
Real Madrid – Club América: Spanischer gegen mexikanischer Rekordmeister
SAN FRANCISCO. Von Las Vegas geht es für Real Madrid nach San Francisco: Dort treffen die Königlichen im Oracle Park, der 2000 eröffnet wurde und normalerweise als Baseball-Stadion dient, auf Club América (Mittwoch, 4:30 Uhr MESZ, im REAL TOTAL-Liveticker und im Livestream). Während die Merengues erst ihr erstes Vorbereitungsspiel hinter sich gebracht haben, steckt der mexikanische Rekordmeister bereits in der Pflichtspielsaison. In der Liga MX hat Club América bereits den vierten Spieltag hinter sich gebracht, zwischendurch aber auch schon gegen den FC Chelsea (1:2) und Manchester City (1:2) in den USA getestet.
Nun geht es für Club América gegen Real Madrid – ein echter Härtetest für den Rekordsieger der CONCACAF Champions League. Insbesondere deshalb, weil die Truppe von Trainer Carlo Ancelotti nach dem 0:1 gegen den FC Barcelona einen Sieg verbuchen will und dementsprechend gegen die Mexikaner so wenig wie möglich zulassen möchte. Ergebnisse während einer Vorbereitung werden normalerweise zwar nicht allzu große Bedeutung beigemessen und doch sind Erfolgserlebnisse für das Selbstvertrauen wichtig.
Möglicherweise wieder mit Alaba und Militão innen, Rüdiger außen
Das wissen auch Ancelotti und seine Spieler. Für den amtierenden Champions-League-Sieger ist das Duell mit Club América der vorletzte Test vor dem UEFA-Supercup gegen Eintracht Frankfurt (10. August, 21 Uhr). Bevor es gegen die Hessen geht, wird Real Madrid noch gegen Juventus testen (Sonntag, 4 Uhr MESZ, im REAL TOTAL-Liveticker und im Livestream). Das Aufeinandertreffen mit Club América könnte dadurch als letzte Probe gesehen werden, um noch etwas zu experimentieren – denn Juventus wird vom Namen auf dem Papier her eine andere Hausnummer sein.
Gegen den FC Barcelona setzte Ancelotti in der Defensive auf das gewohnte Innenverteidiger-Duo David Alaba und Éder Militão. Neuzugang Antonio Rüdiger, der ablösefrei vom FC Chelsea verpflichtet wurde, startete dafür auf der für ihn ungewohnten Linksverteidiger-Position. „Er hat mir als Außenverteidiger sehr gefallen. Ich bin nicht verrückt und weiß, dass es nicht seine Position ist, aber er ist sehr intelligent. Er kann auf dieser Position spielen oder den Platz mit Alaba tauschen“, lobte Ancelotti anschließend Rüdiger.
Mangelnde Torjäger-Alternativen: Ancelotti dürfte wieder aufatmen
Der Übungsleiter stellte daneben zu Alaba und Militão klar: „Ich will das Duo, das es in der letzten Saison sehr gut gemacht hat, nicht verändern.“ Der Italiener wolle Alaba nur dann als Linksverteidiger aufbieten, „wenn Notwendigkeit besteht“. Gegen Club América dürfte dies nicht der Fall sein, weshalb mit einer ähnlichen Verteidigung wie gegen Barça gerechnet werden kann. Ob dies bereits zur Folge hat, dass Rüdiger den noch in der Vorsaison auf links gesetzten Ferland Mendy verdrängt, wird sich erst noch erweisen. Sollte Mendy auf die Ersatzbank rücken, könnte Ancelotti sehr wohl darüber nachdenken, Alaba auf links und Rüdiger neben Militão ins Zentrum zu setzen.
Weniger nachdenken muss Ancelotti im Sturm – zumindest wenn Karim Benzema spielfit ist. Und das dürfte der 34-Jährige gegen Club América sein. Ohne den französischen Nationalspieler präsentierten sich die Blancos zuletzt harmlos, gaben nicht mal einen richtigen Torschuss ab. Rodrygo Goes und Eden Hazard als ernsthafte Alternativen zu Benzema in der vordersten Spitze, das scheint auf Dauer nicht zu funktionieren, weshalb sich Reals Entscheider möglicherweise doch noch um einen adäquaten Backup bemühen könnten. Kehrt Benzema zurück, ist gegen Club América wieder mehr Torgefahr zu erwarten – und demzufolge auch ein Erfolgserlebnis.
Community-Beiträge