
Startelf
Thibaut Courtois
Wie so oft in dieser Saison wude Reals Keeper praktisch gar nicht geprüft. Beide Schüsse, die auf sein Gehäuse kamen, konnte er problemlos halten, ansonsten gelang es ihm immer wieder, das Spiel von hinten schnell zu machen. Bemerkenswert: Der Belgier brachte 100 Prozent seiner Zuspiele erfolgreich an (26 von 26)! REAL TOTAL-Note: 2.
Dani Carvajal
Der 30-Jährige bestätigte den positiven Trend der vergangenen Wochen und lieferte erneut eine sehr gute Partie ab. Hinten großenteils stabil und präsent, vorne immer wieder mit guten Aktionen (66 Ballaktionen). Er spielte drei Key-Pässe, bereitete in der 51. Minute klasse für Benzema vor, der am Betis-Keeper scheiterte, dazu kam er auf eine tolle Passquote von 94 Prozent. REAL TOTAL-Note: 2.
Éder Militão
Nach zuletzt wackeligen Auftritten mehrten sich immer lauter Stimmen, die den Einsatz des Brasilianers im CL-Finale für ein potenzielles Risiko halten und in Frage stellen. Der 24-Jährige zeigte gegen Betis die richtige Reaktion und war von Minute eins fokussiert und entschlossen, ohne dabei zu überdrehen. Fünf von sechs Zweikämpfen gestaltete er erfolgreich, vor allem in der Luft fast fehlerfrei. Dazu kamen noch elf gelungene Defensivaktionen: fünf Klärungen, ein abgeblockter Schuss, zwei abgefangene Bälle sowie fünf saubere Tacklings. Es war eine klare Bewerbung für die Startelf gegen Liverpool. REAL TOTAL-Note: 2.
Nacho Fernández
Im Gegensatz zu seinem Nebenmann spielte Reals Urgestein den ruhigeren Part im Abwehrzentrum und glänzte mit Übersicht und Abgeklärtheit. Seine Passquote von 98 Prozent (54 von 55 Zuspielen erfolgreich angebracht) sind ein kleines Statement. Auch gegen Betis bewies der ewige Blanco, dass auf ihn zweifelsfrei Verlass ist und er für das Finale in Paris nicht bloß eine Notlösung, sondern eine ernsthafte Option für die Startelf darstellt. REAL TOTAL-Note: 2.
Ferland Mendy (bis 70. Minute)
Ein klassischer Mendy – so lässt sich die Performance des Franzosen gegen Betis am ehesten kurz zusammenfassen. Defensiv erneut stabil und sicher, auch mit gutem Stellungsspiel. Im Spiel nach vorne diesmal etwas präsenter, aktiver und auch besser als sonst – 47 Ballkontakte, 31 von 33 Zuspielen kamen an (Passquote 94 Prozent), eine gute Flanke sowie ein Key-Pass sind gute Werte. Allerdings zögerte er wieder einmal zu häufig in Situationen, wo er genug Platz und Zeit zum Flanken hatte, wie etwa nach dem tollen Zuspiel von Modrić in der 29. Minute. REAL TOTAL-Note: 3.
Casemiro (bis 46. Minute)
Eine solide Vorstellung des Dauerbrenners mit Licht und Schatten. Als Abräumer wusste er mit sechs gelungenen Abwehraktionen durchaus zu gefallen, leistete sich andererseits aber auch sieben Ballverluste, wobei vor allem jener aus der 20. Spielminute, als Willian José anschließend nur knapp am Pfosten vorbeischoss, ins Auge hätte gehen können. Nach der ersten Hälfte durfte er sich für Liverpool schonen. REAL TOTAL-Note: 3.
Luka Modrić (bis 70. Minute)
Der Weltfußballer von 2018 wirkte in Halbzeit eins spiel- und lauffreudig, wie man es von ihm gewohnt ist. Im Laufe des Spiels nahm er jedoch merklich den Fuß vom Gaspedal – im Hinblick auf Paris vermutlich bewusst und gewollt. Trotz der Nullnummer präsentierte sich der Kroate insgesamt in guter Verfassung, was auch Zahlen belegen: Passquote von 93 Prozent bei insgesamt 73 Ballaktionen, alle vier langen Bälle kamen an, alle Dribblings waren erfolgreich, dazu gewann er fünf von sieben Direktduellen. Für das CL-Finale absolut gesetzt! REAL TOTAL-Note: 2,5.
Toni Kroos (bis 46. Minute)
Reals Mittelfeld-Taktgeber durfte zwar nur eine Halbzeit mitwirken, tat dies dafür sehr eindrucksvoll. Die Kroos-Statistik (beispielsweise Passquote von 93 Prozent, drei Key-Pässe) ist gewohnt auf sehr hohem Niveau, diesmal agierte der Deutsche allerdings deutlich zielstrebiger als sonst. Viele seiner Zuspiele fanden im letzten Drittel des Spielfeldes statt, er scheute durchaus kein Risiko in Richtung Betis-Tor, war konstant dynamisch und spielfreudig zugleich. Auch körperlich scheint Kroos für Paris bereit zu sein. REAL TOTAL-Note: 2.

Rodrygo Goes (bis 70. Minute)
Einer der Helden der vergangenen Wochen und Monate zeigte eine solide Leistung, ließ klar erkennen, dass er auch als Starter längst kein Fremdkörper mehr ist, anders als in der Vergangenheit. Gleichzeitig konnte der 21-jährige Brasilianer aber zu keinem Zeitpunkt dem Spiel seinen Stempel aufdrücken. Das Zusammenspiel mit Carvajal klappte meist gut, da Rodrygo defensiv durchaus Verantwortung übernahm, aber in der Offensive gelang ihm sehr wenig. So in Minute 36, als er zusammen mit Benzema einen Konter am Ende vertändelte, aber auch bei der Großchance in der 51. Minute, wo er nach dem abgewehrten Benzema-Schuss das 1:0 hätte machen müssen. REAL TOTAL-Note: 3.
Karim Benzema
In der ersten Hälfte schien das 324. Tor des Franzosen im weißen Trikot, mit dem er seinen einstigen Mitspieler und Real-Legende Raúl González Blanco in der ewigen Torjägerliste der Königlichen überholt hätte, keine übergeordnete Rolle zu spielen. Je näher das Spielende rückte, bemühten sich die Mitspieler jedoch merklich immer mehr, den LaLiga- und CL-Torschützenkönig in Szene zu setzen, und auch der 34-Jährige schien dadurch etwas zu verkrampfen. Er hatte letztlich genug Abschlussmöglichkeiten, scheiterte aber immer wieder entweder am Betis-Keeper Rui Silva oder es fehlte ihm an Präzision. Paris wäre aber ohnehin die viel passendere Bühne für Benzema, auch endgültig der zweitbeste Torschütze in Reals Historie zu werden. REAL TOTAL-Note: 3.
Vinícius Júnior
Der zweitbeste Scorer der Saison versprühte von Beginn Lust und Freude am Spiel und war der beste Akteur der Blancos am Freitagabend. Immer wieder konnte er sein Tempo ausspielen und sich auf der linken Seite durchsetzen, wobei der Fokus in erster Linie auf Vorlagen für seine Teamkollegen lag. Dass der Brasilianer ohne Scorerpunkte aus dem Spiel ging, lag vordergründig an Benzema, Rodrygo und anderen, die im Abschluss keinen guten Tag erwischten. REAL TOTAL-Note: 2.
Einwechselspieler
Federico Valverde (ab 46. Minute)
Kam nach der Halbzeit für Kroos und erledigte seine Aufgaben im Mittelfeld grundsolide und beinahe fehlerfrei. Stellvertretend dafür steht seine Passquote von 94 Prozent. Darüberhinaus konnte der Uruguayer keinen entscheidenden Einfluss auf das Spiel der Blancos nehmen, sieht man von einem Key-Pass ab. Für das Finale in Paris eher wieder auf Rechtsaußen eine Option. REAL TOTAL-Note: 3.
Eduardo Camavinga (ab 46. Minute)
Es ist immer noch erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit der erst 19 Jahre alte Franzose vom ersten Moment an das Spiel an sich reißt und Verantwortung übernimmt. Ohne, dass diesmal Zählbares dabei herauskam, zeigte sich Camavinga gewohnt dynamisch und aktiv, man sah ihm die Spielfreude klar an. Im Hinblick auf das Finale gegen Liverpool achtete er jedoch klugerweise darauf hin, nicht zu überdrehen und irgendetwas ünnötig zu riskieren. REAL TOTAL-Note: 2,5.
Marcelo (ab 70. Minute)
Wir durften noch ein letztes Mal eine einmalige Kunst des Spielens ansatzweise bewundern. Einer der ganz Großen in Real Madrids Geschichte bekam die passende Bühne, sich von seinen Fans (wahrscheinlich) zu verabschieden. Ohne Bewertung.
Dani Ceballos (ab 70. Minute)
Durfte sich seine Einsatzprämie abholen. Fleißig wie immer. Ohne Bewertung.
Isco (ab 70. Minute)
Durfte sich versönlich vom Bernabéu verabschieden.. Ohne Bewertung.
Trainer
Carlo Ancelotti
Trotz der Nullnummer hat Reals Coach wenig falsch gemacht. Die vemeintliche Startelf für Paris durfte sich warmlaufen und den Rhythmus aufrechterhalten, die Wechsel waren personell und vom Timing her sinnvoll. REAL TOTAL-Note: 2.
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