
1. Abwehr bleibt unverändert – Rüdiger muss lauern
Mit Antonio Rüdiger hat Real Madrid einen vom FC Chelsea kommenden Innenverteidiger ablösefrei verpflichtet. Der deutsche Nationalspieler wird bei den Königlichen allerdings um seinen Stammplatz kämpfen müssen. Andere haben derzeit noch die Nase vor ihm, da sie bereits in der Vorsaison erfolgreich den Defensivverbund gebildet haben. In der Innenverteidigung zählt Trainer Carlo Ancelotti weiterhin auf das Duo David Alaba und Éder Militão. „Ich will das Duo, das es in der letzten Saison sehr gut gemacht hat, nicht verändern“, stellte Ancelotti unlängst klar. Ebenso bekräftigte der 63-jährige Übungsleiter, dass Ferland Mendy links „die erste Wahl“ sei.
Auf rechts ist ohnehin Daniel Carvajal gesetzt. Ancelotti probierte Rüdiger in der Saisonvorbereitung sowohl innen wie auch auf links. „Er hat mir als Außenverteidiger sehr gefallen. Ich bin nicht verrückt und weiß, dass es nicht seine Position ist, aber er ist sehr intelligent. Er kann auf dieser Position spielen oder den Platz mit Alaba tauschen“, so „Carletto“ über Rüdiger. Nur im Bedarfsfall wolle der Coach Alaba auf links einsetzen. Rüdiger wird daher hart trainieren und seine Chancen nutzen müssen.
Weil Militão in den Testspielen und auch zum Ende der vergangenen Spielzeit durchaus einige Male unsicher wirkte, steht der Brasilianer besonders unter Druck, seinen Stammplatz in der Innenverteidigung nicht schon zeitnah an Rüdiger zu verlieren. Wie dem auch sei: Mit Rüdiger steht Ancelotti eine weitere hochqualitative Defensivoption zur Verfügung, die zweifelsohne weitere personelle Flexibilität verschafft.
2. „KCM“ weiter gesetzt – Tchouaméni muss sich beweisen
Noch flexibler ist Real Madrid auch im Mittelfeld geworden. Denn dort haben die Entscheider mit Aurélien Tchouaméni ein höchst vielversprechendes Talent verpflichtet. Der 22-Jährige, der von der AS Monaco kam und inklusive Boni bis zu 100 Millionen Euro kosten könnte, wird sich im Mittelfeld zunächst aber hinten einreihen müssen – denn Toni Kroos, Casemiro und Luka Modrić ziehen in der Zentrale weiterhin die Fäden.
Das schon über Jahre erfolgreich auftretende Trio ist nicht nur spielerisch ohne marginale Abnutzung, sondern versprüht darüber hinaus auch den nötigen Siegeswillen, den es bedarf, um weiterhin nach den ganz großen Zielen zu greifen. Deshalb muss sich Ancelotti auch nicht dazu verleitet fühlen, an einem seiner wichtigsten Organe einschneidende Eingriffe vorzunehmen. Genügend Spielanteile wird es für Tchouaméni sowie den bereits im Vorsommer von Stade Rennes gekommenen Eduardo Camavinga bestimmt weiterhin geben.
„Ich mag beides: die Klassiker und den Rock’n’Roll“, wie Ancelotti den Mix beider Generationen im Mittelfeld beschreibt. Auffällig aber: Wenn das MCK-Trio in der Saisonvorbereitung spielte, dann stets zusammen – Ancelotti hätte hier zumindest versuchen können, andere Komponenten mit Modrić und Co. auszuprobieren.
3. Rodrygo und Asensio wegen Valverde unter Druck
Aber auch Federico Valverde darf als Option im Mittelfeld keineswegs unerwähnt bleiben. Den Konkurrenzkampf mit Kroos, Casemiro und Modrić bezeichnete der 24 Jahre alte Uruguayer als „ein schönes Problem“. Das aus dem Grund, weil seine drei Kollegen schlichtweg „unglaublich“ seien. „Ich versuche, von ihnen alles aufzusaugen. Sie hatten Erfolge und werden weiterhin welche verbuchen. Wir junge Spieler kämpfen um diese Positionen und das ist gut für alle“, so Valverde, der den Vorteil besitzt, auch offensiver eingesetzt werden zu können.
In den wichtigen Champions-League-Spielen der Vorsaison gegen den FC Chelsea im Viertelfinal-Hinspiel (3:1) und den FC Liverpool im Finale (1:0) kam er über den rechten Flügel. Gegen Liverpool bereitete er sogar das entscheidende Siegtor von Vinícius Júnior vor. Diese Flexibilität öffnet ihm die Tür zu mehr Spielzeit. „Es ist dort kein großartiger Fede, aber ein guter Fede. Ich ergreife diese Chance so, als wäre sie meine letzte. Ich muss sie weiter nutzen und zeigen, warum ich hier bin“, gibt er sich dahingehend bescheiden.
Dadurch dass sich Valverde auf Rechtsaußen gar bravourös schlagen kann, geraten andere unter Druck – und zwar Rodrygo Goes und nicht zuletzt Marco Asensio. Ancelotti dürfte jedoch immer wieder rotieren, mal Valverde auf rechts bringen, mal Rodrygo. Und auch Asensio bleibt eine Alternative, wenngleich unklar ist, was zukunftstechnisch mit ihm geschieht. Sein Vertrag endet im Sommer 2023, konkrete Anfragen anderer Klubs scheint es noch nicht zu geben. Für ihn könnte es die letzte Spielzeit im Dress der Königlichen sein.
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