
MADRID. „Ich bin sehr gespannt auf die bevorstehenden Aufgaben und kann es kaum abwarten, meine ersten Spiele für diesen großen Klub zu spielen“, schrieb Antonio Rüdiger bei Twitter über seinen Wechsel zu Real Madrid. Der DFB-Nationalspieler unterschreibt bei den Königlichen einen Vertrag bis Juni 2026 – ist damit aber nicht der erste Königliche aus der Bundesrepublik.
Antonio Rüdiger: Der nächste Deutsche bei Real Madrid
Wenn Rüdiger am Montag ab 12 Uhr bei Real Madrid vorgestellt wird, handelt es sich um den insgesamt schon zehnten deutschen Spieler, der das Trikot des spanischen Rekordmeisters tragen wird. Vor dem 29-Jährigen haben sich schon zahlreiche Deutsche bei Real in die Geschichtsbücher eingetragen, speziell in der letzten Dekade.
Man könnte bei so vielen Profis aus Deutschland schon fast „Realemania Madrid“ sagen. Ein Spieler, der bei der Merengues in der Vergangenheit Geschichte geschrieben hat und jetzt der Deutsche mit den meisten Spielen und meisten Titeln ist, wird sogar mit Rüdiger zusammenspielen: Toni Kroos. Seit seinem Wechsel 2014 nach Madrid kommt der gebürtige Greifswalder auf 364 Pflichtspiele, 25 Tore und 83 Vorlagen. Außerdem gewann er 17 Trophäen mit Real – davon vier Champions-League-Erfolge. Noch bis 2023 läuft der Vertrag von Kroos in der spanischen Hauptstadt.
Ebenfalls eine Legende in Madrid ist Uli Stielike. Bis März 2021 war er der Deutsche mit den meisten Pflichtspielen bei Real, ehe er von Kroos abgelöst wurde. In Spanien „Panzer“ genannt, kam der defensive Mittelfeldspieler von 1977 bis 1985 auf ganze 308 Einsätze für die Königlichen.
Breitner, Netzer und Schuster in Madrid gern gesehen
Nicht nur für die berühmten deutschen Tugenden werden Spieler aus der Bundesrepublik von spanischen Fans respektiert, so wird Paul Breitner auch heute noch geschätzt, weil er auch neben dem Fußballplatz seine Meinung zu gesellschaftskritischen Themen nie versteckte und für ihn klar war: Fußball ist nicht alles! Von 1974 bis 1977 war Breitner bei Real unter Vertrag, ehe er nach Deutschland zurückkehrte.
In der Liste der Deutschen in Madrid sind auch Legenden wie Bernd Schuster zu sehen, welcher mit den Blancos sowohl als Spieler (1988 bis 1990), als auch auf der Trainerbank (2007/08) Titel gewann. Der erste Deutsche war übrigens kein geringerer als Günther Netzer, der sich 1973 den Königlichen anschloss. Es war bis dahin einer der spektakulärsten Wechsel eines Bundesligaspielers ins Ausland. Insgesamt lief er 100 Mal im weißen Trikot auf, gewann vier Titel.
Neben Kroos gab zuletzt zwei weitere DFB-Stars an der Concha Espina: Mesut Özil und Sami Khedira, die beide 2010 zu Real wechselten und ebenfalls einige Titel gewannen. Während Özil bereits 2013 den Abflug nach England zum FC Arsenal machte, blieb Khedira bis 2015 und wechselte anschließend zu Juventus Turin.

„Realemania Madrid“! REAL TOTAL zeigt alle zehn Deutschen, die schon für die Königlichen aufliefen.

Antonio Rüdiger ist die Nummer zehn! Der Innenverteidiger kam zur Saison 2022/23 ablösefrei vom FC Chelsea und ist damit der zehnte Deutsche, der das weiße Trikot getragen hat.
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Bevor Bernd Schuster ab 1988 die Geschicke bei Real Madrid im Mittelfeld lenkte, lief der Deutsche für den Erzrivalen FC Barcelona auf. Bei den Königlichen blieb der blonde Engel bis 1990 und absolvierte in dem Zeitraum 74 Spiele für die Königlichen. Mit Real wurde Schuster zweimal spanischer Meister, zweimal spanischer Superpokalsieger und einmal spanischer Pokalsieger. Anschließend folgte der Wechsel zum Stadtrivalen Atlético. 2007 kehrte Schuster zu Real als Trainer zurück und gewann die Meisterschaft und die Supercopa.
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2007 verpflichtete Real Madrid den deutschen Innenverteidiger Christoph Metzelder von Borussia Dortmund für 6,5 Millionen Euro. 31 Pflichtspiele absolvierte Metzelder für Real, gewann dabei eine spanische Meisterschaft und wurde Supercopa-Sieger. Nur drei Jahre später verließ er die Königlichen ablösefrei zum FC Schalke 04.
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Er war der erste deutsche Spieler in der Vereinsgeschichte von Real Madrid und genießt bis heute noch hohes Ansehen bei den Madridistas. Die Rede ist von Günter Netzer (rechts), der sich 1973 den Königlichen anschloss. Es war bis dahin einer der spektakulärsten Wechsel eines Bundesligaspielers ins Ausland. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kam Superstar Netzer in der spanischen Hauptstadt immer besser zurecht und gewann mit Real 1974 den nationalen Pokal, 1975 sogar das Double aus Meisterschaft und Pokal. Am Ende wurden es 100 Pflichtspiele und vier Titel, die der Deutsche bei Real aufzuweisen hat. 1976 folgte der Wechsel in die Schweiz zum Grasshopper Club aus Zürich.
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1974 verpflichtete Real Madrid den Weltmeister Paul Breitner für rund drei Millionen Mark vom FC Bayern München. Gemeinsam mit Günter Netzer bildete er das erste deutsche Duo bei den Königlichen. In drei Jahren absolvierte er 100 Pflichtspiele, gewann dabei zwei spanische Meisterschaften und einmal die Copa del Rey. 1977 war es dann soweit und er kehrte in die Bundesliga zurück, wo er bei Eintracht Braunschweig unterschrieb.
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Auch ein deutscher Torwart sollte es nach Madrid schaffen! 1996 verpflichtete Real Madrid den DFB-Keeper Bodo Illgner vom 1. FC Köln für rund vier Millionen Mark. Bis 2001 hütete er den Kasten der Königlichen in 119 Spielen und gewann dabei fünf Titel. Nach einer komplizierten und langwierigen Schulterverletzung beendete er anschließend seine Laufbahn als Profi.
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Insgesamt 18 Millionen Euro zahlte Real Madrid an Werder Bremen 2010, um den damaligen WM-Shootingstar Mesut Özil unter Vertrag nehmen zu können. Stolze 80 Tore bereitete er Cristiano Ronaldo, Karim Benzema und Co. im weißen Trikot vor. Zudem erzielte Özil in den 159 Pflichtspielen auch 27 Tore und gewann drei Titel mit den Blancos. Nach drei Jahren verabschiedete sich Özil in Richtung England zum FC Arsenal für rund 47 Millionen Euro.
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Fünf Jahre lang war Sami Khedira bei Real Madrid (2010 bis 2015) und kam in dem Zeitraum auf lediglich 161 Spiele. Der Mittelfeldspieler, der für 14 Millionen Euro vom VfB Stuttgart kam, hatte mit hartnäckigen Verletzungen zu kämpfen, so auch 2014, aber beim langersehnten „La Décima“-Erfolg stand Khedira im Finale gegen Atlético in der Startelf. Insgesamt holte der gebürtige Stuttgarter sieben Titel. 2015 wechselte Khedira ablösefrei zu Juventus Turin.
(Foto: IMAGO / DeFodi)

Bis März 2021 war Uli Stielike der Deutsche mit den meisten Pflichtspielen bei Real Madrid, ehe Toni Kroos ihn übertrumpfte. In Spanien „Panzer“ genannt, kam der defensive Mittelfeldspieler von 1977 bis 1985 auf ganze 308 Einsätze für die Königlichen. Nach seinem Abgang aus Madrid ließ er seine Karriere beim Schweizer Klub Xamax ausklingen.
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Der Deutsche mit den meisten Spielen und mit den meisten Titeln: Toni Kroos hat sich bei Real Madrid unsterblich gemacht. Seit seinem Wechsel 2014 nach Madrid kommt der gebürtige Greifswalder auf 417 Pflichtspiele, 27 Tore und 89 Vorlagen. Hinzu kommen 20 Titel mit den Königlichen – davon vier Champions-League-Erfolge. Sein Vertrag läuft noch bis 2024. Gut möglich, dass da noch einige Trophäen hinzukommen werden, ehe der erfolgreichste deutsche Spieler aller Zeiten seine Karriere in der spanischen Hauptstadt beenden wird.
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Bodo Illgner der einzige Torwart
Der einzige Torhüter in der Liste ist übrigens Bodo Illgner, der 1996 vom 1. FC Köln in die spanische Hauptstadt wechselt. Unter dem damaligen deutschen Trainer Jupp Heynckes gewann Illgner in 119 Spielen fünf Titel. 2001 beendete er nach einer hartnäckigen Schultzerverletzung bei den Königlichen seine Karriere.
Mit Rüdiger kommt nun ein weiterer Spieler aus der Bundesrepublik, der wie seine „Vorgänger“ zahlreiche Titel gewinnen möchte. Die erste Trophäe kann der Nationalspieler schon am 10. August gewinnen. Denn dann geht es gegen den Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt im Super Cup um den ersten Titel der Saison.
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