
„Uns zeichnet einfach aus, dass wir nicht aufgeben“
MADRID. In der achten Saison bei Real Madrid und zum vierten Mal im Finale der Champions League: Toni Kroos freut sich darüber, mit den Königlichen erstmals seit dem Triumph im Jahr 2018 mal wieder in einem Endspiel im Kampf um den Henkelpokal zu stehen. Geschafft hat es das weiße Ballett im Halbfinale gegen Manchester City erneut auf spektakuläre Art und Weise – wie auch sonst? Auf eine 3:4-Niederlage in England folgte am Mittwoch vergangener Woche ein 3:1-Erfolg im Estadio Santiago Bernabéu nach Verlängerung, dabei hatte es bis zur 89. Minute noch 0:1 gestanden.
„Wieder ein besonderer Abend“, so der 32-Jährige in der neusten Ausgabe von „Einfach mal Luppen“, seinem Podcast mit Bruder Felix. „Nach dem City-Tor hatten wir nicht groß eine Angriffswelle gestartet oder hatten Chancen ohne Ende. Es waren diese letzten fünf Minuten, wo mit dieser einen Aktion, dem 1:1, das plötzlich wieder offen war, der Glaube da war, das Stadion da war und dann tatsächlich noch das 2:1 fällt. Ab dann hast du auch wieder gemerkt, dass auch das dann angekommen ist in den Köpfen beim Gegner. Das war definitiv wieder besonders. Da kann man alle drei K.o.-Runden drüber streiten, wer jetzt über 180 Minuten die bessere Mannschaft war, aber was uns einfach auszeichnet, ist, dass wir nicht aufhören, dass wir nicht aufgeben“, lobt die Nummer 8 sich und die Mitspieler selbst.
Toni Kroos: „Mit dem 0:2 wäre es natürlich vorbei gewesen“
Real habe nach der Auffassung des Mittelfeldstrategen gegen City „wirklich ein gutes Spiel gemacht. Wir waren in meinen Augen die etwas bessere Mannschaft. City hatte die Chance, uns eigentlich k.o. zu stellen, hatte Chancen zum 0:2, die auch gut und gerne hätten Tore sein können. Mit dem 0:2 wäre es natürlich vorbei gewesen. Sie haben es aber nicht gemacht“ – was Real wiederum die Möglichkeit gab, sich eindrucksvoll zurückzumelden.
„Ich glaube, das Spiel jetzt gegen City war von allen Spielen mit das beste. Und trotzdem ist es natürlich auch so gewesen, dass City im Hinspiel ein Ergebnis hätte erzielen können, das uns weniger Möglichkeiten für das Rückspiel gelassen hätte. Absolut tolle Woche, wahrscheinlich eine der besten während der Real-Madrid-Zeit“, schwärmt Kroos, der damit auch auf den vier Tage zuvor eingetüteten Meistertitel anspielt.
„Eine lustige Mischung, für einige ist es das erste Finale“
Der Ex-Nationalspieler bekommt am 28. Mai die Gelegenheit, die Königsklasse als Profi der Merengues zum vierten Mal zu gewinnen. Karim Benzema, Marcelo Luka Modrić oder Daniel Carvajal können sogar ein fünftes Mal triumphieren, während sich einige Akteure in Reals Reihen befinden, die das Gefühl eines Champions-League-Titelgewinns noch überhaupt nicht kennen. Ein Thibaut Courtois, ein Éder Militão oder ein Vinícius Júnior.
Kroos: „Es ist eine lustige Mischung, die einen oder anderen haben diese ganze Zeit mitgemacht mit den Champions-League-Titeln, mit vielen Finals, für einige ist es das erste Finale. Ich glaube, dass da aber weder der eine noch der andere mehr oder weniger Hunger hat. Ich glaube, dass da alle, die diese Situation kennen, das wieder haben wollen. Und die, die das erste Mal dabei sind, das Gefühl haben wollen. Damit werden wir nach Paris gehen und schauen, was dabei rauskommt.“
Toni Kroos: „Nicht zu jeder Zeit Sterne vom Himmel gespielt“
Wenn es nach ihm geht, dann der ganz große Coup, der eine jetzt schon überaus starke und unvergessliche Saison nochmals die Krone aufsetzen würde. Allein die Meisterschaft hat Kroos bei den Feierlichkeiten bereits sehr genossen – weil er angesichts seines Alters allmählich vor dem Karriereende steht?
Der Taktgeber: „Kann sein, würde ich gar nichts dagegen sagen können. Ich war an dem Tag wirklich sehr glücklich. Es hat sich hier nie so eine Routine eingestellt, was die Meisterschaft betrifft. Es war wirklich immer sehr viel kämpfen, die eine oder andere Saison nicht so konstant. Ich war da einfach wirklich froh und stolz auf die Mannschaft, wie sie es durchgezogen hat. Wir haben auch diese Saison nicht zu jeder Zeit die Sterne vom Himmel gespielt, aber wir waren von der Mentalität her da.“
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