pandemie lieber zu verkaufen. Inter griff für rund 40 Millionen Euro zu.

Real Madrid nutzte Vorkaufsrecht nicht

„Wenn du aus der Castilla kommst, ist es normal, dass der Klub nicht so sehr auf dich setzt, weil du ein junger Spieler bist. Doch dann ging ich auf Leihbasis nach Dortmund, ich hatte dort zwei großartige Jahre und musste zurückkommen und entscheiden. Und dann schien Real Madrid weiterhin nicht auf mich zu setzen, obwohl ich auf einem hohen Niveau hätte weiterspielen können. Dann, als ich zu Inter ging, gab es für Real Madrid auch eine Kaufoption (Rückkauf per Vorkaufsrecht; d. Red.), und die wurde ebenso wenig gezogen. Von daher glaube ich, dass Real Madrid nicht so sehr auf mich setzen wollte wie andere Klubs. Und ich bin zufrieden, denn ich glaube, dass diese Klubs nichts falsch gemacht haben, indem sie auf mich setzten“, kommentierte Hakimi das Geschehene.

Nichtsdestotrotz: Der Youngster kann von sich behaupten, schon eine ganze Spielzeit lang Teil der Real-Profis gewesen zu sein. Nach dem Verkauf von Danilo avancierte Hakimi zur Saison 2017/18, in der die Merengues Champions-League-Sieger wurden, als damals 18-Jähriger zum Backup von Daniel Carvajal. 17 Einsätze bestritt er damals dann auch noch.

Im Vergleich zur damaligen Zeit sei er inzwischen „ein paar Jahre älter, reifer, ich habe mehr Erfahrung. In Madrid kam ich aus der Castilla, ich hatte nicht die Erfahrung auf dem hohen Profi-Level. Jetzt, nachdem ich bei einigen Vereinen und in großartigen Mannschaften gespielt habe, bin ich erfahrener, reifer und trage mehr Verantwortung“, so Hakimi. Wann er wohl zu seinem Herzensverein zurückkehrt? Das ist jedenfalls das, was er langfristig plant. In Paris ist er vertraglich bis zum 30. Juni 2026 gebunden. Und die Causa Kylian Mbappé zeigte: So leicht wird das Eigengewächs von dort nicht loszueisen sein.

Reals Trikots 2021/22: Jetzt im Adidas-Onlineshop bestellen

0.00 avg. rating (0% score) - 0 votes
von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

Kommentare
Im Nachhinein ist man natürlich immer schlauer und bei Carvajals Verletzungsanfälligkei wäre Hakimi jetzt Gold wert gewesen. Es war aber auch seine persönliche Entscheidung, nach Paris zu wechseln und diese wurde respektiert. Blicken wir nach vorne, denn bis sein Vertrag ausgelaufen ist und er wieder eine Option sein könnte, werden ganz andere Verteidiger für uns am Horizont auftauchen. Hakimis Real Madrid-Zug dürfte schon abgefahren sein. Schon diesen Sommer muss dringend ein hochwertiger Carvajal-Nachfolger bei uns aufschlagen.
 
Es tut weh, dass er niemals für uns spielen wird und wenn sein Vertrag irgendwann ausläuft, falls er ihn nicht verlängert, wird er knapp 28 sein und ob wir ihn dann noch brauchen werden?
Aber es ist wie es ist. Wir sollten lieber einen Ersatz für Carvajal suchen.
 
Es war für den Verein die richtige Entscheidung. Hakimi konnte man zu (sehr gutem) Geld machen, Carvajal nicht. Carvajal, wenn gesund, ist vor allem in Topspielen die eindeutig die bessere und solidere Personalie und mit Vazquez hat man eine gute Alternative für die Liga. Außerdem: Reisende soll man nicht aufhalten und Hakimi hatte die Wahl als Nummer 2 in Madrid zu bleiben und zu lernen. Den Stinkstiefel dem Verein anzuziehen finde ich nicht in Ordnung. Real Madrid hat Hakimi nicht vor die Tür gesetzt! Hakimi wollte gehen. Das sind die Fakten und Hakimi sollte auch aufhören einem Zug nachzulaufen der für ihn definitiv abgefahren ist...
 
Ich kann mich noch entsinnen, wie ich auf irgendwelchen Streams seinen Werdegang im Nachwuchs verfolgt habe. Man konnte schon mit 15-16 erahnen, dass dieser Bursche im bezahlten Fußball wird reüssieren können. Ein überragender Spieler und für mich immer noch eine massive Enttäuschung, ihn nicht in weiß zu sehen. Hoffentlich schafft es der Verein den 16.jährigen Alejandro Jimenez zu halten (ein sommerlicher Abgang nach München steht zur Bedrohung bereit), er gilt bei vielen als nächster großer AV-Hit aus der Real Madrid Schmiede.
 
Ich kann mich noch entsinnen, wie ich auf irgendwelchen Streams seinen Werdegang im Nachwuchs verfolgt habe. Man konnte schon mit 15-16 erahnen, dass dieser Bursche im bezahlten Fußball wird reüssieren können. Ein überragender Spieler und für mich immer noch eine massive Enttäuschung, ihn nicht in weiß zu sehen. Hoffentlich schafft es der Verein den 16.jährigen Alejandro Jimenez zu halten (ein sommerlicher Abgang nach München steht zur Bedrohung bereit), er gilt bei vielen als nächster großer AV-Hit aus der Real Madrid Schmiede.

Alejandro Alejandro lala la la lala
 
Hoffentlich schafft es der Verein den 16.jährigen Alejandro Jimenez zu halten (ein sommerlicher Abgang nach München steht zur Bedrohung bereit), er gilt bei vielen als nächster großer AV-Hit aus der Real Madrid Schmiede.

Ist er Brasilianer und wurde er für 40 Mio. gekauft? Ansonsten rechne dir besser nicht allzu große Chancen aus..
 
Ich hoffe das sowas sich noch mal wiederholen wird.So manchmal habe ich das Gefühl das Perez unsere ausgebildeten Castilla Talente nur verschleudern will um sich seine megastars zu kaufen.
Dazu noch Regulon und Llorente verschleudert.
Schade vielleicht kommt ja Hakimi vorher wieder zu uns.
Hala Madrid
 
Ich hoffe das sowas sich noch mal wiederholen wird.So manchmal habe ich das Gefühl das Perez unsere ausgebildeten Castilla Talente nur verschleudern will um sich seine megastars zu kaufen.
Dazu noch Regulon und Llorente verschleudert.
Schade vielleicht kommt ja Hakimi vorher wieder zu uns.
Hala Madrid

Ödegaard ist auch kein unbeschriebenes Blatt, der mit Arsenal aktuell die Liga für ihre Verhältnisse aufmischt und allen Anschein nach die EL und vielleicht sogar CL erreicht. 32 Mio. für ihn waren spottbillig. Für no-names zahlen PL-Clubs mittlerweile schon 50 bis 60 Mio. Einzige, was er hören wollte, dass er eine Rolle in der kommenden Saison spielen wird. Stattdessen wurde ihm strotzend vor Dreistigkeit Isco vor die Nase gesetzt
 

Verwandte Artikel

„Es ist nie zu spät!“ Pochettino weiß dank Mbappé: Träume werden Real

In seiner jüngsten Gastrolle bei El Chiringuito gewährte Mauricio Pochettino, ehemals Trainer...

Sergio Ramos bot sich Real Madrid an: „Tür immer aufgemacht“

Sergio Ramos habe Real Madrid nach eigener Aussage eine Rückkehr angeboten –...

Carvajal spricht offen: „Wechsel war notwendig“

Daniel Carvajal heißt den Wechsel auf der Trainerbank von Real Madrid gut...

Guardiola: „Bin der Trainer mit den meisten Spielen im Bernabéu“

Real Madrid gegen Manchester City - auch in der Champions-League-Saison 2025/26 soll...