
Lienhart vom SC Freiburg: „Pepe kennt man als brutal, aber…“
FREIBURG. Für Philipp Lienhart endete kürzlich eine beachtliche Serie. Seit Beginn der Saison 2020/21 hatte der österreichische Innenverteidiger jedes einzelne Pflichtspiel des SC Freiburg von Anfang an bestritten und nie gefehlt – bis ihn jetzt eine Coronavirus-Infektion außer Gefecht gesetzt hat. Der einstige Akteur von Real Madrids U19 und zweiter Mannschaft ist bei dem Bundesligisten unter Christian Streich längst eine feste Größe.
Grundlage dessen sind auch die vielen Erfahrungen und Kenntnisse, die Lienhart während seiner drei Jahre in der spanischen Hauptstadt sammeln konnte. So hatte ihm beispielsweise kein geringerer als Pepe Ratschläge gegeben, der Portugiese war sich nicht zu schade.
„Pepe kennt man aus dem Fernsehen ja als brutalen Verteidiger. In der Kabine habe ich ihn aber als extrem netten und hilfsbereiten Menschen kennengelernt. Bei einer Taktik-Übung hat er mir Tipps gegeben, wie man sich beim Verteidigen seitlich hinstellt und nicht mit beiden Füßen nach vorne. So kann ich gleichzeitig schnell nach hinten und nach vorne verteidigen. Das nehme ich mir bis heute zu Herzen“, sagte Lienhart zu SPORT BILD.
„Da hat Zidane gesagt: ‚Schaut mal Jungs, so macht man das‘“
Jede Menge lernen konnte er auch von Zinédine Zidane, den er in der Castilla zwischenzeitlich als Coach hatte. „Einmal haben wir direkte Freistöße trainiert. Von uns Spielern ist kein Freistoß richtig gekommen. Da hat er sich den Ball genommen und gesagt: ‚Schaut mal Jungs, so macht man das‘ – und dann hat er den Ball genau in den Winkel gehauen. Da wurde uns allen noch mal klar, was für ein unfassbarer Fußballer er ist“, erinnerte sich der Nationalspieler begeistert.
Gesteigert hat sich Lienhart in Madrid insbesondere beim Spiel mit dem Ball. „Bei Real hatten wir auch in der zweiten Mannschaft immer viel Ballbesitz. Ein Tipp von Zidane war, dass man den Spielaufbau immer mit wenigen Kontakten beschleunigen soll. Die Zeit zwischen Annahme und Abspiel sollte kürzer werden, und ich sollte mich schon umschauen, bevor der Ball zu mir kommt, um direkt eine gute Lösung zu haben. Da habe ich mich sehr weiterentwickelt und von ihm als Trainer profitiert“, erzählte er.
SC Freiburg: Lienhart über seinen einzigen Real-Einsatz
Bei den Königlichen hat es für Lienhart letzten Endes nur zu einem Einsatz für die Profis gereicht, wobei es nicht wenige gibt, die selbst davon träumen. Zum Zug kam der Abwehrspieler ausgerechnet in der Saison 2015/16 auswärts Copa del Rey gegen den FC Cádiz, wonach Real disqualifiziert wurde.
„Das war eigenartig, weil wir schon in der Halbzeit wussten, dass der damalige Trainer Rafael Benítez einen gelbgesperrten Spieler eingesetzt hatte“, erklärte Lienhart selbst, was vorgefallen war. „Das Spiel ging weiter, aber der 3:1-Sieg wurde hinterher annulliert. Ich bin für James Rodríguez in der 78. Minute eingewechselt worden und habe anschließend ein paar Stunden gebraucht, um das zu realisieren. Das Trikot von dem Spiel hängt heute bei meinen Eltern im Schrank. Wenn ich mal ein Haus habe, werde ich es an einem besonderen Platz aufhängen. Nur an die Unterschriften der Mitspieler wie James, Isco oder Casemiro habe ich damals nicht gedacht“, so der Freiburger.
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